Rehn, Heidi - Bernsteinerbe Abschnitt 3

In diesem Abschnitt ist jede Menge passiert. Ich konnte mich heute Nachmittag nicht vom Buch trennen.

Auf Christoph bin ich stinksauer. Was für eine Lusche! Der weiß doch gar nicht, worum es geht und spielt jetzt die beleidigte Leberwurst. Anstatt sich so dumm aufzuführen, sollte er lieber mal eine Gespräch mit der Frau, die er angeblich liebt, führen. Argh! Ich könnte ihm in den Allerwertesten treten.

Die Aussprache zwischen Magdalena und Carlotta fand ich sehr interessant. Magdalena hält ihre Tochter also für egoistisch, weil sie Wundärztin sein will? Sie sollte sich vielleicht mal an ihre eigene Geschichte erinnern. Aber das vergessen Mütter wohl gerne. Ansonsten tut mir Magdalena im Moment sehr leid. Die Geschichte mit Gerke wird ihr wohl das Genick brechen. Meine "Hassfigur" ist im Moment Dorothea. Ich kann zwar verstehen, dass sie vor Trauer blind ist. Aber der Auftritt in der Börse war wirklich "unterste Schublade".

Marietta macht einen ganz sympathischen Eindruck. Ich hoffe, sie kann Magdalena eine Freundin werden. Irgendwie steht Magdalena gerade sehr alleine da. Helmbrecht will sie nicht an sich ranlassen, ihre eigene Tochter vergrault sie auch mit ihren Anschuldigungen. Es fehlt jemand, der ihr mal etwas die Augen öffnet. Ich hoffe, das wird Marietta sein.

Carlottas Szene am Grab ihres Vaters fand ich großartig. Wieso ist der eigentlich im Dom begragen? Werden da nicht nur besondere Würdenträger und Geistliche beigesetzt?

Stimmt, eigentlich werden im Dom nur besondere Würdenträger und Ratsherren etc. beigesetzt. Da habe ich ein bisschen geschummelt, denn eine Szene am Grab im Dom fand ich einfach schöner als draußen auf dem Friedhof, der sich um den Dom erstreckt hat. Bei meinem Besuch in Kaliningrad in dem wundervoll restaurieren Dom ist mir das nochmal klar geworden, welche gute Entscheidung das war, wenn sie auch nicht so ganz korrekt ist. Aber die Szenerie ist einfach großartig. Ich hoffe, das verzeihst Du mir, liebe Zabou. Du bist übrigens die Erste, die das moniert.

Stimmt, Magdalena ist sehr allein. Sie weist alle Hilfe von sich, streitet sich mit Carlotta, geht zu Helmbrecht auf Distanz. Sie steckt einfach in einer tiefen Krise.

Ich finde es großartig, wie Dir die Szene mit Dorothea in der Börse aufstößt, liebe Zabou. Das Schöne war, als ich mir das ausdachte, stieß ich auf die Sprüche, die früher wohl in dem Gebäude angebracht waren. Und das passte so wundervoll in diese Szene rein. Dorothea musste diesen Auftritt einfach bekommen. Das hat sie sich nach dem Leid hart verdient...

Vergnügliches Weiterlesen

Heidi

Du bist übrigens die Erste, die das moniert.

Ich bin hier ja auch der Oberkorinthenkacker.

Das mit dem Spruch, unter dem Dorothea sitzt, fand ich übrigens köstlich. Das passte förmlich "wie die Faust aufs Auge".

Du weißt, wie sehr ich Deine gründlichen Anmerkungen immer schätze, liebe Zabou. Und außerdem ist es schön, bei der Gelegenheit dann wieder mal ein bisschen aus dem Nähkästchen der Recherche zu plaudern.... Ihr ahnt ja nicht, wie viel Zeug ich alles weglassen musste, damit der Umfang des Romans nicht gesprengt wird. Wenn dann das passende Stichwort kommt, sprudele ich sehr, sehr gern los....

Und das ist es, was die Leserunden mit Dir so besonders macht, liebe Heidi.

dem kann ich nur zustimmen!