Michéle, Rebecca - Der Weg der verlorenen Träume Abschnitt 1

Mehr
17 Juli 2018 06:52 #13 von Zabou1964
Ich habe gerade festgestellt, dass ich das EBook bereits gekauft hatte (war wohl bei Erscheinen des Buches mal im Angebot). Ich werde dann also elektronisch weiterlesen. Ich bin jedenfalls beruhigt, dass ich nicht die einzige bin, der das Schriftbild Probleme bereitet.

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

Mehr
17 Juli 2018 08:25 #14 von RebeccaM

Original von Netha
Liebe Rebecca, gab es einen bestimmten Grund, warum es den Menschen in Ostpreußen auf einmal so schlecht ging, nachdem fast alle für Deutsch bleiben gestimmt hatten? Wurden die Menschen von den Polen regelrecht ausgehungert?

Liebe Netha,

eigentlich ist es genau anders herum: Nach dem 1. Weltkrieg ging es den Menschen in Ostpreußen mit am besten von allen Deutschen. Die Landwirtschaft war die ertragreichste in Deutschland (Ostpreußen wurde "die Kornkammer Deutschlands" genannt), Viehzucht, Fischfang in den Tausend und mehr Seen und auch im Norden am Meer.
Waren aus dem Westen wurden durch den polnischen Korridor durch die Zölle allerdings teurer. Das, was die Menschen zum Leben brauchten, hatten die Ostpreußen aber zum großen Teil selbst.
Es mag hier der Eindruck entstehen, dass es sich bei den Mahnsteins um eine eher arme Familie handelt. Das ist nicht der Fall - die gehörten zum guten Mittelstand. Nach dem Verlust der Anstellung bei der preußischen Polizei, bei der Hermann ja sehr gut verdiente (und auch das Haus geschenkt bekam), wurde das Geld dann zwar knapper, aber das war keine Ausnahme. Über 90% der Bevölkerung lebte in dieser Zeit auf diesem Level.
Es gibt zahlreiche Bücher und Filme über Ostpreußen, in denen meistens adlige Großgrundbesitzer im Mittelpunkt stehen und es wird der Eindruck vermittelt, diese lebten alle in Saus und Braus. Ja, diese Familien gab es, unbestritten, und die Aufzeichnungen von Marion Gräfin von Dönhoff sind sehr wichtige Zeugnisse dieser Zeit, diese Großgrundbesitzer waren aber in der Minderzahl. Direkt in Sensburg gab es keine solche Familie, die von Dombrowskis teilen das Schicksal vieler, die im Laufe des vorherigen Jahrhunderts verarmten. In der Umgebung befand sich jedoch ein Schloss und eine vermögende Adelsfamilie - diese wird im Verlauf des Romans noch eine Rolle spielen, daher an dieser Stelle nicht mehr darüber ;-).

Ich wollte eine Geschichte über "normale" Leute schreiben und deren Leben widergeben, wie es damals gewesen ist. Auch, als das Geld immer mehr verfiel (am Morgen kostete ein Pfund Brot z.B. 1 Billion Reichsmark, am Abend dieses Tages dann schon 2 Billionen) mussten die Menschen aus Masuren nicht Hunger leiden. Sie tauschten untereinander. Ich glaube, ich habe geschrieben (kommt aber noch), dass Hedwig Eier von ihren Hühnern gegen Brot eintauscht, später macht sie dann Näharbeiten gegen Naturalien.

In den Großstädten im Westen, ganz besonders in Berlin, ja, da herrsche eine große Armut, denn Arbeit gab es so gut wie keine mehr. Die Weimarer Republik sorgte ja dafür, dass die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer würde. Das war ja einer der Gründe, warum Hitler dann an die Macht gekommen ist - das ist aber ein anderes Thema.

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

Mehr
17 Juli 2018 08:26 #15 von RebeccaM

Original von Tuppi

2 Fehler sind mir aufgefallen, vllt kannst Du das für die nächste Auflage korrigieren:
S. 15, Z. 19: ...Erkältung Ann4 im Griff, (Anne)
S. 36, Z. 34:.. es führte es ja zu dem Ziel, (es führte ja zu)


Danke, ich habe sie notiert. Sollte nicht sein ... Sorry ...

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

Mehr
17 Juli 2018 08:28 #16 von RebeccaM

Original von Tuppi
Hedwig hat es nicht leicht. Ihren Vater kann ich nicht leiden. Klar, die Zeiten waren andere, aber trotzdem! Seine Ansichten sind mir zuwider...


Aber leider völlig normal für einen Mann, der unter preußischem Drill aufgewachsen ist und dann lange Zeit dem Kaiser gedient hat ... Nett ist sicher etwas anderes ;-)

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

Mehr
17 Juli 2018 08:30 #17 von Netha
Danke für die Aufklärung Rebecca, ja es machte bei mir den Eindruck das Familie Mahnstein eher Hungerte als das es allen gut ging.

Liebe Grüße von Netha

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

Mehr
17 Juli 2018 08:45 #18 von RebeccaM

Original von Tuppi
Das Schriftbild ist gewöhnungsbedürftig. Ich mag diese Enge nicht - auch wenn das Buch dadurch nicht so dick wird, was auch seine Vorteile hat. Aber ich werde mich bestimmt daran gewöhnen...


Da die edition oberkassel ein kleinerer Verlag ist, wurde das engerer Schriftbild genau deswegen gewählt, um Seiten einzusparen, sonst wäre das Buch für ein TB zu teuer geworden. Kleinere Verlage müssen ja anderes kalkulieren als die großen.
Aus diesem Grund bin ich bei einem anderen Verlag bei den Seitenanzahlen eingeschränkt, heißt, dort dürfen Manuskripte eine gewisse Seitenzahl nicht übersteigen, um die Bücher nicht zu dick und damit zu teuer werden zu lassen.
Wie gesagt: Mir selbst wäre es ohne Eure Hinweise gar nicht aufgefallen, dem Verleger habe ich es aber weitergegeben.

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

Ladezeit der Seite: 4.153 Sekunden
Powered by Kunena Forum