Rehn, Heidi - Die letzte Schuld Abschnitt 1

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04 Jan. 2022 09:14 #13 von Heidi
Ihr Lieben,

ganz herzlichen Dank für euer Verständnis! Zumindest momentan haben wir wieder Internet. Mal schauen, wie lange... :bg

Ja, der Prolog zeigt eine sehr gefährliche, heikle Situation, in der es auch zu heftiger Gewalt gekommen ist... Und dann liegt am Anfang des Krimis eine tote Frau am Bahndamm... :denk: Das soll bewusst ganz viele Fragen aufwerfen...

Ebenso die Sache mit den Fragebögen. Es gab sogar einen Roman mit dem Titel "Der Fragebogen". Daran sieht man, wie einschneidend das Erlebnis war. Einerseits ist es verständlich, dass die Besatzungsbehörden von jedem wissen wollten, was er zwischen 1933 und 1945 gemacht hat, andererseits stellen sie damit alle Deutschen unter Generalverdacht, Nazis gewesen zu sein. Und außerdem ist klar, dass nicht jeder die Fragen ehrlich beantworten wird.

Kurz vor Kriegsende hatten die Nazis ja versucht, die Mitgliedskarten der NSDAP, die sich im Münchner Parteigebäude befanden, noch zu vernichten. Laswagenweise wurde Säcke mit Karteikarten zu einer Druckerei und Papiermühle im Münchner Norden gebracht, wo die Karten geschreddert und zu neuem Papier verarbeitet werden sollten. Der dortige Werksleiter aber erkannte, welch brisantes Material das ist, und versteckte die Säcke, statt sie zu vernichten. Als die Amerikaner kamen, bot er ihnen das Material an. Die aber wussten zunächst nichts damit anzufangen. Zum Glück behielt er es dennoch und ein halbes Jahr nach Kriegsende hat jemand bei den Amerikanern kapiert, was da in den Säcken liegt, und sie nach Berlin bringen lassen. Bis heute lagern sie dort und sind eine sehr wichtige Quelle, um die NS-Vergangenheit von jemandem auszuloten. Niedrige Parteimitgliedsnummern deuten ja z.B. auf wichtige Nazis hin etc. Auch bei der Fragebogenaktion im Frühjahr 1946 war damit einigen klar, dass sie ihre Mitgliedschaft nicht verleugnen können, weil man ihnen die nachweisen kann. Deshalb haben viele versucht, falsche Belege für ihr Verhalten aufzutreiben, damit sie als "unbelastet" oder "wenig belastet" eingestuft wurden. Diese Bescheinigungen sind die berühmten "Persil-Scheine", weil man sich damit von jedweder Schuld "reingewaschen" hat - wie mit Persil ;-)))

Auch die Sache mit der Kunst, die bald gehandelt wird, ist eine spannende Geschichte. Dass ausgerechnet Emils Bruder Fritz da mitmischt, passt sehr zu ihm. Der wird noch so manche Überraschung bieten...

Und Emil und Billa müssen sich einfach wieder begegnen....

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04 Jan. 2022 12:22 #14 von Zabou1964

Laswagenweise wurde Säcke mit Karteikarten zu einer Druckerei und Papiermühle im Münchner Norden gebracht, wo die Karten geschreddert und zu neuem Papier verarbeitet werden sollten. Der dortige Werksleiter aber erkannte, welch brisantes Material das ist, und versteckte die Säcke, statt sie zu vernichten.


Das war sehr weise! Von dieser Aktion habe ich noch nie gehört oder gelesen.

Über die "Monuments Men" gibt es auch einen Film von 2014. Insofern ist mir das nicht ganz fremd.

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07 Jan. 2022 19:35 #15 von Netha
Mir war beides neu.
Das mit den Kateikarten und das mit den Monuments Men. Finde es klasse wenn man immer noch was lernen kann.

Liebe Grüße von Netha

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08 Jan. 2022 07:27 #16 von Heidi
Freut mich, @Netha, wenn ich Dir noch Überraschendes erzählen konnte. Der Film "Monuments Men" ist echt toll - falls er Dir mal irgendwo über den Weg läuft, schau ihn Dir an.
@Simone: Das mit den Karteikarten der Parteimitglieder war echt riesiges Glück, dass dieser Druckereileiter da so gut mitgedacht und reagiert hat. Es hätte ihn sein Leben kosten können - und hat dann dafür gesorgt, dass viele Parteimitglieder, gerade die ganz frühen und besonders überzeugten, später für ihr Verhalten einstehen mussten.

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08 Jan. 2022 07:33 #17 von Tuppi

Finde es klasse wenn man immer noch was lernen kann.

bin ich ganz Deiner Meinung!

Viele Grüße Nicole

EIN TAG OHNE LESEN IST KEIN GUTER TAG!

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08 Jan. 2022 08:01 #18 von Heidi
Geht mir auch so! :knu:

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