Michéle, Rebecca: Miss Emily und der tote Diener von Higher Barton (Miss Emily 01)

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17 Okt. 2023 09:52 - 05 März 2024 13:42 #1 von Tuppi
Autor: Rebecca Michéle
Titel: Miss Emily und der tote Diener von Higher Barton
Verlag: Dryas
Erschienen: 2023
ISBN-13: 978-3-98672-033-9
Seiten: 262
Einband: gebunden
Preis: 22,00 €
Serie: Miss Emily, Band 1


Autorenporträt:

Rebecca Michéle, geboren 1963 in Süddeutschland, lebt mit ihrem Mann in der Nähe von Stuttgart. Seit über 20 Jahren widmet sie sich ausschließlich dem Schreiben und hat bereits mehrere historische Romane und Krimis veröffentlicht.
Mehr unter: [url] www.rebecca-michele.de [/url]

Quelle: Klappentext

Inhaltsangabe:

EIN MORD IN CORNWALL UND EINE SUFRAGETTE, DIE AUFS LAND VERBANNT WIRD.
Cornwall, 1905: Emily steht für ihre Überzeugungen als Suffragette ein und muss dafür sogar eine Nacht in der Zelle verbringen. Das wird ihrer Mutter zu viel. Sie schickt ihre Tochter zu einem entfernten Verwandten nach Cornwall aufs Land – in der Hoffnung, dass sie dort die richtige Partie für eine Heirat findet.
Bei Emilys Ankunft im Herrenhaus Higher Barton wird die Leiche eines Dieners entdeckt, woraufhin sich die energische junge Frau in die Ermittlungen stürzt. Sehr zum Leidwesen des örtlichen Vikars, dem diese Vorkommnisse in seiner Kirchgemeinde gar nicht gefallen. Doch Emily scheut kein Risiko, um den Todesfall aufzuklären und gerät dadurch bald selbst in Gefahr.

Klappentext


Meine Meinung:
Emily ist eine aufgeschlossenen junge Frau, die sich nichts gefallen lässt. Als sie die Versammlung einer bekannten Frauenrechtlerin besucht, kommt es zu Zwischenfällen und sie wird verhaftet. Ihre Mutter ist darüber entsetzt und schickt sie nach Cornwall, um dort zur Vernunft zu kommen.
Als sie auf Higher Barton ankommt, wird sie mit dem Tod eines Dieners konfrontiert…

Das Buch hat den gewohnt angenehmen Schreibstil der Autorin und ich konnte mir alles sehr gut vorstellen. Und auch wenn es im Jahr 1905 spielt, konnte ich mich gut hineinversetzen. Emily war mir sofort sympathisch.

Sie will sich nicht in das gängige Korsett der ruhigen, schicksalsergebenen Frau zwängen lassen. Damit macht sie sich nicht unbedingt Freunde. Aber mit ihrer sozialen Art kann sie nicht anders. Sie ärgert sich darüber, dass dem Tod des Dieners nicht nachgegangen wird, denn es war eindeutig Mord - oder vllt auch nur Totschlag, aber definitiv kein Unfall. Sie forscht auf eigene Faust und macht sich damit noch mehr Feinde…

Das Ende war überraschend! Damit hätte ich niemals gerechnet! Mit reichlich Gefahr und einem Feuerwerk wurde alles aufgeklärt und es blieben keine Fragen offen! Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen und habe es in Rekordzeit verschlungen, deshalb vergebe ich volle Punktzahl!

Fazit:
Eine Frau steht den Männern in nichts nach!
:*****:

Miss Emily:
1. Miss Emily und der tote Diener von Higher Barton


08.10.2023 - 859

Viele Grüße Nicole

EIN TAG OHNE LESEN IST KEIN GUTER TAG!
Letzte Änderung: 05 März 2024 13:42 von Meggie.

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22 Okt. 2023 13:51 #2 von Meggie
Meine Meinung:
Emily lebt in London und kümmert sich mit vollem Herzen um die Mittellosen und schlechter Gestellten. Außerdem kämpft sie leidenschaftlich für das Frauenwahlrecht und die Gleichstellung der Frau allgemein - zumindest würde sie dies gerne tun. Doch nach einem Missgeschick, weswegen sie die Nacht im Gefängnis verbringen muss, schickt ihre Mutter sie zusammen mit dem Onkel nach Cornwall, genauer nach Higher Barton, dem Wohnsitz des Onkels. Kaum dort angekommen, herrscht gleich Aufregung. Ein Diener auf Higher Barton wurde erschlagen und liegt nun tot im Wald. Für Emily natürlich gleich ein Grund, sich umzuhören, um herauszufinden, warum William mit dem Leben bezahlen musste. Aufgrund der Schwere der Verletzungen kommen mehrere Täter in Frage und Emily ist gleich Feuer und Flamme bei der Aufklärung des Mordes. Leider wird sie nie ganz ernst genommen, schreiben wir doch das Jahr 1905, eine Zeit, in der es Frauen nicht gerade leicht hatten, sich durchzusetzen und als gleichwertig angesehen zu werden.
Dies fällt Emily vor allem bei dem neu angestellten Vikar der Kirchengemeinde auf. Denn dieser stellt sich Emily immer in den Weg und will ihr aufzwingen, dass sie sich lieber darum zu kümmern hat, dass auf dem Kirchenbasar die Tische mit Kuchen gefüllt sind.
Emily lässt sich jedoch nicht unterkriegen und will allen beweisen, dass sie als energische junge Frau mehr bewirken kann, als mancher Mann.

Dies ist mein erster Roman der Autorin, aber ich kann gleich mit Inbrunst sagen: Nicht mein letzter. Die Autorin hat eine sehr fesselnde Art und Weise und erzählt ihre Geschichte mit einer Leichtigkeit, so dass man Mühe hat, das Buch aus der Hand zu legen.

Außerdem ist mir Emily mit ihrem losen Mundwerk, ihrem großen Herzen und den schlagfertigen Worten sogleich ans Herz gewachsen. Auch wenn sie für die damalige Zeit vielen wohl ein Dorn im Auge war, schafft sie es, sich neue Freunde zu machen und bei vielen Personen auch positiv aufzufallen.

Emily wohnt nach einem Fehltritt mit der Polizei in London nun bei ihrem Onkel Alwyn auf Higher Barton in Cornwall. Dort soll sie an ihrem Benehmen feilen und vielleicht sogar endlich einen Mann zum Heiraten finden. Doch Emily sieht das ganz anders. Sie will nicht heiraten, sich nicht verlieben und lieber etwas für ihre Mitmenschen tun und sich denen annehmen, die es nicht so leicht im Leben haben. Dies schafft sie auch mit Bravour und kann sogar ihren sturköpfigen Onkel davon überzeugen, die Häuser der Minenarbeiter in Lower Barton zu renovieren und auch mal die Arztrechnung zu übernehmen.

Doch mit dem Vikar der Kirchengemeinde eckt sie jedesmal aufs Neue an, obwohl beide sich intensiv mit dem Fall des toten Diener beschäftigen. Sie erzählen sich sogar gegenseitig die neuen Erkenntnisse, doch kann der Vikar es nicht lassen, sich immer wieder gegen Emilys Verhalten zu stellen und sie zurechtzuweisen. Zeitweise kommt er sogar sehr frauenfeindlich daher.

Mir hat der Schlagabtausch zwischen Emily und dem Vikar sehr gefallen. Denn Emily hat ihm Paroli geboten und letztendlich beweist sie ihm auch, dass eine Frau ihren Mann stehen kann.

Der Mord an dem Diener dringt bei der ganzen Emanzipations-Geschichte fast schon ein bisschen in den Hintergrund, doch am Ende wendet sich das Blatt nochmals und es kommt zu einer Auflösung. Mit vielen Überraschungen.

Eine tolle Story, die ich in einer Leserunde zusammen mit der Autorin genießen durfte. Die von uns gestellten Fragen hat sie sehr detailliert beantwortet und auch ein bisschen aus dem Nähkästchen geplaudert, so dass die Geschichte jetzt natürlich noch interessanter geworden ist. Auch, dass es einen weiteren Band mit Miss Emily geben wird, war ein Grund zur Freude.

Fazit:
Ein Toter, ein Mord und ganz viel Frauenpower.

:****:


LG Meggie

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28 Okt. 2023 18:54 #3 von charlie
Meine Meinung

Wir schreiben das Jahr 1905 und Emiliy lebt in London, ist bereits in ihren zwanziger und unverheiratet. Sie hilft dort in der Suppenküche für Bedürftige. Eines Abends besucht sie eine Rede einer sehr bekannten Frauenrechtlerin. Es kommt zum Tumult als einige Männer dort den Saal stürmen und Emiliy landet im Gefängnis. Für ihre Mutter eine Schande. Die Mutter bittet einen Verwandten, Emily da rauszuholen. Der Onkel nimmt sie mit nach Cornwall auf seinen Landsitz. Für Emily ein gewaltiger Rückschritt. Dort gibt es keine Elektrik und auch sonst ist der Fortschritt nicht angekommen.
Dort angekommen, ist einer der Diener ums Leben gekommen. Wer könnte ihn ermordet haben. Es verschwinden auch immer wieder Gegenstände. Somit beginnt das Rätselraten. Als dann noch der Butler leben bedrohlich verletzt wird, weiss Emiliy nicht wo ihr der Kopf steht, da der Polizist im Ort eher sich um seine Rosen kümmert als um die Mordfälle.

Mit Spannung habe ich auf dieses neue Werk gewartet. Meine Erwartungen wurden mehr als erfüllt. Die Figuren fand ich sehr gut beschrieben. Ein Leben in dieser Zeit könnte ich mir nicht vorstellen. Meine Freiheit liebe ich über alles und hätte meine Mühe, wenn mir mein Mann alles vorschreiben würde. Auf den 2. Teil freue ich mich riesig.

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03 Nov. 2023 15:24 #4 von Zabou1964
Meine Meinung:

Bisher spielten die Romane von Rebecca Michéle in Higher Barton in der Gegenwart. In ihrer neuen Reihe hat sie die Handlung zwar am selben Ort belassen, allerdings spielt die Geschichte im Jahr 1905. Die Protagonistin ihrer neuen Reihe ist Miss Emily Tremain, eine 28-jährige Frau aus London, die sich sozial engagiert und für Frauenrechte kämpft. Da ihrer Mutter dieses Verhalten ein Dorn im Auge ist, wird Emily zu ihrem Onkel Alwyn nach Cornwall geschickt. Mit ihrer modernen und resoluten Art eckt sie dort mehrfach an. Auf dem Land ticken die Uhren noch etwas anders.

Gleich bei Emilys Ankunft wird ein toter Diener der Familie in der Nähe des Herrenhauses entdeckt. Da Emily dem örtlichen Polizisten nicht traut, mischt sie sich in die Ermittlungen ein und schnüffelt auf eigene Faust herum. Das geziemt sich natürlich für eine anständige Frau nicht! Deshalb stößt Emily an allen Stellen auf Ablehnung und Misstrauen.

Die resolute Miss Emily habe ich von Anfang an in mein Herz geschlossen. Sie nimmt kein Blatt vor den Mund. Ein ebenbürtiger Gegner, der sich regelmäßig Wortgefechte mit ihr liefert, ist der Vikar des Dorfes. Die Szenen mit den beiden Streithähnen fand ich köstlich. Nebenbei wird die Situation der Minenarbeiter und ihrer Familien in Cornwall zu Beginn des 20. Jahrhunderts sehr anschaulich beschrieben. Die Autorin ist sehr oft in der Region und eine echte Kennerin der Gegend und der Geschichte.

Auch die Lösung des Kriminalfalles kommt selbstverständlich nicht zu kurz. Ich habe mit Spannung verfolgt, wie Emily die ein oder andere falsche Spur verfolgt hat, wobei sie sich durchaus auch mal in Gefahr begab. Weitere Fälle für die taffe Miss Emily werde ich auf jeden Fall wieder lesen.


Fazit:

Spannende Unterhaltung mit viel Hintergrundwissen und Humor

:*****:

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05 Nov. 2023 16:34 #5 von Netha
Meine Meinung

Mit einer gewissen Vorfreude nahm ich das neue Werk von Rebecca Michéle in die Hand. Und ich wurde nicht enttäuscht.
Miss Emily und der tote Diener von Higher Barton ist der Auftakt einer neue Serie von Rebecca Michéle.

Eine junge Dame ist für ihre Zeit schon so etwas wie emanzipiert, setzt sie sich in ihrer Freizeit für hilfsbedürftige Menschen ein, steht sogar in Suppenküchen um die hungernden zu speisen. Dies ist ihrer Mutter aber ein großer Dorn im Auge, sie erwirkt, dass der Onkel von Emily sie mit nach Cornwall nimmt und da bestenfalls einen Ehemann für sie findet. Doch da hat sie nicht mit Emily gerechnet.
Als Emily mit ihrem Onkel in Cornwall ankommt wird ein toter Diener gefunden. Dieser war auf Higher Barton angestellt.
Und schon kocht es in Emily, als sie mitbekommt wie halbherzig der Ortspolizist diesen Fall angeht. Emily ist vielen Bewohnern von Higher Barton zu engagiert, aber sie lässt nicht locker und begibt sich damit selber in Gefahr. Als sich eine Verbündete findet wendet sich das Blatt und ich durfte eine Wendung erleben, die ich so nicht gedacht hatte.

Eine sich immer weiter aufbauende Spannung und ein gewisser Wortwitz, der teils durchblitzt, habe dieses Buch für mich zu einem Lesevergnügen gemacht. Ich werde garantiert die weiteren Teile lesen wollen.

Da ich dieses Buch bei einer Leserunde lesen konnte, konnte ich auch noch eine Menge Hintergrundwissen bekommen und der Autorin Löcher in den Bauch fragen, die uns alle wärmstens beantwortet wurden. Vielen Dank dafür.

Ich vergebe fünf von fünf Sternen :*****:

Liebe Grüße von Netha

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09 Nov. 2023 20:17 #6 von SarahF
Meine Meinung

Es ist das erste Buch der Autorin für mich und ich war neugierig, ob mich dieser Kriminalroman überzeugen kann. Warum? In meiner Jugend habe ich alte englische Krimis verschlungen. Vielleicht kennt ja der eine oder andere diese rote Reihe, die in den 80er und 90er so beliebt war. Hiermit musste sie sich messen und hat den Test bestanden.

Das Buch beginnt mit ihrer Zeit in London und ich lerne Emily kennen. Sie ist hilfsbereit, setzt sich für die Armen ein, denn nach dem Tod ihres Vaters hätte auch sie arm werden können, wenn sich nicht ihr Onkel den finanziellen Dingen angenommen hätte. Sie ist 28, unverheiratet und damit ein Dorn im Auge ihrer Mutter. Als sie bei einer Sufragetten-Verkündung verhaftet wird, muss sie aus der Stadt. Hier war ich ehrlich gesagt etwas verwundert, denn so richtig habe ich sie nicht als Sufragette angesehen. Auch hatte ich Anfang Probleme ihr alter einzuschätzen, was erst später erwähnt wird. Ich gebe zu, manchmal schätzte ich sie im Verlauf des Buches deutlich jünger ein.

Der Fall selbst ist sehr spannend, hat viele Möglichkeiten und lässt mich als Leser mitraten. Hier wird auf eine klassische, seichte Spannung für schwache Mägen oder auch jüngere Leser gesetzt. Angenehm in der sonst eher schnellen und brutalen Krimiwelt. Unterstützt wird dies durch den detaillierten, zeitlosen Stil, der sich angenehm lesen lässt und die Kapitellänge, die ausgewogen ist.

Der Schluss des Buches ist ausgereift, logisch und ich würde mich daher freuen Emily in einem weiteren Fall noch einmal zu treffen

4 von 5 Sterne

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