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Zinßmeister, Deana - Pest-Reihe. Das Pestzeichen (Band 01)
Titel: Das Pestzeichen
Verlag: Goldmann
Erschienen: Oktober 2012
ISBN-10: 3442476399
ISBN-13: 978-3442476398
Seiten: 414
Einband: Taschenbuch
Preis: 9,99 €
Serie: -
Autorenportrait:
BuchinnenseiteDeana Zinßmeister widmet sich seit einigen Jahren ganz dem Schreiben historischer Romane. Bei ihren Recherchen wird sie von führenden Fachleuten unterstützt, und für ihren Bestseller "Das Hexenmal" ist sie sogar den Fluchtweg ihrer Protagonisten selbst abgewandert. "Das Pestzeichen" ist Deana Zinßmeisters fünfter Roman im Goldmann Verlag Die Autorin lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern im Saarland.
Inhaltsangabe:
KlappentextEnde des Dreißigjährigen Krieges sind viele Landstriche im Reich menschenleer, so auch das Land an der Saar. Wer den Krieg überlebt hat, leidet Hunger oder fällt der Pest zum Opfer. Die Familie der jungen Susanna hat all dies überstanden – doch dann überfallen Fremde den Hof. Susannas Vater überlebt schwer verletzt und vertraut seiner Tochter, bevor er stirbt, geheimnisvolle Schriften an, die zu einem Schatz führen sollen. Doch Susanna ist nicht die Einzige, die davon weiß: Ein Mann namens Jeremias macht Jagd auf die Schriften. Auf ihrer Flucht begegnet Susanna einem jungen Schweizer. Noch ahnt sie nicht, dass nur er ihr helfen kann, den Schatz zu finden. Und die Zeit drängt, denn nicht nur die Pest kommt näher, auch Jeremias ist Susanna auf der Spur …
Meine Meinung:
Susanna hat das elterliche Anwesen verlassen, um ihrer Muhme zu helfen. Als sie wieder zurückkommt, findet sie alles verwüstet und ihre Familie grausam ermordet vor. Einzig ihr Vater hat das schreckliche Szenario überlebt. Aber da er stark gefoltert wurde, ist er schwer verletzt. Er vertraut seiner Tochter vor seinem Tod geheimnisvolle Schriften an, die sie zu einem Schatz führen sollen. Aber es gibt noch jemanden, der hinter den Schriften her ist: Jeremias. Er hat nichts unversucht gelassen, um sie wieder in seinen Besitz zu bekommen und ist nun hinter der jungen Frau her. Auf ihrer Flucht muß sie mit unterschiedlichen Widrigkeiten fertig werden. Hilfe erhält sie zwischendurch immer wieder, zuletzt von einem jungen Schweizer, der dadurch selbst in Lebensgefahr gerät...
Das Buch lässt sich sehr gut lesen. Ich konnte mir alles bildlich vorstellen. Der Autorin ist es (wieder mal) gelungen, mich mit ihrem Werk zu fesseln. Die einzelnen Charaktere werden wunderbar beschrieben und auch das Geschehen war sehr deutlich dargestellt. In ihrem Nachwort erklärt sie, was Historie und was Fiktion ist. Sie hat beides wunderbar miteinander vereint.
Der Schrecken, den Susanna erlebt hat, hat mich sehr beschäftigt und ich mußte das Buch mehrmals aus der Hand legen, um mich wieder zu fangen. Immer wieder traf sie nette Menschen, die ihr geholfen haben - aber sie mußte sie jedesmal wieder zurücklassen und alleine weiterziehen. Erst Urs, der junge Schweizer, durfte sie bis zum Ende begleiten. Der Autorin gelingt es, widerwärtigen Gestalten Leben einzuhauchen aber sie zeigt auch, daß nicht alle Menschen schlecht waren. Die Zeit der Kriege und der Pestilenz war nicht einfach und ich bin froh, daß ich sie nicht erleben mußte.
In ihrem Nachwort schreibt Deana Zinßmeister, daß man das Buch nicht mit dem heutigen Wissen begreifen kann. Mir ist es nicht schwer gefallen, das Wissen außer Acht zu lassen und habe die Beweggründe der damaligen Menschen sehr gut nachvollziehen können.
Das Ende war ganz nach meinem Geschmack.
Fazit:
Ein Meisterwerk, das sich zu lesen lohnt!
09.11.2012 - 308
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Als Fan der Autorin ist jedes ihrer Werke für mich ein Muss. Nach Ausflügen ins Thüringische spielt ihr neuestes Werk nun wieder in ihrer Heimat, dem Saarland. Außergewöhnlich gut gefällt mir hier das Cover, das mal kein liebliches Frauengesicht zeigt, wie sonst bei historischen Romanen üblich. Zu sehen ist lediglich eine Frauenhand vor einem Stück Holz, auf das das Pestzeichen aufgemalt ist.
Die Geschichte spielt in der Zeit nach dem Dreißigjährigen Krieg, also Mitte des 17. Jahrhunderts. Deutschland ist geprägt von Armut und nahezu ausgestorbenen Landstrichen. Hunger und Pest sind die Plagen, mit denen die Menschen zu kämpfen haben. Entsprechend viel Neid und Aberglaube herrscht in der Bevölkerung. In diesem düsteren Szenario durchlebt die Heldin Susanna ein Wechselbad der Gefühle. Zurückgekehrt von ihrer Tante, der sie eine Ziege brachte, findet sie den elterlichen Hof verwüstet und ihre Familie ermordet vor. Lediglich der Vater hat schwer verletzt überlebt und vertraut ihr in seinen letzten Minuten ein Geheimnis an. Es gibt ein Heft mit magischen Formeln, das zu einem Schatz führt. Doch dieses Büchlein ist der Grund für den Überfall auf das Bauernhaus. Und die Schurken, die es in ihren Besitz bringen wollten, geben noch lange nicht auf. Susanna bleibt nur die Flucht, auf der sie dem jungen Schweizer Urs begegnet. Gemeinsam begeben sie sich auf die gefährliche Suche.
Der Autorin ist es wieder einmal hervorragend gelungen, die düstere Stimmung der damaligen Zeit zu schildern. Insbesondere der Aberglaube der Menschen und die panische Angst vor der Pest prägen diese Geschichte. Susanna ist ein selbstbewusstes Mädchen, das trotz zahlreicher Rückschläge ihr Ziel im Auge behält. In einigen Szenen erschien sie mir dagegen etwas naiv, was für eine junge Frau ihres Alters jedoch völlig natürlich ist. Ihr Weggefährte Urs möchte eigentlich Heiler werden, wird aber vom Vater genötigt, sich als Soldat einzuschreiben. Er fügt sich zunächst in sein Schicksal, entwickelt sich im Laufe der Geschichte aber weiter und wird mutiger. Auch die Beweggründe für Jeremias’ Handeln schildert die Autorin nachvollziehbar.
Am Anfang des Buches bietet ein ausführliches Personenregister dem Leser die Gelegenheit, sich zu orientieren. In einem Nachwort berichtet die Autorin über ihre Recherchearbeit und erklärt ihren Lesern, welche Figuren und Orte real sind und was ihrer Fantasie entsprungen ist.
Fazit:
Der Autorin ist es gelungen, eine spannende und mitreißende Geschichte über ein Mädchen in einer dunklen Zeit, die von Aberglaube und Neid geprägt war, zu schreiben.
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Das Pestzeichen von Deana Zinßmeister war für mich schon das siebte Buch der Autorin. Und ich muss sagen es war für mich bis jetzt das Beste, ohne ihre anderen Werke irgendwie mindern zu wollen.
Der verheerende Dreißigjährige Krieg ist erst wenige Jahre vorbei. Weite Landstriche sind wie ausgestorben. Hunger, Pest und Aberglaube beherrscht die noch lebende Bevölkerung.
Zu dieser Zeit lebt Susanna, die Heldin des Romans, mit ihrer Familie auf einem abgeschiedenen Bauernhof.
Als ihr Cousin dort erscheint und um eine Ziege bittet, da sonst seine kleine Schwester verhungern muss, begleitet Susanna ihren Cousin mit der Ziege nach Hause und bleibt dort noch eine Woche, um der Mutter zur Hand zu gehen.
Als Susanna nach Hause kommt, findet sie nur Tod und Verwüstung vor. Ihr Zuhause ist nahezu völlig abgebrannt und ihre Familie wurde auf Grausamte Weise getötet. Nur der Vater überlebt noch ein paar tage schwer verletzt. Bevor er stirbt, teilt er Susanna noch ein Geheimnis mit. Es gibt ein geheimes Versteck, in dem sich Magische Schriften befinden sollen. Nach dem Tod des Vaters sucht Susanna diese Schriften.
Doch nicht nur Susanna sucht diese Schriften, auch die Täter tun dies, und einer von ihnen ist alles andere als zimperlich.
Susanna muss fliehen und das nicht nur einmal.
Deana Zinßmeister schaffte es wieder, binnen weniger Seiten mich an ihre Geschichte zu fesseln.
Superspannend geschrieben und mit einem rasanten Verlauf der Geschichte. Ich musste immer wissen, wie es weiter ging. Das Buch aus der Hand zu legen glich schon einer Strafe.
Die Beschreibungen von Land und Leute waren so glasklar das ich ein Kopfkino in Farbe hatte. Die Seiten flogen nur so dahin, sobald ich das Buch wieder zur Hand nehmen konnte.
Auch wenn Susanna in einiges Szenen etwas naiv daher kam, so spiegelte dies doch nur wieder ihr zartes Alter wieder und die Widrigkeiten, in denen sie sich befand. Das musste eine so junge Frau erst mal alles verdauen.
Das Ende war dann wirklich sehr schön und hat mich sehr zufrieden die letzte Seite umschlagen lassen.
Sehr hilfreich war auch das Personenregister, welches sich zu Beginn des Buches findet. Auch die Karte vom Saarland zu dieser Zeit war sehr hilfreich zur Orientierung.
Für mich hatte dieses Buch alles, was ich sehr gerne bei einem historischen Roman habe.
Eine kristallklare Empfehlung von mir.
Liebe Grüße von Netha
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Susanna kehrt nach einem einwöchigem Besuch bei ihrer Tante auf den elterlichen Hof zurück. Sie muss entsetzt feststellen, dass nicht nur der Hof abgebrannt ist, sondern ihre Familie und alle Tiere tot sind. Sie findet ihren Vater schwer verletzt. Doch auch er stirbt und kann ihr vorher noch von versteckten Schriften erzählen. Diese soll sie unbedingt Jeremias übergeben. Doch als sie diesen Jeremias „kennenlernt“, kann sie ihm nicht vertrauen. Sie flieht, erst zu ihrer Tante, doch dort muss sie feststellen, dass sie nicht wirklich willkommen ist. Sie flieht wieder und begibt sich anhand der geheimnisvollen, magischen Schriften auf Schatzsuche. Unterstützung findet sie bei Urs. Und nicht nur das, denn feine Gefühle entwickeln sich, doch das Leben meint es nicht nur nett mit Susanne. Die beiden müssen einige Hürden überwinden. Und dann ist da immer noch Jeremias.
Ich habe dieses Buch im Rahmen einer Leserunde mit Deana Zinßmeister gelesen. Ich bin total fasziniert von dem Buch und auch von Deana.
Die Geschichte um Susanna mit der Schatzsuche und Urs ist sehr ausführlich, aber trotzdem unterhaltsam geschrieben. Viel Dinge sind tragisch, wie z.B. der Tod von Susannas Familie und die Flucht vom Hof ihrer Tante, doch es gibt auch diese schönen Momente mit Urs, wo man die Schmetterlinge im Bauch spüren kann.
Der Schreibstil ist toll zu lesen. Es wird viel erklärt am Ende des Buches. Das hat mir sehr gut gefallen.
Die Darstellung der Figuren, der Schauplätze war sehr eingehend, so dass ich mir alles sehr gut ausmalen und vorstellen konnte.
Besonders gut hat mir auch die Leserunde gefallen. Deana Zinßmeister hat wirklich ausführlich Rede und Antwort gestanden auf Fragen und Anmerkungen. Faszinierend. Dafür möchte ich mich ganz herzlich bedanken. Es hat mir großen Spaß gemacht.
Fazit: Ich vergebe für dieses tolle, gut recherchierte Werk mit Freude fünf von fünf Sternen.
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