Wassermann, Sabine - Das Zeichen des Ketzers

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03 Nov. 2008 23:01 - 06 März 2024 08:21 #1 von Zabou1964
Autor: Wassermann, Sabine
Titel: Das Zeichen des Ketzers
Originaltitel:
Verlag: Rowohlt TB
Erschienen: August 2008
ISBN 10: 3499247178
ISBN 13: 978-3499247170
Seiten: 544
Einband: TB
Serie: keine
Preis: 9,95 €

Ort und Zeit der Handlung: Konstanz, Deutschland, 15. Jahrhundert

Inhaltsangabe:

Im Jahre 1415, im zweiten Jahr des Konzils, ist das kleine Konstanz unter dem Ansturm zahlloser Besucher ein Sündenbabel geworden, inmitten dessen der böhmische Reformator Johannes Hus um sein Leben ringt. Zwei Brüder, grundverschieden und zerstritten, machen sich gemeinsam auf den Weg


Quelle: Homepage der Autorin

Eigene Meinung:

Mit ihrem neusten historischen Roman entführte mich Sabine Wassermann nach Konstanz ins Jahr 1415. Dort fand zu dieser Zeit das Konstanzer Konzil statt, zu dem der Abt Rogatus mit Alban, einem Mönch, reisen will. Als Begleitschutz heuern sie den raubeinigen Ritter Martin von Thiersreuth, den Bruder Albans, an. Die beiden sind jedoch nicht in brüderlicher Liebe verbunden und könnten unterschiedlicher nicht sein.

In Konstanz wird dem Reformator Johannes Hus der Prozess gemacht. Er soll ein Ketzer sein und deswegen droht ihm der Tod auf dem Scheiterhaufen. Alban ist seinen Lehren verbotenerweise zugetan, was sein Abt schamlos erpresserisch ausnutzt. Als Martin Alban schlagkräftig verteidigt, spitzt sich die Lage für die ungleichen Brüder zu. Sie müssen beide um ihr Leben bangen.

Die äußerst bildhafte Sprache der Autorin hat mich wieder sehr beeindruckt. Ich konnte die Straßen, die Menschen und auch deren Handlungen vor meinem inneren Auge sehen. Einige Beschreibungen haben mir eine Gänsehaut verschafft, weil ich meinte, persönlich am Geschehen teilzunehmen. Rund um die historischen Fakten hat sie die Geschichte der Brüder Alban und Martin gewunden. Das Schicksal der beiden hat mich sehr bewegt und ich habe mit ihnen gebangt und gehofft.

Auch über Jan Hus habe ich Dinge erfahren, die mir noch nicht bekannt waren. Sabine Wassermann hat sehr genau recherchiert und erklärt im Nachwort dem Leser, was Tatsache und was Fiktion ist. Am Ende des Buches befindet sich ebenfalls ein Verzeichnis der lateinischen und italienischen Zitate mit Übersetzungen, was ich sehr hilfreich finde.

Fazit:

Wer historisch gut recherchierte Romane mag, sollte sich von Sabine Wassermann ins Mittelalter entführen lassen!
Letzte Änderung: 06 März 2024 08:21 von Meggie.

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28 Dez. 2008 12:34 #2 von Netha
Meine Meinung

Mit diesem Buch hatte ich endlich mal wieder einen Historischen Roman in Händen der in meinen Augen sehr gut recherchiert war.
Das Konzstanzer Konzil, das den Johannes Hus für seine Bibelauslegung aburteilen will.
Drum herum webte die Autorin die Geschichte zweier Brüder wie sie unterschiedlicher nicht sein konnten.
Der eine ein verarmter Ritter, Weiberheld, Draufgänger, Martin. Der andere ein gottesfürchtiger Mönch, der aber den Lehren des Johannes Hus anhängt, Alban.
Albans Abt bekommt Wind davon das er den Lehren des Johannes Hus verfallen ist und nutzt das schamlos aus. Da dieser Abt auch noch Männer sehr gern hat. Hat Alban nichts zu lachen.

Anfangs hatte ich meine Schwierigkeiten in die Geschichte zu kommen. Es passierte so viel, aber die Spannung wollte sich bei mir nicht einstellen. Dies sollte sich aber noch ändern, ab diesem Punkt war es dann schwer das Buch aus der Hand zu legen.
Ich war mitten drin in der Geschichte und vor meinem inneren Auge spielte sich ein Film ab. Die Begebenheiten waren so richtig plastisch beschrieben und wunderbar ausgearbeitet.
Mit jedem weiteren Kapitel bangte ich um Martins aber auch um Albans Leben. Die Schergen des Abtes hätte ich am liebsten ins ewige Eis geschickt.
Auch die Liebesgeschichte zwischen Martin und Susanna war sehr schön geschrieben, Gegensätze ziehen sich doch an. Wie ein paar Magneten die am Ende doch gleich gepolt werden und doch zu einander finden können.
Ich danke der Autorin für dies fast bildlich geschriebene Lesevergnügen

Die Buch bekommt 4 von 5 Sternen von mir

Eine satte Empfehlung, das Buch sollte gelesen werden von Lesern die sich gern mit der Geschichte auseinander setzten.

Liebe Grüße von Netha

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16 Nov. 2013 20:41 #3 von goat
Meine Meinung:

Ich liebe Bücher, die mich unserer Geschichte ein ganzes Stück näher bringen und spannend erzählt sind. Dieses geht nur, wenn eine Autorin wahre Begebenheiten ideenreich verpackt ohne trocken zu wirken.
Diese Mischung beherrscht Sabine Wassermann perfekt. Mit "Das Zeichen des Ketzers" wurde ich bestens unterhalten und habe eine Menge dazulernen dürfen.

Die Beschreibungen von Konstanz im Jahre 1415 haben mich in diese Zeit zurückversetzt und die Geschichte der beiden ungleichen Brüder Martin und Alban ging mir sehr nahe. Sie zeigt sehr deutlich auf, wie wichtig es ist, für Menschen einzustehen, die einem wichtig sind. Ob dies nun immer richtig erscheint und ob es auch immer wert ist, für seine Überzeugung notfalls zu sterben, sei dahingestellt.

Die gute Recherche der Autorin ist vorbildlich. Ich habe das Mittelalter nach einigen spannenden Stunden nur ungern verlassen. Deshalb uneingeschränkte Leseempfehlung von mir!

:*****:

Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig.

Ernst Reinhold Hauschka

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