Rehn, Heidi - Baumeisterin-Reihe. Die Liebe der Baumeisterin (Band 02)

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30 Nov. 2013 09:13 - 05 März 2024 14:56 #1 von Meggie
Autor: Rehn, Heid
Titel: Die Liebe der Baumeisterin
Originaltitel: --
Verlag: Knaur
Erschienen: 2013
ISBN: 978-3-426-65313-5
Seiten: 751
Format: HC
Serie: Baumeisterin-Reihe, Band 02
Preis: 19,99 Euro

Autorenporträt:

Heidi Rehn wurde 1966 in Koblenz/ Rhein geboren und wuchs in einer Kleinstadt am Mittelrhein auf. Zum Studium der Germanistik, Geschichte, BWL und Kommunikationswissenschaften kam sie nach München. Nach dem Magisterexamen war sie zunächst als Dozentin an der Ludwig-Maximilians-Universität München tätig, anschließend war sie PR-Beraterin in einer Agentur. Seit mehr als zehn Jahren arbeitet sie als freie Journalistin und Autorin. Zusammen mit ihrer Familie lebt sie mitten in München.


Quelle: Droemer Knaur

Inhaltsangabe:

Preußen, 1544: Unter Herzog Albrecht erlebt das Land eine große Blütezeit. Alles scheint möglich. So will auch die junge Dora ihr Talent leben und als Baumeisterin in die Fußstapfen des weniger begabten Vaters treten. Der aber verheiratet sie aus Geldnot mit dem fast dreißig Jahre älteren Urban. Wider Erwarten wird die Ehe glücklich, und Urban ermutigt Dora sogar, als Baumeisterin zu arbeiten. Ausgerechnet den jungen Nürnberger Baukünstler Veit aber stellt er ihr als Unterstützung zur Seite. Bald schon hegen die beiden verbotene Gefühle füreinander. Als Urban bei einem schrecklichen Unfall stirbt, gerät Veit sofort unter Verdacht, seine Hand im Spiel gehabt zu haben. Zwei Jahre später deckt Dora die wahren Hintergründe von Urbans Tod auf und begibt sich auf eine gefährliche Reise nach Krakau, um den Geliebten vor dem Galgen zu retten...


Quelle: Droemer Knaur

Meine Meinung:
Dora soll sich eigentlich der Braukunst widmen, so wie es in der Familie Tradition ist. Doch möchte sie eher Baumeisterin werden und Gebäude entwerfen. Ihr Vater ist damit jedoch nicht einverstanden und verheiratet sie in jungen Jahren mit dem Kammerrat Urban Stöckel, der fast 30 Jahre älter ist als sie. Trotz des großen Altersunterschieds ist die Ehe glücklich, den Urban unterstützt Dora in jeglicher Hinsicht und ermuntert sie sogar, das gemeinsame Haus zu entwerfen und den Bau zu leiten. Ihr zur Seite stellt er den Baumeister Veit Singeknecht. Dora und Veit merken jedoch bald, dass sie mehr füreiander empfinden und Dora ist hin- und hergerissen ob der verbotenen Gefühle für Veit und ihrer Liebe zu Urban.
Kurze Zeit drauf stirbt Urban bei einem schrecklichen Unfall auf der Baustelle und Veit wird beschuldigt, daran Schuld getragen zu haben. Er flieht aus der Stadt.
Zwei Jahre später erhält Dora Beweise für die Unschuld Veits und reist nach Krakau, um Veit von seiner Schuld zu befreien. Doch dort angekommen, gerät sie in Verdacht, Urban ermordet zu haben.

Heidi Rehn steht für historische Romane mit Tiefgang. Ich hatte nun wieder das Glück, das Buch zusammen mit der Autorin in einer Leserunde zu lesen und sage auch hier nochmals herzlichen Dank für Zeit und die sehr interessanten Antworten auf unsere Fragen.
Ich finde es immer wieder schön, das Buch zusammen mit den Autoren lesen zu dürfen. So bekommt man einige Hintergrundinformationen, die man sonst nicht erwartet hätte. Falls Ihr die Möglichkeit mal habt, nutzt sie.

Heidi ist eine sehr sympathische Frau, die mit Witz und Charme die staubige Geschichte zu einem Abenteuer macht.
So auch in dem mir vorliegenden Buch Die Liebe der Baumeisterin.

Auch wenn mich einige Längen im Buch gestört haben, war es doch spannend zu lesen und auch der gewohnt flüssige Schreibstil tut seiniges dazu.
Dora, der Hauptcharakter im Buch, ist eine sympathische junge Frau, die ihren Weg finden muss und leider einige Steine darin vorfindet. Doch nutzt sie diese, um sich einen neuen Weg zu bauen.

Es gab einige Figuren, denen ich zu Anfang unrecht getan habe, die sich im Laufe der Zeit entwickelt und sich so einen würdigen Platz verdient haben, um der Geschichte gerecht zu werden. Andere Figuren konnte ich von Anfang an nichts abgewinnen und dies hat sich auch bis Ende so gehalten.

Im 16. Jahrhundert war schon einiges moderner, trotzdem hatten Frauen es schwer, sich durchzusetzen. Doch mit den richtigen Männern an ihrer Seite haben es auch viele schaffen können.

Meine Lieblingsfigur in der Story war Mathilda. Sie ist der Hausdrachen. Allerdings hat sie einige positive Ansätze und so hatte die Autorin bei ihr auch einigen Spielraum. Sie hat eine sehr interessante Entwicklung durchgemacht.

Veit allerdings hat sich keinen Platz in meinem Herzen verdient. Er war mir sehr unsympathisch, was aber allein meine Meinung widerspiegelt. Heidi hat uns ein Bild gezeigt, wie sie sich „ihren“ Veit vorstellt. Er ist eben nicht so ganz mein Typ: Portrait of a man .

Trotz meiner kleinen Kritikpunkte hatte ich Spaß beim Lesen. Ich war gerne mit Dora unterwegs und habe auch einiges gelernt, gerade was die Baukunst im 16. Jahrhundert anging. Dies ist für mich immer wieder interessant zu lesen, da ich mir auch gerne alte, architektonisch interessante Gebäude ansehe. Ich glaube, wenn ich früher gelebt hätte, wäre ich auch etwas aufmüpfig gewesen und hätte mir einen „Männerberuf“ ausgesucht.

Fazit:
Geschichte interessant verpackt mit liebenswerten Charakteren und einer Hauptfigur, die für die Liebe sogar den Tod in Kauf nimmt.

:****:


LG Meggie

Letzte Änderung: 05 März 2024 14:56 von Meggie.

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09 Dez. 2013 22:33 #2 von Netha
Meine Meinung:

Mit diesem Buch nahm ich das neunte Werk von Heidi Rehn zur Hand und war sehr gespannt was mich dabei erwartete.

Enttäuscht wurde ich keinesfalls.

Es handelte sich um eine indirekte Fortsetzung zu Gold und Stein, zwischen beiden Geschichten lagen zwei Generationen in der Familie.
Dora die nach dem Tod der Mutter dem Vater den Haushalt führte und auch die Familientradition des Bierbauens aufrecht erhielt, fühlt sich in dieser Konstelation ganz und gar nicht wohl. Ihr Interesse lag bei dem Bauen von Häusern. Ohne Mühe zeichnete sie Baupläne die auch umsetzbar waren.
Aber der Vater war unerbittlich und nahm das Talent seiner Tochter nicht als gegeben.

Als er seine Tochter dann mit den Kammerrat Urban verheiratete nahm Dora dies als gegeben hin. Urban erkannte aber das Talent seiner Frau und richtete ihr sogar eine Werkstatt ein. Mit ihrem Vetter sollte Dora dann die Entwürfe für ein neues Haus in die Tat umsetzten. Dabei ereignete sich ein Folgenschwerer Unfall.
Nach dem Trauerjahr setzt Dora alles daran dieses Unglück aufzuklären. Dabei hat sie mit einer Menge Widrigkeiten zu kämpfen.

Mir hat diese Geschichte wieder sehr gut gefallen. Leider kamen in dieser einige Wiederholungen zutage. Diese minderten aber meinen Lesefluss nicht wirklich. Es war für mich mal wieder ein „echter Rehn“. Es war nicht nur eine historische Geschichte, es war wieder mehr dahinter. Ja ich will es mal Tiefgang nennen. Bei Heidi Rehn kann man wirklich noch was lernen. Aber nicht mit erhobenen Finger, sondern einfach so beim schmökern.

Ich vergebe 4,5 Sterne von fünf Sternen.

Liebe Grüße von Netha

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10 Dez. 2013 06:59 - 02 Jan. 2024 18:04 #3 von Tuppi
Meine Meinung:

Dora ist eine junge Frau, die fürs Bierbrauen zuständig ist. Ihr Bruder Jörg soll als Baumeister in die Fußstapfen seines Vaters treten. Aber die Begabungen der beiden liegen anders: Dora hat einen Blick für Bauwerke und ihre Planungen, während ihr Bruder mehr Interesse am Brauen hat als am Bauen. Dora ist 16, als sie mit Urban verheiratet wird, der im selben Alter ist wie ihr Vater. Doch sie hat einen guten Ehemann erwischt, der ihr jeden Wunsch von den Augen abliest. Als er sie mit dem Bau des gemeinsamen Hauses beauftragt, weiß sie noch nicht, dass damit das Unheil beginnt. Der Baumeister Veit, der ihr zur Seite gestellt wird, bringt ihr Gefühlsleben durcheinander. Als dann ihr Mann auf der Baustelle tödlich verunglückt fällt der Verdacht auf Veit. Und Dora kommt Geheimnissen auf die Spur, die ihr bisheriges Leben auf den Kopf stellen.

Heidi Rehn hat es auch mit diesem Buch geschafft, mich zu begeistern und ganz in die Geschichte eintauchen zu lassen. Es war mein fünftes Buch der Autorin und ich freue mich schon auf das nächste. Bei ihren Büchern brauche ich keine Inhaltsangabe - wo ihr Name drauf steht, ist mit Sicherheit ein tolles Leseerlebnis drin. Ich habe mich von Anfang an wohl gefühlt und konnte mir alles bildlich vorstellen. Dora war mir gleich sympathisch, im Gegensatz zu anderen Charakteren. Aber bei manchen Figuren hat sich meine Antipathie im Laufe der Zeit geändert. Mathilda, die Base ihres Ehemanns, hat mich genau so überrascht wie Gret, ihre Schwägerin. Ich durfte Dora viereinhalb Jahre lang begleiten und konnte mich sehr gut in sie hinein versetzen. Ich habe mit ihr gelitten, gebangt und gehofft. Das Ende hat mir sehr gut gefallen.

Am Buchende gab es noch ein Personenregister, polnische Übersetzungen, ein Glossar und eine Übersichtskarte.


Fazit:

Das Leben, der Traum und die Liebe...
:****:

1. Gold und Stein2. die Liebe der Baumeisterin
 09.12.2013 - 385

Viele Grüße Nicole

EIN TAG OHNE LESEN IST KEIN GUTER TAG!
Letzte Änderung: 02 Jan. 2024 18:04 von Tuppi.

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18 Dez. 2013 14:07 #4 von Ikopiko
Meine Meinung:

Vertauschte Rollen? Dora hat die Begabung ihres Großvaters geerbt und wäre eine fantastische Baumeisterin. Stattdessen hat sie die Arbeit der Frauen zu übernehmen und muss Bier brauen. Ihr Bruder hingegen muss die Familientradition weiterführen und Häuser bauen (lassen). Dabei ist seine Leidenschaft die Bierbrauerei …

Erst mit der Heirat des wesentlich älteren Urban darf Dora ihre Profession ausüben und das zukünftige Familiendomizil planen.

Doras Leben könnte in glücklicheren Bahnen verlaufen, wäre sie nicht Veit begegnet. Obwohl sie ihren Ehemann von Herzen liebt, verliebt sie sich auch in Veit. Und er erwidert die Gefühle. Dora quält sich mit Selbstvorwürfen.

Auf über 700 Seiten erzählt Heidi Rehn in „Die Liebe der Baumeisterin“ die Geschichte Doras, deren Lebensinhalt ausgerechnet ein Männerberuf ist. Der Titel mag eine schnulzige Liebesgeschichte erwarten lassen, dem ist jedoch nicht so.

Früh musste Dora erlernen, was es heißt, in einem Frauenkörper geboren zu sein. Die Rechte der Frauen zu damaliger Zeit waren sehr gering. Um den Ruin der Familie zu verhindern wurde auch Dora ungefragt mit einem vermögenden Mann verheiratet. Liebe spielte keine Rolle. Nur gut, dass sie einen fürsorglichen Mann bekommen hat.

Dora findet sich jedoch mit ihrem Schicksal nicht ab. Sie wehrt sich gegen Ungerechtigkeiten und setzt oft ihren Kopf durch, auch wenn sie damit gegen Konventionen verstößt. Doras Charakter ist sehr vielfältig. Sie ist selbstbewusst, mutig und durchsetzungsfähig, zweifelt aber auch immer wieder an sich selbst.

Der Roman beinhaltet viele Nebencharaktere, deren Geschichten teilweise ebenfalls erzählt werden und die keine nur nebensächlichen Rollen spielen.

Fazit:

Über 700 Seiten ohne Längen, durchweg spannend. Wie ich es von Heidi Rehn gewohnt bin, fesselten ihre eindrucksvollen Charaktere mich an ihren Roman.

Bewertung:

Ich gebe dem Buch fünf von fünf Sternen.

:*****:

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21 Dez. 2013 17:10 #5 von charlie
Meine Meinung

Mit Spannung habe ich das neue Werk von Heidi Rehn erwartet und wurde nicht enttäuscht.

Dora war in diesem Buch eindeutig meine Lieblingsfigur. Wie sie zum Bierbrauen verdonnert wird, aber viel lieber Baumeisterin wäre. Ihr Bruder wäre der geborene Bierbrauer und muss Häuser bauen. Für mich eine verkehrte Welt. Sie liebt ihren Ehemann Urban von ganzem Herzen aber eines Nachts träumt sie von einem fremdem Mann und kurze Zeit später steht dieser vor ihr. Sie verliebt sich in den Fremden Namens Veit und so nimmt das Unglück seinen Lauf. Dora und Veit bekommen den Auftrag ein Haus zu bauen. Leider stützt dieses ein und Urban wird von den Trümmern erschlagen. Veit gerät in den Verdacht Urban ermordet zu haben.

Diese Geschichte hatte mich von Anfang an soll in den Bann gezogen. Ich freue mich schon auf die nächsten Romane dieser Autorin.

Ich vergebe fünf von fünf Sternen :*****:

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02 Jan. 2014 06:15 #6 von Zabou1964
Meine Meinung:

Heidi Rehns historische Romane sind immer ein Garant für gute Unterhaltung gepaart mit hervorragender Recherche. Da ich mich für Architektur interessiere, war klar, dass ich auch zu ihrem neuesten Werk greifen werde, das sich mit der Baukunst des 16. Jahrhunderts und der Zeit davor in Königsberg und Krakau beschäftigt. Eine spannende Geschichte rundete das Lesevergnügen ab.

Die junge Dora wächst im Königsberg des 16. Jahrhunderts gemeinsam mit ihrem Bruder bei ihrem Vater auf. Obwohl es sich für ein Mädchen nicht schickt, interessiert sie sich für die Baukunst. Ihr Bruder Jörg, der leider nur wenig Talent als Baumeister besitzt, soll in die Fußstapfen des Vaters treten. Dora dagegen wird mit dem wesentlich älteren Urban verheiratet. Wider Erwarten wird die Ehe mit ihm aber glücklich, was auch daran liegt, dass Urban ihre Fähigkeiten fördert. Zur Unterstützung stellt er ihr den jungen Baumeister Veit an die Seite. Schon bald empfinden die jungen Leute eine tiefe Zuneigung zueinander, was fatale Folgen hat.

Besonders begeistern konnte die Autorin mich mit den detaillierten Schilderungen der Baudenkmäler in Königsberg und Krakau. Diese haben den Wunsch in mir geweckt, mir beide Städte mit eigenen Augen anzuschauen. Aber auch Doras Schicksal wird sehr packend erzählt. Von dem jungen Mädchen, das Angst hat, vom Vater beim Studieren der Baupläne entdeckt zu werden, entwickelt sie sich zu einer selbstbewussten Frau, die einige Schicksalsschläge einstecken muss. Auch die Nebencharaktere sind mit viel Liebe gezeichnet. Den Leser erwartet die ein oder andere überraschende Wendung, was die Lektüre fast durchgehend spannend macht.

Ein ausführliches Nachwort der Autorin mit Erklärungen zur damaligen Zeit, ein Personenverzeichnis, ein Glossar sowie eine Karte befinden sich am Ende. Diese Informationen waren sehr hilfreich.

Fazit:

„Die Liebe der Baumeisterin“ ist eine spannende Geschichte um eine Frau, die sich in einer Männerdomäne behaupten will.

:****:

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