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Rehn, Heidi - Wir träumten vom Sommer
Titel: Wir träumten vom Sommer
Verlag: List
Erschienen: 2023
ISBN-13: 978-3-471-36056-9
Seiten: 429
Einband: gebunden
Preis: 20,99 €
Serie: -
Autorenporträt:
BuchinnenseiteHEIDI REHN, in Koblenz am Rhein geboren, arbeitet seit vielen Jahren als freie Journalistin und Autorin. Vor allem mit ihren München-Romanen aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts hat sie sich einen Namen gemacht. 2014 erhielt sie den Goldenen Homer für den besten historischen Beziehungs- und Gesellschaftsroman. Sie veranstaltet regelmäßig literarische Spaziergänge durch München.
Inhaltsangabe:
KlappentextDer Sommer der Wahrheit – und der Entscheidung
Für Amrei wird ein Traum wahr. Als Hostess darf sie hautnah bei den Olympischen Spielen 1972 dabei sein. Dafür muss sie jedoch ihren Auslandsaufenthalt abbrechen und nach München zurückkehren, die Stadt, in der sie während der Studentenproteste 1968 kühne Träume für die Zukunft gesponnen hat. Hin- und hergerissen zwischen zwei Männern, dem Kunststudenten David und dem Polizisten Wastl, ist sie damals überstürzt nach Paris geflohen.
Vor der Kulisse der Olympischen Spiele hat sich ihre frühere Heimat entscheidend verändert. Sogar die einstigen Rivalen David und Wastl sind inzwischen beste Freunde geworden. Doch die Idylle trügt. Das Attentat bei den Spielen reißt alte Gräben wieder auf, und Amrei gerät unfreiwillig in den Konflikt zwischen der Polizei und ihrer revolutionär gesinnten Freunde ...
Meine Meinung:
Amrei kehrt nach 3 Jahren Auslandsaufenthalt zurück in ihre Wahlheimat München, um als Hostess bei den Olympischen Spielen zu arbeiten. Es hat sich viel verändert…
Ein Werk dieser Autorin ist für mich immer wieder eine Freude und ich wurde auch dieses Mal nicht enttäuscht. Ich konnte mir alles sehr gut vorstellen. Zwar hatte es die Hauptakteurin schwer, denn ich konnte anfangs mit ihrer Art gar nichts anfangen - aber das hat sich geändert und ich habe sie verstanden…
Die Geschichte spielt abwechselnd im Jahr 1972 mit Amreis Rückkehr zu den Olympischen Spielen und 1968, als Amrei zum Studieren nach München kommt. Wie von der Autorin nicht anders zu erwarten, werden die damaligen Ereignisse erläutert. Zum einen die Studentenbewegung, die mit dem Tod von Benno Ohnesorg und Rudi Dutschke eine radikale Ausrichtung bekam. Und die olympischen Spiele, die nicht ganz so friedlich abliefen, wie geplant. Und dazwischen eine junge Frau auf der Suche nach sich selbst.
Die Studentenbewegung wurde sehr gut dargestellt und mittendrin eine junge Frau, die bei ihrer Großtante Annamirl lebt, eine herzensgute Frau, die ihr oftmals mit gutem Rat zur Seite steht. Und die zwischen 2 Männern steht: einerseits der Student David, dem sie ihr Herz geschenkt hat und auf der anderen Seite Wastl, der junge Polizist, der ebenfalls ihr Herz berührt. Als es beginnt zu eskalieren, nimmt sie Reißaus und flieht ins Ausland. Wieder zurück, haben sich ihre Gefühle aber nicht geändert…
Das Ende hat mich überrascht, war aber plausibel.
Fazit:
Sommer, Liebe und Unruhen…
18.08.2023 - 843
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Mit diesem neuen Werk von Heidi Rehn machte es wieder sehr viel Spaß mich zum lesen gemütlich niederzulassen.
Eine junge Frau auf der Suche nach sich selbst, so könnte die Überschrift zu dieser Geschichte lauten. Amrei stammt aus einem Oberpfälzischen Dorf und hat einen sehr eingefahren Vater, dem es fast ein Dorn in der Geldtasche ist, dass seine Tochter nach München geht zum studieren. Sie soll so schnell wie möglich mit dem Studium fertig werden.
In zwei Strängen erzählt und Heidi Rehn die Geschichte dieser jungen Frau, vom Ende der 60ziger Jahre bis zu den Olympischen Spielen 1972. Amrei lebt bei ihrer betagten Großtante, die immer mal wieder zum Ruhepol für Amrei wird, und sie zeichnet ihr einen Weg den sie aber allein gehen muss. Hier und da ein kleiner Ratschlag, der wenn man drüber nachdenkt eine Richtung weist. Ob es die Männer sind oder die Proteste die die Studenten zu dieser Zeit immer wieder anzetteln. Wie sehr so ein kleiner Ratschlag helfen kann, kenne ich von meiner eigenen Großmutter, die konnte das auch sehr gut, ohne mich zu drängen oder einzuengen.
Diese Geschichte ging mir ans Herz, den Drang bestimmte Dinge ändern zu wollen, aber bitte nicht mit so viel Gewalt. Das Bedürfnis dazu zu gehören aber nicht als Revoluzzer angesehen zu werden. Ich denke dieses Gefühl kannten damals so einige Studenten. Heidi Rehn hat das Gedankenspiel von Amrei sehr plastisch auf den Punkt gebracht. Auch hat sie mich mit ihrer Geschichte dazu gebracht mehr Infos zu lesen, zu dem was damals gelaufen ist. Da ich zu der Zeit gerade in der Grundschule war, konnte ich soviel davon nicht mehr wissen.
Ihr ganz eigener Schreibstil hat mich Seite für Seite durch diese Geschichte gezogen, das Ende war für mich etwas offen. Was mich hoffen lässt vielleicht noch etwas mehr von Amrei lesen zu können.
Für mich sind die Werke von Heidi Rehn ein muss geworden, mir gefällt wie sie schreibt und das ihre Geschichten immer einen bestimmten Hintergrund haben, der mich dazu veranlasst weiter zu graben, wie es damals denn nun war, was sich da ereignet hat.
Für mich wieder ein voll gelungenes Werk das ich nur empfehlen kann.
Ich vergebe fünf von fünf Sternen
Liebe Grüße von Netha
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In ihrem neusten Werk nimmt uns Heidi Rehn ins München der späten 1960er- und frühen 1970er-Jahre mit. Anhand der jungen Studentin Amrei, die aus ländlichen Verhältnissen in die Großstadt kommt, beschreibt sie die Zeit der Studentenbewegungen bis hin zu dem tragischen Attentat bei den Olympischen Spielen 1972 in München. Wie immer gelingt es ihr vorzüglich, die Stimmung der Zeit zu beschreiben, sodass ich mich fühlte, als säße ich mit am Küchentisch der WG.
Dieser Roman spielt auf zwei Zeitebenen: 1967/1968 und 1972. Kapitelweise wechselt die Zeitebene. Es wird die Geschichte der jungen Amrei erzählt, die 1967 zum Studieren nach München kommt und bei ihrer Großtante Annamirl wohnt. An der Universität lernt sie eine Gruppe junger Studenten kennen, die in einer WG leben. Dort ist sie schon bald häufig anzutreffen, was nicht zuletzt an dem jungen attraktiven Kunststudenten David liegt. Die Gruppe engagiert sich politisch, Amrei macht anfangs begeistert mit. Nach einiger Zeit hinterfragt sie jedoch die Auswirkungen ihres Handelns. Bei einer Demonstration lernt sie den jungen Polizisten Wastl kennen, in den sie sich verliebt. Für welchen der Männer soll sie sich entscheiden?
Der Teil der Geschichte, der 1972 spielt, handelt vom Wiedersehen der jungen Leute, nachdem Amrei einige Jahre im Ausland verbracht hat. In München finden die Olympischen Spiele statt, bei denen Amrei als Hostess arbeiten kann. Das Attentat auf die israelische Mannschaft geht auch an ihr und ihren Freunden nicht spurlos vorbei.
Amrei entwickelt sich im Laufe der Geschichte von einem schüchternen Mädchen vom Lande zu einer selbstbewussten jungen Frau. Daran ist nicht zuletzt ihre Großtante Annamirl schuld, die meine absolute Lieblingsfigur in diesem Buch war. Wer, wie ich, alle Bücher der Autorin verschlingt, wird Annamirl vielleicht noch aus „Die Buchhandlung in der Amalienstraße“ kennen. Sie ist eine sehr kluge Frau, die trotz ihres hohen Alters von 84 Jahren noch fest im Leben steht. Amrei ist auf der Suche nach sich selbst und wird dabei von Annamirl das ein oder andere Mal liebevoll in die richtige Richtung geschubst.
Der Geist der 68er-Bewegung und die Proteste werden sehr authentisch beschrieben. Wie dem Nachwort der Autorin zu entnehmen ist, hatte sie die Möglichkeit, mit Zeitzeugen zu reden. Heidi Rehn ist für ihre hervorragende Recherchearbeit bekannt. Deshalb und wegen ihrer lebensnahen Beschreibungen liebe ich ihre Bücher.
Fazit:
Der Geist der 68er-Bewegung und der olympischen Spiele unterhaltsam verpackt.
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Für mich ist der Name der Autorin immer ein Muss, aber als ich den Klappentext gelesen habe, war ich mir nicht ganz sicher ob ich das Buch wirklich lesen möchte. Über die Olympiade 1972 habe ich nur am Rande gelesen, dass es zu einer Geiselnahme mit Toten kam. Es ging aber mehr um die Geschichte um Amrei. Wie sie 1968 zwischen 2 Männern steht und München verlässt um Sprachen zu lernen und Europa ein wenig besser kennenlernt. Als sie das Angebot 1972 als Hostess an der Olympiade zu arbeiten, nimmt sie das dankend an und kommt zurück. Ihr ehemaliger Freund David habe ich überhaupt nicht gemocht. So ein richtiger Egoist und Amrei war total Fan von ihm. Die Figur ihrer Grosstante hat mir sehr gut gefallen. Diese Dame war überhaupt nicht auf den Kopf gefallen und hat Amrei so gut es ging unterstützt. Wastl wäre die bessere Partie gewesen, aber leider hatte er hauptsächlich seine Karriere im Kopf.
Meine Erwartungen wurden mehr als erfüllt. Sicher nicht das letzte Werk, dass ich von dieser Schriftstellerin gelesen habe.
Ich vergebe:
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