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Rehn, Heidi - Emil Graf. Die letzte Schuld (Band 02)
Titel: Die letzte Schuld Ein Fall für Emil Graf
Verlag: Aufbau Verlag
Erschienen: 2021
ISBN-13: 978-3746637082
Seiten: 364
Einband: Taschenbuch
Preis: 12,99 €
Serie: Emil Graf, Band 2
Autorenporträt:
BuchinnenseiteHeidi Rehn, geboren 1966, studierte Germanistik und Geschichte in München. Seit vielen Jahren schreibt sie hauptberuflich. In München bietet sie literarische Spaziergänge Auf den Spuren von & zu den Themen ihrer Romane an, bei denen das fiktive Geschehen eindrucksvoll mit der Historie verbunden wird.
Im Aufbau Taschenbuch sind ihre Romane Die Tochter des Zauberers Erika Mann und ihre Flucht ins Leben sowie Das doppelte Gesicht, der Auftakt der Krimireihe um Emil Graf und Billa Löwenfeld erschienen.
Mehr zur Autorin unter [url] www.heidi-rehn.de [/url]
Inhaltsangabe:
KlappentextDie Unschuld der Täter.
München, 1946. In einer Siedlung am Nordrand der Stadt wird die Leiche einer Frau gefunden. Am Tatort begegnet Mordermittler Emil Graf ausgerechnet der jungen Reporterin Billa Löwenfeld, die mit ihrer neuen Reportage Licht ins Dunkel der Verbrechen der Nationalsozialisten bringen will. Im Zuge ihrer Recherchen macht sie den ehemaligen Blockwart der Siedlung ausfindig. Nur widerwillig räumt er ein, dass seine Frau spurlos verschwunden ist. Billa und Emil suchen nach weiteren Hinweisen und kommen einem Geheimnis auf die Spur, das sie bis in die Keller des Hauses der Kunst - Hitlers vormaligen "Kunsttempel" - führt ...
Ein hervorragend recherchierter Kriminalroman über die Frage, welchen Preis die eigene Unschuld hat
Meine Meinung:
In München wollen die Bewohner den Schrecken des Krieges überwinden und zu einem sorglosen Leben zurück kehren.
Die Journalisten Billa und Lydia waren unterwegs für eine Reportage, als sie zufällig auf die Mordermittler und eine weibliche Leiche stießen.
Hängt der Mord mit dem Handel von Devotionalien und/oder den sogenannten Persilscheinen zusammen. Ein bisschen Geschichtsunterricht, denn einiges war mir nicht bekannt, wie z.B. die Fragebögen zur Entnazifizierung. Der Witwer, ein ehemaliger Blockwart, kam mir ebenfalls sehr verdächtig vor.
Ich war sofort wieder in der Geschichte drin und habe die bekannten Charaktere wieder erkannt. Ebenso konnte ich mir alles sehr gut vorstellen.
Billa und Emil machen langsam Fortschritte, aber dann geraten sie wieder ins Stocken und drehen sich im Kreis. Emils Bruder Fritz macht die Sache auch noch kompliziert...
Bei den Amis, die die Ordnung wieder herstellen sollen, gibt es leider auch schwarze Schafe - ebenso wie in jeder anderen Gesellschaftsschicht.
Das Ende war wieder ein wahrer Showdown, aber leider etwas abrupt - es wurde jedoch alles aufgeklärt. Es gab zwar noch die ein oder andere Frage, die auf einen weiteren Band schließen lässt - aber der Fall und die Geschehnisse sind gelöst. Ich vergebe 4,5 Sterne.
Fazit:
Schuldig oder nicht?
-
Emil Graf:
1. Das doppelte Gesicht
2. Die letzte Schuld
14.01.2022 - 756
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1946 in München, ein Jahr später geht es weiter in dieser sehr interessanten Reihe um dem Ermittler Emil Graf und der Reporterin Billa Löwenfeld.
Die Menschen möchten wieder in ein geregeltes Leben zurückfinden. Und die Amerikaner wollen mit der Entnazifizierung sortieren, wer nun ein echter Nazi war oder auch nicht.
Während Billa und ihre Kollegin einer Story auf der Spur sind, stolpern sie fast über eine weibliche Leiche und treffen wieder auf Emil Graf. Für Emil und Billa nicht gerade eine leichte Situation. Da sie wohl beide noch nicht so wissen, wie es mit ihnen weiter gehen soll.
Sehr schnell steht der Ehemann der Toten im Fokus und dessen bester Freund benimmt sich auch nicht gerade normal.
Doch was haben diese Beiden zu verbergen? Geht es um Kunstgegenstände, die illegal verschoben werden? Geht es um die sogenannten Persilscheine, die Menschen als Nicht Nazi reinwaschen sollen? Hat Emils Bruder seine Finger mit im Spiel? Es war verzwickt und die Autorin hat mich ein ums andere Mal überrascht mit den Wendungen in dieser Geschichte. Die Spannung wurde richtig schön ausgebaut, bis dann zum Showdown kam.
Ich durfte auch wieder einiges lernen über diese Zeit und war wirklich teils erstaunt. Das Ende ging mir persönlich dann ein Tick zu schnell. Aber meine Fragen wurden alle beantwortet.
Mir hat auch dieser Band sehr gut gefallen und freue mich schon auf die Fortsetzung.
Ich vergebe fünf von fünf Sternen
Liebe Grüße von Netha
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Bereits der erste Fall für den Kommissaranwärter Emil Graf „Das doppelte Gesicht“ hatte mir sehr gut gefallen. Also war für mich klar, dass ich die Fortsetzung „Die letzte Schuld“ ebenfalls lesen wollte. Heidi Rehn ist es erneut gelungen, einen spannenden Roman mit vielen interessanten Fakten zu schaffen. Ihre Bücher zeichnen sich stets durch hervorragende Recherchearbeit aus, deren Ergebnisse sie höchst unterhaltsam zu Papier zu bringen weiß.
Die junge Reporterin Billa Löwenfeld ist mit ihrer Kollegin Lydia in einer Siedlung im Norden Münchens zu Recherchezwecken unterwegs. Auf dem Rückweg zu ihrem Fahrer kommen sie am Fundort einer weiblichen Leiche vorbei. Mit der Lösung des Falls ist der Kommissaranwärter Emil Graf betraut. Zunächst ist die Identität des Opfers unbekannt. Aber nach einigen Nachforschungen wird klar, dass es sich um die Ehefrau des ehemaligen Blockwarts der Siedlung handelt. Aber warum musste sie sterben? Geht es um die Ausstellung sogenannter „Persilscheine“, also Leumundszeugnisse, die so kurz nach dem Krieg heiß begehrt waren? Oder ist gar Kunstraub im Spiel? Sowohl der Ehemann des Opfers als auch der Freund und Nachbar der beiden arbeiten als Nachtwächter im Haus der Kunst. Und was hat Emils Bruder Fritz, der ehemalige Staatsanwalt mit Nazivergangenheit, mit der Sache zu tun? Eine Menge spannender Fragen wollen geklärt werden …
Mit den beiden Protagonisten Emil und Billa sind Heidi Rehn zwei Figuren gelungen, die mir beide ausgesprochen sympathisch sind. Billa ist Jüdin und musste mit ihrer Mutter Lilo vor den Nazis in die USA fliehen. Nach dem Krieg kehrt sie als Reporterin in den Diensten der amerikanischen Armee zurück nach München. Ihr Ziel ist es, durch ihre Arbeit die Verbrechen der Nazis aufzudecken. Emil stand im Krieg auf der anderen Seite: Er war zwar nur Mitläufer und kein überzeugter Nationalsozialist, aber er macht sich trotzdem Vorwürfe, gegen das Unrecht nicht aufbegehrt zu haben. Als ehemaliger Jurastudent mit guten Kenntnissen der englischen Sprache wird er von den Amerikanern als angehender Kommissar angestellt. Gemeinsam ermitteln Emil und Billa nun schon zum zweiten Mal, wobei sie sich auch näherkommen und Gefallen aneinander finden.
Aber auch die anderen Figuren sind der Autorin gut gelungen. Durch ihre lebendigen Beschreibungen habe ich mir alles bildlich vorstellen können. Die Lösung des Falls hat mich überrascht. Ich war lange auf dem Holzweg. Ich freue mich schon sehr auf den nächsten Fall für Emil und Billa, den ich mit Sicherheit auch wieder lesen werde.
Fazit:
Heidi Rehn hat einen spannenden Einblick in die Gesellschaft der Nachkriegszeit in München gewährt und diesen mit einem spannenden Mordfall verknüpft.
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