Martin, Ricarda - Winterrosenzeit

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07 Feb. 2018 19:31 - 05 März 2024 13:34 #1 von Zabou1964
Autor: Martin, Ricarda
Titel: Winterrosenzeit
Originaltitel: ---
Verlag: Droemer Knaur
Erschienen: 01.12.2017
ISBN-13: 978-3-426-51979-0
Seiten: 480 Seiten
Einband: TB
Serie: ---
Preis: € 9,99

Autorenporträt:

Ricarda Martin wurde 1963 in Süddeutschland geboren und lebt als freie Autorin im schwäbischen Raum. Bereits in früher Jugend wurde ihre Leidenschaft für England und britische Geschichte geweckt. Seit sie die Insel 1984 zum ersten Mal bereist hat, zieht es sie jedes Jahr mehrmals nach Großbritannien. Nachdem sie in verschiedenen Berufen gearbeitet hat, widmet sich Ricarda Martin seit einigen Jahren nur noch dem Schreiben und einer ehrenamtlichen Tätigkeit im Tierschutzverein im Bereich der Katzenhilfe, denn Tiere sind neben Büchern ihre zweite Leidenschaft.

Quelle: Droemer Knaur

Inhaltsangabe:

Ein dramatischer Liebesroman von Ricarda Martin über die Sünden der Väter und wie die jüngere Generation sie überwindet, von der großen Spezialistin für die "Kulisse" England in der zeitgenössischen Romance
Auf einem Beatles-Konzert verliebt sich der junge Deutsche Hans-Peter 1965 in die Engländerin Ginny – und ins »Swinging London«, wo alles so viel lockerer ist und freier als in der dörflichen Enge seiner süddeutschen Heimat. Als er jedoch wenig später endlich die Wahrheit über seinen Vater erfährt, kann Hans-Peter nur eines tun: Ginny freigeben und sein geliebtes England verlassen. Denn Martin Hartmann ist keineswegs in den letzten Kriegstagen gefallen, sondern steht seit über zwanzig Jahren auf der Fahndungsliste der Kriegsverbrecher. Wie aber könnte Ginny den Sohn eines Mörders lieben? Hat ihre Liebe noch eine Chance?

Quelle: Droemer Knaur

Meine Meinung:

Aufmerksam geworden auf diesen Roman bin ich durch eine Aktion, als das Buch vorab als E-Book erschien. Der Klappentext klang für mich sehr vielversprechend, da mich die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, als die Jugend langsam aufbegehrte und neue Wege beschreiten wollte, sehr interessiert. Zudem weiß ich, dass die Autorin sich in England sehr gut auskennt und ihre Romane sehr gut recherchiert sind.

Der junge Jurastudent Hans-Peter ist in einem kleinen Dorf in Süddeutschland aufgewachsen. Seine Mutter hat nach dem Krieg, aus dem Hans-Peters Vater nie zurückkehrte, erneut geheiratet. Zu seinem Stiefvater Kleinschmidt hat Hans-Peter ein sehr angespanntes Verhältnis. Dieser hat weder Verständnis für sein Studium noch für seine Vorliebe für die Beatles. Trotzdem reist Hans-Peter nach England, wo er die junge Ginny kennenlernt, Tochter eines Rosenzüchters und von adliger Herkunft. Die beiden jungen Leute passen augenscheinlich gar nicht zueinander, verlieben sich aber beide unsterblich ineinander. Kann das gutgehen, obwohl Hans-Peter Deutscher ist? Hat diese Liebe eine Zukunft?

Man sollte sich weder vom Cover noch vom Klappentext beeinflussen lassen. Beides macht den Eindruck, als handele es sich hier um eine schwülstige Liebesgeschichte. Natürlich geht es auch um Liebe. Aber darüber hinaus geht es um sehr viel mehr. Ricarda Martin hat die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, insbesondere in Bezug auf Kriegsverbrecher und alte Feindschaften, sehr gut analysiert und beschrieben. Mit Hans-Peter hat sie eine Figur erschaffen, die typisch ist für jene Tage in der Mitte der Sechzigerjahre. Die Jugend wollte ausbrechen, anders sein als ihre muffigen Altvorderen, moderne Musik hören und endlich frei sein. In England, insbesondere in London, war man zu der Zeit schon wesentlich freier. Die Szenen, die dort und auf dem Beatles-Konzert spielen, haben mir besonders gut gefallen.

Durch zahlreiche Wendungen, die die Story nimmt, bleibt der Roman spannend. Sowohl die Geschehnisse in Deutschland als auch in England halten einige Überraschungen bereit. Auch die Charaktere der Nebenfiguren hat Ricarda Martin gut ausgearbeitet. Hier hat mir besonders Hans-Peters gute Freundin Sanne gefallen, die ihre eigenen Gefühle in den Hintergrund stellt, um Hans-Peter eine Stütze zu sein.

Fazit:

Ricarda Martin ist ein Sittengemälde der deutschen und englischen Nachkriegszeit gelungen, das weit über einen Liebesroman hinausgeht.

:*****:
Letzte Änderung: 05 März 2024 13:34 von Meggie.

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08 Feb. 2018 17:13 - 05 Jan. 2024 08:23 #2 von Tuppi
Meine Meinung:
Hans-Peter reist nach London zu einem Konzert der Beatles und verliebt sich in Ginny. Sein Vater ist im Krieg gefallen und Ginnys Grossmutter hat dabei Mann und Sohn verloren und zürnt den Deutschen.

Das Buch hat mich von Anfang an gefesselt. Der Schreibstil ist sehr angenehm und ich konnte mir alles bildlich vorstellen. Die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg und der Wandel in den Generationen wird sehr gut beschrieben. Auf der einen Seite die Älteren, die den Krieg erlebt haben und andererseits die Jungen, die danach heranwachsen und sich nicht mehr alles gefallen und vorschreiben lassen. Und gleichzeitig die Sicht aus zwei verschiedenen Ländern und die Abneigung und Vorurteile der Menschen. Und mittendrin eine junge Liebe.

Das Buch war eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Das Ende hat mir sehr gut gefallen und ich habe es glücklich aus der Hand gelegt.

Fazit:
Wo die Liebe hinfällt...
:*****:


07.02.2018 - 585

Viele Grüße Nicole

EIN TAG OHNE LESEN IST KEIN GUTER TAG!
Letzte Änderung: 05 Jan. 2024 08:23 von Tuppi.

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11 Feb. 2018 11:23 #3 von charlie
Meine Meinung:

Hanspeter ist mit seiner Mutter und seinem Stiefvater in einem kleinen Dorf in Süddeutschland aufgewachsen. Der leibliche Vater gilt als im Krieg gefallen. Hanspeter hat kein gutes Verhältnis zu seinem Stiefvater und studiert gegen seinen Willen, Jura. Der hätte lieber er würde die Sägerei übernehmen und Susanne die Tochter seines besten Freundes, ehelichen. Den Sommer über arbeitet Hanspeter auf einer Baustelle, um sich eine Reise nach England zu einem Konzert der Beatles zu finanzieren. Da er ein grosser Fan dieser Gruppe ist.

Kurz vor seinem Ziel in England trifft er auf Ginny und ihre Freunde. Ginny ist die Tochter eines Rosenzüchters und Ihre Mutter ist eine Adlige. Hanspeter ist sofort hin und weg von Ginny und verliebt sich unsterblich in sie. Nur kann das gutgehen? Ginnys Grossmutter hat ihren Mann und ihrem Sohn im Krieg gegen die Deutschen verloren und ist auf alles was Deutsch ist, feindlich gestimmt.

Mir hat der Schreibstil dieses Romans sehr gut gefallen. Bislang hatte ich Bücher wärend des Krieges gelesen und fand es natürlich spannend auch einmal etwas nach dieser Zeit zu lesen.


:*****:

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18 Feb. 2018 08:58 #4 von Netha
Meine Meinung:

Mit Winterrosenzeit ging ich mit Ricarda Martin in die nahe Vergangenheit von Deutschland und England. 20 Jahre nach ende des zweiten Weltkriegs lebt Hans Peter in einem beschaulichen Dorf, dort wird ihm alles irgendwie zu eng. Die Ansichten der Dorfgemeinschaft sind doch sehr eingefahren. Sodass Hans Peter mit seinen Jeans, den langen Haaren und seiner Vorliebe für die Musik der Beatles doch sehr aneckt. Sein Adoptivvater macht ihn das Leben auch nicht gerade leicht. Als er durch die Presse erfährt das seine Lieblingsband in England auftritt, arbeitet Hans Peter hart, um sich den Traum zu erfüllen nach England zu fahren und zu dem Konzert zu gehen.

In England angekommen lernt er Ginny und ihre Freunde kennen und verbringt eine gute Zeit mit den jungen Leuten. In England ist alles viel offener und lockerer als in Deutschland. Ginny und Hans Peter lernen sich besser kennen als beiden wohl lieb ist. Sodass Hans Peter wieder alles daran setzt wieder nach England zu fahren um auch Ginnys Eltern kennen zu lernen.
Doch dieses Kennenlernen verläuft alles andere als Harmonisch.

Wie eine sich öffnende Rose entblättert die Geschichte ihre Geheimnisse. Diese bringen das Leben von Hans Peter und Ginny komplett durcheinander. Hin und hergerissen von der Vergangenheit geraten beide in einen wahren Strudel. Die Spannung steigt immer mehr bis es zu einem wahren Showdown kommt. Die „Leichen im Keller“ kommen auf beiden Seiten pö a pö ans Tageslicht und müssen von den Figuren erst mal verarbeitet werden. Und es kommen immer wieder Wendungen zum tragen, die ich so nicht gedacht hätte. Nur eine Begebenheit kam wirklich wie ich es ahnte, ansonsten führe mich Ricarda Martin wieder an der Nase rum. Nichts ist so wie es meistens scheint. Das bestätigt sich in diesem Roman mal wieder zu fast 100%.

Für mich war es wieder ein spannendes und fesselndes Lesevergnügen. Für mich ist diese Autorin zu einem Muss geworden. Jetzt heißt es wieder geduldig auf das nächste Werk zu warten. Aber ich warte gerne darauf.

Ich vergebe fünf von fünf Sternen. :*****:

Liebe Grüße von Netha

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13 Juli 2018 05:26 #5 von Ikopiko
Meine Meinung:

Es ist das Deutschland der sechziger Jahre. Hans-Peter lebt mit Mutter und Stiefvater in einem kleinen Dorf in der Schwäbischen Alb. Modernes verirrt sich hierher noch nicht. Alles ist altbacken und spießig. Hans-Peter gilt mit seinen langen Haaren und den Jeans schon fast als Rebell. Dann noch die verrückte englische Musik …

Hans-Peter spart all sein Geld und reist zu einem Beatles-Konzert nach London. Hier öffnet sich eine völlig neue Welt für ihn. Er fühlt sich frei. Und er lernt Ginny kennen. Beide verlieben sich spontan ineinander.

Ginny stammt aus einem alten Adelsgeschlecht, das keine guten Erfahrungen mit den Deutschen gemacht hat. Die Familie züchtet Rosen und Ginny liebt ihren Beruf. Ihre Heimat will sie nicht verlassen. Aber ist der deutsche Hans-Peter auf dem Gut erwünscht?

Ginny und Hans-Peter geben ihre Liebe nicht auf und fördern damit dunkle Familiengeheimnisse zu Tage.

Titel und Cover des Buches „Winterrosenzeit“ lassen anmuten, dass es sich hier um einen seichten Liebesroman handelt. Aber es ist viel mehr. Zeitweise rückt die Liebesgeschichte sogar in den Hintergrund und die Spannung nimmt überhand.

Ricarda Martin hat einen einzigartigen Schreibstil, der mich auch bei unangenehmen Szenen ein wohliges Gefühl behalten lässt. Ganz nach dem Motto: Es wird schon wieder gut. Dies mindert keineswegs die Spannung, aber ich vertraue der Autorin.

Einen Stern Abzug gibt es von mir, weil ich Hans-Peter oft als naiv empfand. Die Zeiten waren anders, aber ich habe den Protagonisten immer mit meinen Eltern verglichen, die im gleichen Alter waren und anders gehandelt hätten.

Fazit:

Liebesgeschichte mit hohem Spannungsbogen.

Bewertung:

Ich gebe dem Buch fünf von fünf Sternen.

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