Michele, Rebecca - Miss Emily und der Skandal von Allerby House Abschnitt 1

charlie schrieb:

D

Ist ja klar das David Selena sofort vertächtig. Kann mir aber kaum vorstelle, dass sie wirklich so dumm ist und ihren Ehemann umgebracht hat. Dann wäre sie sicher geflohen. Denke ihr wurde Schlafmittel verabreicht. 


 

Das treibt Emily auch um. Es ist zu eindeutig, zu einfach! Warum ihn direkt nach der Trauung im eigenen Haus töten, wo es Dutzende von Zeugen gibt? Zwar keine, die den Mord direkt gesehen haben, die Wahrscheinlich, gleich entdeckt zu werden, hätte Selena doch bedenken müssen. Während der Hochzeitsreise, wenn sie und Jago allein gewesen wären, hätte Selena viele Möglichkeiten gehabt, sich ihres Gattens zu entledigen und es als einen Unfall aussehen zu lassen.

Natürlich ist das zu einfach gestrickt, die damalige Polizei ist das aber auch sehr einfach gestrickt. Die kommen mit schon einfältig vor. Dieser Prozess ist doch gar keiner. Der Verteidiger der keiner ist, kümmert sich nicht die Bohne um Selena. Wie bei den "Hexenprozessen" jeder weiß das es Hexen nicht gibt, aber es muss eine Frau verurteilt werden, damit das einfache Volk an der Leine geführt wird.

Netha schrieb:

Natürlich ist das zu einfach gestrickt, die damalige Polizei ist das aber auch sehr einfach gestrickt. Die kommen mit schon einfältig vor. Dieser Prozess ist doch gar keiner. Der Verteidiger der keiner ist, kümmert sich nicht die Bohne um Selena. Wie bei den "Hexenprozessen" jeder weiß das es Hexen nicht gibt, aber es muss eine Frau verurteilt werden, damit das einfache Volk an der Leine geführt wird.

Genauso war es leider. ich habe es gerade zu Zabous Beiträg in Abschnitt 2 geschrieben: Strafgerichte waren selten gerecht, wenn Opfer aus einem höheren, reichen Stand und die mutmaßlichen Täter aus dem einfachen Volk kamen.
Sicher ist dir  bekannt, wie es mit Jack The Ripper war. Bis heute wird spekuliert, und manche sind davon überzeugt, dass der Täter dem Königshaus angehörte. Plötzlich hörten die grausamen Morde auch schlagartig auf. Sollte der Ripper tatsächlich von "ganz oben" stammten, wurde die Sache nicht weiterverfolgt. Außerdem hatte er ja nur Prostituierte getötet. die waren sowieso der Abschaum der Gesellschaft. 
Es sind nur Vermutungen ohne fundierten Grundlagen, könnte aber durchaus so gewesen sein.

RebeccaM schrieb:

Meggie schrieb:

Cranleigh hat ja im ersten Teil schon sehr lange gebraucht, bis ich ihn "akzeptiert" habe. Mittlerweile kommt er mir gar nicht mehr so nervig vor. Er und Emily bieten sich einen herrlichen Schlagabtausch. Ich finde es toll, wie die beiden miteinander umgehen. Ich habe das Gefühl, dass da ein gewisser Respekt vorhanden ist, aber auch das Gefühl, dass man seinem Gegenüber nichts vorlügen muss und frei von der Leber weg reden kann. Die Dynamik zwischen den beiden ist greifbar und das gefällt mir sehr gut.



 

Cranleigh und Emily sind sich im Grunde genommen sehr ähnlich, wenngleich beide das vehement dementieren würden! Sie sprechen frei aus, was ihnen auf der Zunge liegt, haben keine Standesdünkel und möchten Menschen. Anfangs hatte der Vikar ein großes Problem mit fortschrittlichen Frauen, er kannte aber auch keine wie Emily . Alles, was sie denkt und tut, akzeptiert er zwar immer noch nicht, eine mürrische Art legt man auch nicht so schnell ab, aber nach und nach taut Cranleigh auf. Schauen wir mal, wie lange das anhält ...

Das stimmt. Und weil Cranleigh jetzt ja auch mehr auf Emily eingeht, wächst er mir ans Herz. Außerdem hat er einen hohen Gerechtigkeitssinn und ich denke, dass nun auch sein Ehrgeiz geweckt ist, herauszufinden, was da überhaupt passiert ist. 

RebeccaM schrieb:

Zabou1964 schrieb:

Ein Fehler ist mir aufgefallen:
Seite 22: Glauben Sie nicht einmal die Hälfe (Hälfte)

Ich wusste es . Danke, ich habe es notiert und gebe es am Ende an den Verlag. Wahrscheinlich wird du noch etwas finden.
Am Rande: Ich bin immer beruhigt, wenn ich auch in Bestseller aus großen Verlagen (zuletzt "Dunkles Wasser" / Charlotte Link) Fehler finde. In dem Roman sind es recht viele, auch thematische Fehler von Ortbeschreibungen und zeitliche Angaben stimmen nicht. Das soll keine Entschuldigung sein!!! Vielleicht, wenn Lektorate und Korrektorate von einer KI gemacht werden, rutschts nichts mehr durch. Andererseits eine erschreckende Vorstellung ...

Leider ist das schon mehrfach in Benutzung. Gerade Selfpublisher setzen da vermehrt auf KI. Um Kosten zu sparen.
Ich habe mich im Mai als freie Lektorin selbständig gemacht und hatte mittlerweile schon zwei Aufträge, bei denen vorher der Text über KI "korrigiert" wurde. Bewusst habe ich mir das Originalmanuskript und die geänderte Fassung der KI geben lassen, weil ich einfach wissen wollte, wie die KI "arbeitet". Erschreckend gut, muss ich da nur sagen. Aber erschreckend schlecht für meinen Beruf. 
Die beiden Autorinnen haben sich zum Glück aber doch dafür entschieden, einen Lektor drüber schauen zu lassen. 

Meggie schrieb:

 

Leider ist das schon mehrfach in Benutzung. Gerade Selfpublisher setzen da vermehrt auf KI. Um Kosten zu sparen.

 

Das war mir so gar nicht bewusst. Aber ich mache auch kein SP und habe deswegen keine Berührungspunkte zu dem Thema. Ich persönlich würde ich niemals auf die KI verlassen! Außerdem ist der persönliche Austausch mit meiner Lektorin immer schön. Wir telefonieren regelmäßig, gehen Punkte durch und suchen oft gemeinsam nach anderen Formulieren oder einer Lösung, wenn  der Lektorin z.B. eine Passage nicht sich erschließt oder nicht rund ist. Wahrscheinlich liegt es an meinem Alter ,), aber auch den Kontakt und Austausch mit lebenden Menschen möchte ich nicht verzichten!