Lauriel, Angelika - Frostgras

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04 Mai 2013 10:08 - 09 März 2024 13:48 #1 von Netha
Autor: Lauriel, Angelika
Titel: Frostgras
Originaltitel: -
Verlag: Schwarzkopf Verlag
Erschienen: 2013
ISBN-13: 978-3862652471
Printseiten: 239
Einband: PB
Serie: -
Preis: 14,95 €
empfohlenes Lesealter ab ca. 14 Jahren

Autorenporträt:

Angelika Lauriel, geboren 1967, ist Diplom-Übersetzerin für Englisch und Französisch. Nach dem Studium lebte sie ein Jahr in der Toskana und gründete wenig später eine Familie. In dieser Zeit hat sie ihre Leidenschaft fürs Schreiben entdeckt, die für sie rasch zum Beruf wurde.
„Frostgras“ ist nach zwei Kinderkrimis und einem Chicklitkrimi ihr vierter Roman. Die Autorin lebt mit ihrer Familie im Saarland.
 

Quelle: aus dem Buch


Inhaltsangabe:

Die Begegnung mit einem Unbekannten, dessen Blick sie berührt, stellt das Leben der 18-jährigen Julia auf den Kopf. Als sie sein Notizbuch findet und darin auf poetische Texte und Zeichnungen stößt, die sie auf eigenartige Weise aufwühlen, ahnt sie, dass mehr dahinter steckt als eine Schwärmerei für einen hübschen Jungen.

Eigentlich sollte Julia rundum zufrieden sein. Sie beginnt gerade ein Psychologiestudium, hat mit Paul einen treuen Freund, den sie schon seit Sandkasten¬tagen kennt, und nabelt sich langsam, aber sicher von ihrer besitzergreifenden Mutter ab. Doch Julia ahnt, dass das fremde Tagebuch ein Familiengeheimnis birgt, mit dem auch sie verbunden ist.

Ihre unermüdlichen Nachforschungen und die unbequemen Fragen, die Julia nicht nur sich selbst, sondern auch Paul und ihrer Mutter stellt, führen sie schließlich auf die Spur einer gigantischen Lüge.

Quelle: Schwarzkopf Verlag

Meine Meinung:

Für mich war dieses Werk das Zweite von Angelika Lauriel, aber das Erste, welches sich an junge Erwachsene richtet.
Und ich kann sagen, dass ich in keiner Weise enttäuscht wurde.

Julia fühlt sich von ihrer Mutter gegängelt und unverstanden. Aus Trotz will sie nach ihrem Abitur nur einen Lehrberuf ergreifen. Aber nach einiger Zeit des Nachdenkens und der Erkenntnis, dass sie dann auch näher bei ihrem Freund Paul ist, beschließt sie doch zu studieren.

Im Zug sieht sie einen jungen Mann, der in ihren Augen völlig traurig aussieht. Dieser vergisst, als er aussteigen muss, ein Notizbuch. Dieses nimmt Julia an sich und will es ihm zurückgeben. Doch das Auto, in das der junge Mann steigt, kann Julia nicht mehr erreichen. Das Autokennzeichen sagt ihr, dass der Besitzer auf Rügen leben muss.
Als sie zuhause angekommen, in dieses Notizbuch reinschaut, verändert sich ihr ganzes Leben. Wie und warum, das müsst ihr unbedingt selber lesen.

Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen, in einem sehr schön flüssigen Schreibstil erzählt Angelika Lauriel eine Geschichte, die so wirklich geschehen sein kann und abgeändert vielleicht etliche Male im wahren Leben wirklich passiert. Sie beschreibt fast plastisch das Gefühlsleben dreier junger Menschen, die in ihrem Leben etwas vermissen. Dann kommt irgendein Anstoß und das bisherige Leben wird regelrecht auf den Kopf gestellt. Erkenntnisse die einen jungen Menschen vielleicht sogar aus der Bahn werfen können, wenn sie nicht einen anderen Menschen haben, der ihnen Halt gibt. Es ist schon schwer angelogen zu werden, aber zu erkennen dass dass bisherige Leben eine einzige Lüge war, das muss unendlich schwer sein. Angelika Lauriel schafft es meisterlich, diese Gefühle und Gedanken bei Julia zu beschreiben. Ihr einen Weg zu zeigen, bei dem Julia mit dieser Lüge, Enttäuschung und dem inneren Schmerz zurecht zu kommt.

In meinen Augen hat dieses Werk noch sehr viel Potenzial auch, um im Schulunterricht Verwendung zu finden.

Ein gefühlvoller Roman über Betrug und Selbstbetrug, Trauer, Liebe.

Ich gebe fünf von fünf Sternen :*****:

Liebe Grüße von Netha
Letzte Änderung: 09 März 2024 13:48 von Meggie.

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09 Mai 2013 19:06 #2 von Zabou1964
Meine Meinung:

Auf dieses Buch aufmerksam geworden bin ich durch den Kontakt mit der Autorin in einer Leserunde zu ihrem Krimi „Bei Tränen Mord“ und auf Facebook. Die Inhaltsangabe und das Cover von „Frostgras“ haben mich sofort angesprochen, sodass ich auch ihr neustes Werk gerne lesen wollte. Bei „Frostgras“ handelt es sich um einen Jugendroman, der aber auch gut von Erwachsenen gelesen werden kann.

Die 18-jährige Julia lebt alleine mit ihrer Mutter in Trier und hat gerade ein Psychologiestudium begonnen. Über ihren leiblichen Vater weiß sie nichts. Ihre Mutter will ihr erst mit 21 Jahren seine Identität preisgeben. Mit dem gleichaltrigen Paul hat sie einen treuen und zuverlässigen Freund an ihrer Seite, den sie bereits aus dem Kindergarten kennt. Bei einer Zugfahrt begegnet sie einem jungen Mann, der sie auf eigenartige Art und Weise anzieht. Als er den Zug verlässt, vergisst er ein schwarzes Notizbuch, das Julia an sich nimmt. Was sie nicht ahnt: Dieses Buch wird ihr Leben entscheidend verändern.

Die Autorin versteht es ausgezeichnet, die Gefühle ihrer Protagonisten zu beschreiben, allen voran natürlich Julias Emotionen. Das geheimnisvolle Buch des Unbekannten aus dem Zug ist eine Art Tagebuch mit Gedichten, Gedanken und Zeichnungen. Durch diese erhält der Leser auch einen Einblick in das Gefühlsleben des jungen Mannes. Sehr gut hat mir gefallen, dass zwischendurch immer wieder in der Ichform aus der Sicht von Paul, Julias Freund, erzählt wurde. Julia ist eine Figur, die im Laufe der Geschichte eine interessante Entwicklung durchmacht. Diese war für mich gut nachvollziehbar und sehr gefühlvoll geschildert.

Dieser Roman bietet viel Potenzial zum Nachdenken und Diskutieren. Wie weit darf Liebe gehen und wie sollte man mit der Wahrheit umgehen? Der Vermerk auf dem Cover „Herzklopfen und so“ ist etwas irreführend. Hier geht es nicht um eine Liebesgeschichte für Jugendliche sondern um viel mehr.

Fazit:

Gefühlvoller Roman für Jugendliche und Erwachsene, der zum Nachdenken anregt.

:*****:

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15 Mai 2013 16:23 #3 von Mandy
Meine Meinung:

Julia ist eigentlich recht glücklich, schließlich hat sie schon seit Jahren einen super tollen Freund, studiert das was sie immer wollte und setzt sich auch gegen ihre Mutter immer häufiger durch, aber trotzdem scheint in ihrem Leben was zu fehlen. Das wird ihr besonders deutlich, als sie einem fremden Jungen begegnet, der dann auch noch sein Notzibuch vergißt und in dem Julia von nun an jeden Tag liest. Die geschriebenen Worte des Jungen drücken nämlich fast genau das aus, was auch Julia oft empfunden hat und was sie anscheinend über die Jahre vergessen hat, aber nun kommen immer mehr flüchtige Erinnerungen ans Tageslicht und irgendwas scheint sie mit diesem geheimnisvollen Jungen zu verbinden.

Julia fand ich ziemlich sympathisch, ich hätte mir nur ein klein wenig mehr Entschlossenheit, was ihre Mutter angeht, von ihr gewünscht, gerade am Anfang, denn ich finde, da lenkt sie manchmal ein wenig zu schnell ein, wenn Grete mal wieder auf stur stellt. Aber mit Grete hatte ich eh so meine Probleme, da sie sehr besitzergreifend rüberkommt und sich oft weigert Fragen zu beantworten, vor allem merkt man ihr ja auch an, das sie da was verheimlicht und wie sie sich Paul gegenüber verhält gefällt mir auch nicht so wirklich. Paul war dafür ein richtig netter, junger Mann, auch wenn er manchmal schon zu nett war, ihm fehlten da ein paar Ecken und Kanten, wie ich finde. Jan fand ich ziemlich interessant, aber so oft kam er ja leider nicht vor, von ihm hätte ich auch gerne noch ein wenig mehr gelesen.

Die Geschichte rund um das Notizbuch fand ich sehr spannend, auch wenn sich einige meiner Vermutungen bestätigt haben und ich deswegen manchmal auch ein wenig bedrückt war, denn das hat mich doch schon teilweise etwas runtergezogen. Aber auch wie Julia ihren Weg geht fand ich ziemlich interessant geschildert, man kann richtig mit ihr mitfühlen und fragt sich immer wie kann eine Mutter ihrem eigenen Kind so viel vorenthalten, vor allem, weil es ja mehr um Grete selbst geht, die sich irgendwie damit schützt und nicht wirklich Julia. Das Ende war mir zwar ein wenig zu schnell abgehandelt, ich hätte nämlich gerne noch das ein oder andere Gespräch zwischen den Charakteren gehabt, aber trotzdem hat mir das Buch recht gut gefallen und ich konnte kaum aufhören zu lesen.

Außerdem möchte ich die tolle Aufmachung noch erwähnen, denn das Cover mit dem Gras paßt wirklich gut zur Geschichte und fühlt sich irgendwie gummiartig an, wobei es mir manchmal auch wie echtes Gras vorkam. Dann fand ich die großen Kapitelzahlen noch wirklich schön gemacht, denn wenn mich nicht alles täuscht werden die ebenfalls durch Frostgras dargestellt und die Gedichte sind immer kursiv wiedergegeben, genauso wie die Mails und Briefe. Ach ja und ich fand es gut, das die Story nicht nur aus Julias Sicht erzählt wurde, sondern das auch Paul öfters mal zu Wort kam und noch eine Person ganz kurz, das hat das alles nochmal so richtig schön abgerundet.

Von mir gibt es:****:

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16 Mai 2013 13:12 #4 von Ikopiko
Meine Meinung:

Julia und Paul sind scheinbar ein Traumpaar. Sie kennen sich schon fast ihr Leben lang und aus der Freundschaft wurde über die Jahre Liebe. Beide studieren an der gleichen Uni und eine gemeinsame Zukunft scheint vorprogrammiert.

Während einer Zugfahrt begegnet Julia einem Jungen, der sie auf unerklärliche Weise fasziniert, obwohl sie kein Wort miteinander wechseln. Er vergisst beim Aussteigen sein Notizbuch, welches Julia findet, liest und feststellt, dass sie diesen jungen Mann unbedingt wiederfinden will. Doch sie kennt weder seinen Namen noch die Adresse.

Angelika Lauriel hat mit „Frostgras“ einen Roman für Jugendliche geschrieben, der zum Nachdenken anregt. Julia sucht ihre Wurzeln, die ihre Mutter ihr vorenthält, indem sie den Namen des Vaters verschweigt. Die Mutter scheint mit der Situation selbst unzufrieden, da sie sich nachts oft in den Schlaf weint. In dem Notizbuch des Unbekannten schildert diese eine ähnliche Situation. Sein Vater scheint sehr unglücklich zu sein. Vielleicht ist dies der Grund, weswegen Julia sich so zu ihm hingezogen fühlt.

Mich haben die ausführlichen Dialoge Julias mit dem „inneren Schweinehund“ gestört. Auch war der Hauch von Esoterik nicht in meinem Sinne. Allerdings liege ich mit meinem Alter auch deutlich über der Zielgruppe.

Fazit:

Liebesgeschichte zum Nachdenken für junge Leute.

Bewertung:

Ich gebe dem Buch drei bis vier von fünf Sternen.

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