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Jary, Micaela - Wie ein fernes Lied
Titel: Wie ein fernes Lied
Originaltitel:
Verlag: Piper Verlag
Erschienen: August 2015
ISBN-10: -
ISBN-13: 978-3492306133
Seiten: 540
Einband: TB
Serie: -
Preis: 9,99 €
Autorenporträt:
Micaela Jary wurde als Tochter des Filmkomponisten Michael Jary in Hamburg geboren. Sie wuchs in der Welt des Kinos und der Musik auf und arbeitete als Zeitungsredakteurin, ehe sie sich ganz der Schriftstellerei widmete. Seit vielen Jahren schreibt sie nun erfolgreich Bücher. Sie lebte lange in Paris und wohnt heute mit Mann und Hund in Berlin und München.
Quelle: Piper Verlag
Inhaltsangabe:
Quelle: Piper VerlagHamburg,1939: Verzweifelt sieht Marga dem Zug hinterher, mit dem ihr Jugendfreund Michael in die Ferne reist. Seit sie denken kann, ist sie in den jüdischen Klarinettisten verliebt, zahllose Stunden verbrachte sie mit ihm in den Tanzlokalen der Hamburger Swingjugend. Obwohl seine Herkunft ihn zur Emigration nach Paris zwingt, ist Marga fest entschlossen, ihn wiederzusehen. Denn ihre Liebe ist wie ein Lied, das niemals verklingt. Doch in dessen süße Melodie mischen sich schon bald die kalten Klänge des Krieges ...
Meine Meinung:
Dieses Buch war für mich das fünfte von Micaela Jary und ich kann wieder einmal sagen das es mir ausgezeichnet gefallen hat.
Diese Geschichte entführt den Leser in die Jahre des zweiten Weltkriegs. In Hamburg muss Marga abschied von ihrem Jugendfreund nehmen. Er ist Musiker und fährt zu einem Auftritt in die Schweiz. Doch Marga ahnt das sie ihren Freund Michael sehr lange nicht mehr sehen wird, denn er ist ein Halbjude und muss die Schergen der NSDAP fürchten.
Marga ist selbst sehr musikalisch und geht ihren Weg als Sängerin. Doch die Ausländische Musik wird immer weiter verboten. Sodass Marga ihren geliebten Swing nicht mehr so singen darf wie sie es gerne möchte. Herry Alsen, seines Zeichens Orchesterleiter, nimmt sich Marga an und sie kann wie sie es immer wollte auf der Bühne stehen und singen. Als Truppenbetreuung können die Musiker auch nach Paris reisen, und Marga setzt alles daran ihren Jugendfreund Michael wieder zu finden, denn sie hat Informationen das Michael unter anderen Namen dort leben soll.
Ein zweiter Strang erzählt die Geschichte der jungen Pianistin Andrea, die in Paris studiert und sich in Hotellobbys und ähnlichem ihren Lebensunterhalt verdient. Andrea fällt ein älterer Herr auf, der sich immer wieder bei ihren Aufführungen sehen lässt. Als sie ihn bei einer Aufführung ansprechen will, warum er sie verfolgt, läuft er davon und wird Opfer eines Verkehrsunfalls. Andrea lässt nichts unversucht um an die Wahrheit zu gelangen, den irgendwie scheint dieser älterer Herr mit ihrem Leben zusammenzuhängen.
Diese beiden Stränge nähern sich immer mehr an und am Ende bleibt keine Frage unbeantwortet.
Micaela Jary ist es meiner Meinung wieder gelungen eine wunderbare Geschichte niederzuschreiben. Nicht nur das Leben während des Krieges wurde beleuchtet, auch die Welt der Musik. Keine Macht der Welt wird es schaffen Musik zu unterdrücken. Ohne sie wäre die Welt so viel ärmer. Musik hält die Menschen zusammen und lässt Menschen vieles Schaffen, was undenkbar gedacht war. Ein wirklich wundervoller Roman.
Ich vergebe fünf von fünf Sternen
Liebe Grüße von Netha
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Andrea lebt in Paris. Sie ist eine leidenschaftliche Pianistin. Um ihr Studium zu finanzieren, spielt sie in Hotellobbys. Ein älterer Mann ist von ihrer Musik sehr angetan und lauscht andächtig ihren Klängen. Als sie ihn eines Tages ansprechen möchte flüchtet er gerade Wegs unter ein Auto. Andrea macht sich die schlimmsten Vorwürfe und versucht die Wahrheit über diesen Herrn herauszufinden und stösst an die Mauern des Schweigens. Was für ein Geheimnis verbindet sich hinter dem Opfer?
Das Buch spielt in zwei Epochen und in der ersten wird die Lebensgeschichte von Marga erzählt. Sie lebt in der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg und ihr Jugendfreund Michael, der Halbjude ist, flüchtet zu einem Auftritt in die Schweiz. Marga muss ihre Leidenschaft für den Swing immer mehr verbergen. Denn ausländische Musik ist im Deutschen Reich sehr verpönt und wird verboten. Während des Krieges wird sie von Henry Alsen, der ein sehr erfolgreicher Dirigent ist, gebucht, um die Truppen im Ausland zu motivieren gebucht. Durch Zufall erfährt sie, dass Michael nach Franzreich geflohen ist. Doch ihr Weg führt sie nach Dännemark. Wie kann sie es schaffen nach Frankreich zu ihrem Geliebten Michael zu kommen?
Mit Spannung hatte ich das neue Werk von dieser Autorin erwartet. Meine Erwartungen wurden mehr als erfüllt. Die Figuren waren für mich sehr authentisch beschrieben. Ich konnte mich sehr gut in Andrea, wie auch in Marga hineinfühlen. Der Schreibstil hatte mich schon wieder von der ersten Seite an in den Bann gezogen. Wirklich eine sehr gut erzählte Geschichte, die einem wieder für Augen führt, wie gut wir es mittlerweile haben.
Ich vergebe fünf von fünf Sternen
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Ich mag die Bücher von Micaela Jary sehr, ihre bildhafte Sprache, die mich jedes Mal in die Handlung zieht und einen Film vor meinem inneren Auge entstehen lässt. In diesem Werk hat sie es geschafft, dass ich auch die Musik gehört, ja förmlich gespürt habe. Sie ist unverkennbar die Tochter eines Musikers, genau wie ich. Schon aus diesem Grund war dieser Roman für mich Pflichtlektüre, eine Pflicht, der ich ausgesprochen gerne nachgekommen bin.
Der Roman besteht aus zwei Handlungssträngen, wobei mich die Geschichte Margas, die zu Beginn des zweiten Weltkrieges spielt, mehr gepackt hat. Aber auch der zweite Strang, der in der Gegenwart spielt und von einer Begegnung der jungen deutschen Pianistin Andrea mit einem alten Herrn erzählt, konnte mich begeistern. Die Geschichte beginnt mit einem Abschied. Marga muss sich von ihrem Jugendfreund und ihrer Liebe, den Halbjuden Michael, verabschieden. Es ist 1939, die Juden werden in Deutschland verfolgt. Michael gelingt es, als Klarinettist ein Engagement in der Schweiz zu bekommen. Marga bleibt allein in Hamburg zurück, kann Michael aber nicht vergessen. Als sie erfährt, dass er in Paris unter dem Namen Jules Delabord lebt, setzt sie alles daran, die Liebe ihres Lebens wiederzusehen.
Im Jahr 1999 begegnet die junge Pianistin Andrea, die sich ihren Lebensunterhalt als Pianistin in einer Hotellobby verdient, einem alten Herrn, der ihr als einziger zuhört. Als sie ihn ansprechen will, läuft er förmlich vor ihr weg – direkt vor ein Auto. Sie kann den geheimnisvollen Mann nicht vergessen und begibt sich auf Spurensuche.
Die Geschichte klingt zunächst recht vorhersehbar, was sie aber nicht ist. Durch einige überraschende Wendungen ist es der Autorin gelungen, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Dabei habe ich besonders mit Marga gelitten, geweint und getanzt. Aber auch Andreas Schicksal hat mich immer mehr gepackt. Nach 544 Seiten konnte ich das Buch mit einem glücklichen Seufzen schließen, obwohl es mir sehr schwer fiel, von den liebgewonnenen Figuren Abschied zu nehmen.
Fazit:
Ganz großes (Kopf)-Kino mit einem mitreißenden Soundtrack!
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Marga ist jung und verliebt. In ihren Musikerfreund Michael. Aber Michael ist Jude und kann sich noch gerade vor den Nazis ins Ausland retten. Er verabschiedet sich nach Paris und lässt nichts mehr von sich hören.
Marga glaubt an ihre Liebe. Als Sängerin schafft sie es sogar, zur Unterhaltung deutscher Truppen nach Paris zu reisen. Dort sucht sie Michael.
Andrea lebt 1999 in Paris. Auch sie ist Musikerin. Bei ihren Klavierkonzerten fällt ihr ein Mann auf, der ihr stets stundenlang andächtig zuhört. Aber wenn sie ihn ansprechen will, nimmt er Reißaus.
„Wie ein fernes Land“ von Micaela Jary spielt auf zwei Zeitebenen und doch laufen die Fäden beider Geschichten am Ende zusammen. Der Roman handelt von einer großen, verbotenen Liebe zu Zeiten des Zweiten Weltkrieges, ohne dabei kitschig zu sein.
Die Protagonistin Marga ist ein Backfisch. Mit ihrer ehrlichen, impulsiven Art bringt sie immer wieder sich und auch ihre Freunde in Gefahr. Sie handelt oft unüberlegt und leidenschaftlich, aber da sie dies aus Überzeugung und ohne Hintergedanken macht, musste ich sie einfach gern haben.
Neben dieser Liebesgeschichte habe ich viel über das Leben junger Künstler während des Zweiten Weltkrieges erfahren. Sie können sich zwar ihren Traum erfüllen auf der Bühne zu stehen, aber Auftrittsorte und Musik werden ihnen diktiert. Und der geliebte Swing wird verteufelt.
Fazit:
Ich habe den neuen Roman von Micaela Jary sehr gerne gelesen. Obwohl es ein Liebesroman ist, finde ich ihn überhaupt nicht schnulzig, sondern spannend und informativ.
Bewertung:
Ich gebe dem Buch fünf von fünf Sternen.
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