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Jary, Micaela - Das Haus am Alsterufer
Titel: Das Haus am Alsterufer
Originaltitel: -
Verlag: Goldmann
Erschienen: 21. Juli 2014
ISBN-10: 3442480280
ISBN-13: 978-3442480289
Seiten: 576
Einband: TB
Serie: -
Preis: 9,99 €
Autorenporträt:
Quelle: Goldmann VerlagMicaela Jary stammt aus Hamburg und wuchs im Tessin auf. Nach einem Sprachenstudium absolvierte sie ein Zeitungsvolontariat und arbeitete viele Jahre als Redakteurin, bevor sie sich ganz der Schriftstellerei widmete. Geschichte und Geografie sind ihre liebsten Themen, ihre Faszination gilt dabei vor allem Süd- und Ostafrika. Sie hat eine erwachsene Tochter und lebt nach einem langjährigen Aufenthalt in Paris heute mit Mann und Hund in München und Berlin.
Inhaltsangabe:
Quelle: Goldmann VerlagHamburg 1911: Nur widerstrebend stimmt der verwitwete Reeder Victor Dornhain der Heirat seiner Tochter Lavinia mit dem Architekten Konrad Michaelis zu. Niemand in der Familie ahnt, dass Lavinias Schwester, die Malerin Nele, ihren Schwager liebt. Etwa zeitgleich wird die 16-jährige Klara Tießen als Hausmädchen bei Dornhains eingestellt. Nur Victor Dornhain und seine Mutter Charlotte wissen, dass Klara sein illegitimes Kind ist. Drei Jahre später bricht der Große Krieg aus und verändert alles: In der Tragödie erkennt Lavinia ihre wahre Bestimmung, Klara findet auf der Suche nach ihrer unbekannten Mutter den Mann ihres Lebens, und das Schicksal seiner Familie wird für den Reeder zu einer Frage der Ehre ...
Meine Meinung:
Für mich war dieses Werk das dritte von Micaela Jary. Ich war sehr gespannt was die Autorin aus dem alten Hamburg zu erzählen hat. Meine Erwartungen wurden sehr gut erfüllt.
Die Autorin erzählt die Geschichte einer Hamburger Reederfamilie. Victor Dornhain, Redder mit ganzen Herzen, hat drei Töchter, die unterschiedlicher nicht sein können. Elliore die ganz mit ihrer Aufgabe in der Firma aufgeht. Helene die für die damalige Zeit das unvorstellbare macht, sie geht nach München um Malerei zu studieren. Lavinia, das Nesthäkchen, die sich nur für Einkaufen und Gesellschaften zu interessieren scheint.
Als Lavina bei der Eröffnung des Elbtunnels einen sehr adretten Herrn ins Auge fast, will sie nichts anderes mehr als ihn zu heiraten. Dabei wendet sie Maßnahmen an die nicht ganz schicklich waren zu dieser Zeit. Doch ihr Auserwählter hat längst eine ganz andere Dame ins Auge gefasst.
Als der erste Weltkrieg ausbricht verändert sich auch für die Familie Dornhain so einiges und nimmt teils dramatische Züge an.
Mich hat diese Geschichte nach wenigen Seiten gefesselt, sehr interessant und Informativ geschrieben. Jede Tochter hat seine eigene Geschichte und ich als Leser erlebte es mit als wenn ich daneben stehe. Die Gedanken und Handlungen dieser Zeit ließen mich teils den Kopf schütteln. Heutzutage nicht mehr denkbar, war sehr oft mein Gedanke.
Die Geschichte um das Hausmädchen Klara war mir zu gering, die Suche nach ihrer Mutter und was aus ihren Verlobten wurde ging irgendwie sang und klanglos unter.
Das Ende des Werks war dann auch recht plötzlich, ich hoffe auf eine Fortsetzung um zu erfahren wie es mit den Schwestern und Klara vielleicht weiter ging.
Ich vergebe vier von fünf Sternen .
Liebe Grüße von Netha
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Wir schreiben das Jahr 1911. Victor Dornhain ist seit Jahren verwitwet und lebt mit seiner Mutter und seinen drei Töchtern in Hamburg. Diese könnten nicht verschiedener sein. Die Älteste Ellinor arbeitet im Geschäft mit und ist die vernünftigste der dreien. Die Mittlere Nele, ist ein Freigeist, lebt in München und ist Malerin. Die jüngste Lavinia ist das verwöhnte Nesthäkchen, kennt nur feiern und shoppen. Nele lernt auf ihrer Heimreise nach Hamburg Konrad kennen und verliebt sich sofort in ihn. Nur leider hat sich Lavinia in den Kopf gesetzt diesen Mann zu heiraten. Mit nicht ganz sauberen Mitteln setzt Lavinia ihren Willen durch. In diesem Moment habe ich Lavinia aufrichtig gehasst. Die Geschichte um Klara, das Hausmädchen und Victors uneheliche Tochter, ist mir ein wenig zu kurz gekommen, hoffe es gibt noch eine Fortsetzung.
Der Roman um die Familie Dornhain hatte mich sofort in Bann gezogen. Die Figuren sind sehr gut beschrieben und haben bei mir unterschiedliche Gefühle ausgelöst. Das Kopfkino ist bei mir sofort angesprungen und ich habe mir schon die Schauspieler ausgesucht, mit denen ich diese Erzählung verfilmen würde. Das Buch fand ich sehr spannend geschrieben und ich hatte sehr Mühe es wegzulegen, bevor ich es ausgelesen hatte. Es war mein zweites Werk dieser Autorin und sicher nicht das letzte. Auf alle Fälle werde ich mir diesen Namen merken.
Für mich gibt es ganz klar
Fünf von fünf Sternen.
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Nachdem mir bereits „Das Bild der Erinnerung“ von Micaela Jary sehr gut gefallen hat, habe ich „Das Haus am Alsterufer“ schon sehnsüchtig erwartet. Auch mit ihrem neuesten Werk konnte die Autorin mich wieder begeistern. Sie versteht es vorzüglich, die Figuren und Orte vor meinem inneren Auge in Szene zu setzen. Durch ihre eigene Biografie und die ihrer Familie, sowie eine gründliche Recherche, kennt sie sich zudem in sehr vielen Gebieten aus, die sie dem Leser in ihren Geschichten mit viel Herzblut beschreibt.
Das Leben der Familie Dornhain im Jahre 1911 ist durch die gehobene Stellung des Vaters Victor recht sorglos. Als Reeder verfügt er über die nötigen Mittel, seinen drei Töchtern ein angemessenes Auskommen zu ermöglichen. Das ändert sich mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs 1914. Zwar leben die Dornhains nach wie vor gut, aber auch sie müssen, bedingt durch den Krieg, Verluste hinnehmen. Insbesondere Ellinor, später auch Nele und Livi, setzt sich für die Armen in der Bevölkerung ein.
Neles Werdegang hat mich besonders berührt. Zunächst studiert sie in München Malerei und verkehrt in Künstlerkreisen. Durch eine unglückliche Liebe erkrankt sie jedoch und orientiert sich völlig neu. Sie war neben dem Hausmädchen Klara meine Lieblingsfigur im Buch.
Die flatterhafte Lavinia, genannt Livi, ist zu Beginn der Geschichte sehr oberflächlich und egoistisch. Im Verlauf der Handlung erkennt jedoch auch sie, dass sich nicht immer alles nur um sie dreht.
Ellinor geht von Anfang an zielstrebig ihren Weg. Sie ist neben Victor und dessen Mutter Charlotte eine der beständigsten und stärksten Figuren im Buch. Ihr Einsatz für die Armen gibt einen Einblick in die Verhältnisse im einfachen Volk.
Das Hausmädchen Klara kommt als 16-jährige ins Haus am Alsterufer. Sie hat keine Familie, ist bei einer Ziehmutter aufgewachsen. Auch durch diese Figur, sowie durch die ihre Kollegin Meta, bekommt der Leser Einblicke in das Leben der einfachen Bevölkerung vor und während des Ersten Weltkriegs.
„Das Haus am Alsterufer“ ist eine bewegende Familiengeschichte, die einen Teil des Lebens vierer unterschiedlicher Frauen erzählt. Die Figuren sind mir sehr ans Herz gewachsen. Am Ende war ich sehr traurig, dass ich mich von ihnen verabschieden musste. Eine Fortsetzung würde ich sehr begrüßen. Zu gerne wüsste ich, wie sich die Figuren weiterentwickeln.
In einem Nachwort erklärt die Autorin einige historische Zusammenhänge sowie ihren persönlichen Bezug zu den Handlungsorten in der Geschichte.
Zum Schluss noch ein Wort zum Klappentext: Bitte NICHT lesen. Hier werden Einzelheiten der Geschichte verraten, die ich lieber während des Lesens selbst herausgefunden hätte. Mir ist bewusst, dass der Autor hier kein Mitspracherecht hat. Was sich der Verantwortliche im Verlag jedoch dabei gedacht hat, ist mir vollkommen schleierhaft.
Fazit:
Eine bewegende Familiengeschichte, die mich von der ersten bis zur letzten Zeile fesseln konnte.
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Klara Thießen zieht das große Los und bekommt eine Anstellung als Hausmädchen beim vermögenden Reeder Victor Dornhain. Im Haus am Alsterufer erfährt sie viel über die Familie Dornhain. Aber sie kann schweigen, nicht ahnend, dass sie selbst ein Teil der Familie ist.
Lavinia, die jüngste der Töchter der Familie, möchte heiraten. Der Ehegatte ist dabei eher Nebensache. Sie hat sich für den Architekten Michaelis entschieden und setzt durch, dass ihr Vater der nicht standesgemäßen Heirat zustimmt. Was alle Beteiligten erst zu spät erfahren: Kurz vor der Hochzeit lernten sich Nele, die Schwester Lavinias, und Michaelis kennen und lieben. Nele zerbricht an dieser Situation.
Als dann der Erste Weltkrieg ausbricht, denkt jeder nochmal über sein Leben nach und viele schlagen einen ganz neuen Weg ein.
Micaela Jary nimmt den Leser in die Familie Dornhain auf. Victor Dornhain und seine Mutter sind sehr auf ihren Ruf und ihren Stand bedacht. Die Töchter könnten unterschiedlicher nicht sein. Doch jede hat einen guten Kern.
Die Zeit, während und nach dem Ersten Weltkrieg war eine völlig andere als heute. Die Autorin versteht es, dem Leser diese Zeit mit Standesdünkel, Dienstmädchen, aber auch aufstrebenden Künstlern und „Alternativen“ verständlich zu machen. Dabei kommt auch die Liebe mit all ihren Facetten nicht zu kurz.
Fazit:
Familienepos aus dem vergangenen Jahrhundert.
Bewertung:
Ich gebe dem Buch vier von fünf Sternen.
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