Koschyk, Heike - Die Alchemie der Nacht

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28 Okt. 2011 01:44 - 05 März 2024 12:25 #1 von Netha
Autor: Koschyk, Heike
Titel: Die Alchemie der Nacht
Originaltitel: -
Verlag: Rütten & Loening Verlag
Erschienen: 10. Oktober 2011
ISBN-13: 978-3352008115
Seiten: 458
Einband: Flexcover
Serie: -
Preis: 16,99 €

Autorenporträt:

Heike Koschyk, 1967 in New York geboren, war Heilpraktikerin mit einer eigenen Praxis und Dozentin für Homöopathie, bevor sie zu schreiben begann. Sie lebt mit ihrer Familie in Hamburg und ist Trägerin des Agatha-Christie-Krimipreises. Mehr Informationen zur Autorin unter [url] www.heike-koschyk.de .[/url]

Quelle: Rütten & Loening Verlag


Inhaltsangabe:

Der junge Medizinstudent Christoph Wilhelm Hufeland wird Zeuge, wie ein Kommilitone von einem Degenstoß niedergestreckt wird. Als die Leiche unter mysteriösen Umständen verschwindet, versucht er gemeinsam mit Helene, der Schwester des Toten, dieses Rätsel zu ergründen. Sie kommen einer blutigen Verschwörung auf die Spur - es geht um ein allmächtiges Heilmittel, skrupellose Menschenversuche an jungen Mädchen und die düsteren Machenschaften einer Freimaurerloge. Begleitet von Samuel Hahnemann, der seine Heilkunst der Homöopathie erst vollendet sieht, wenn er Gewissheit über eine letzte Frage gewinnt, begeben sie sich auf die Fährte einer geheimnisvollen Rezeptur, die ewiges Leben verheißt.

Quelle: Rütten & Loening Verlag


Meine Meinung:

Um mich für dieses Buch zu entscheiden, genügte schon der Name der Autorin.
Hildegard von Bingen – Ein Leben im Licht, sowie Pergamentum, haben mich zu einem Fan von Heike Koschyk werden lassen.
Meine Erwartung an dieses neue Werk war dementsprechend hoch.
Und ich kann euch versichern, ich wurde mit keiner Zeile enttäuscht.

Der Inhaltsangabe möchte ich nichts mehr hinzufügen, denn die spricht für sich. Und sie hält, was sie mir versprach.

In ihrem unnachahmlichen flüssigen und sehr gut verständlichen Schreibstil verbindet Heike Koschyk wahre Begebenheiten mit Fiktion.
Beschreibt die Anfänge der Homöopathie mit all ihren Schwierigkeit. Ob es Ärzte der alten Schule waren, oder Menschen, denen der Aberglaube tiefer saß, als der Mut sich Neuem zuzuwenden.

Heike Koschyk greift die damaligen Logen und Verbindungen auf, mit ihren Statuten und Ritualen. Spinnt da herum ein feines Netz aus Intrigen und Lügen. Und natürlich das eigentliche Verbrechen.
Baut die Kriminalgeschichte geschickt auf und lässt den Spannungsbogen immer weiter werden.

Mir war es nach kurzer Zeit nicht mehr möglich, das Buch aus der Hand zu legen. Jeder wichtige Protagonist wurde sehr gut vorgestellt. Sodass ich jeder Figur vor meinem inneren Auge gesehen habe.
Die plastischen Beschreibungen der Begebenheiten ließen mich mitten drin sein in der Geschichte. Am Ende fügen sich alle losen Fäden zusammen. Für mich blieb keine Frage offen. Nur wie es endet, verrate ich hier natürlich nicht.
Nach der eigentlichen Geschichte berichtet die Autorin noch abrundend, welche Protagonisten real gelebt haben und aus welchen Quellen sie ihr Wissen über eben diese geschöpft hat.
Ebenso befindet sich am Ende ein Glossar, das mir bei einigen Bezeichnungen sehr hilfreich war.

Von mir gibt es für dieses fantastische Werk eine uneingeschränkte Empfehlung. Und ich freue mich auf weitere aus der Feder von Heike Koschyk


Ich vergebe fünf von fünf Sternen.

:*****:

Liebe Grüße von Netha
Letzte Änderung: 05 März 2024 12:25 von Meggie.

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28 Okt. 2011 05:08 #2 von Zabou1964
Meine Meinung:

Nachdem mir bereits der historische Roman „Pergamentum“ von Heike Koschyk sehr gut gefallen hatte, wollte ich natürlich auch ihr neues Werk, das sich wiederum mit der Medizin beschäftigt, lesen. „Die Alchemie der Nacht“ konnte mich wieder restlos begeistern.

Die Geschichte hat drei Protagonisten, die sich erst im Laufe der Handlung treffen. Handlungsort ist Jena zum Ende des 18. Jahrhunderts. Hier studiert Christoph Wilhelm Hufeland Medizin. Als er ein Duell beobachtet, bei dem ein Student zu Tode kommt, beginnt er, Nachforschungen anzustellen und wird selbst zur Zielscheibe einer geheimen Verbindung. Die Schwester des toten Studenten, Helene Steinhäuser, lebt zunächst in Königsberg. Dort will sie ihr Vater gegen ihren Willen mit dem wesentlich älteren Medizinalrat verheiraten. Um dem zu entgehen, macht sie sich auf den Weg nach Jena zu ihrem Bruder. Der dritte Protagonist ist Samuel Hahnemann, der Begründer der Homöopathie. Die Autorin zeichnet einen Teil seines Wirkens auf, der mir vermittelt hat, wie schwer es war, sich mit neuen Ideen in der Medizin durchzusetzen.

Geschickt verwebt Heike Koschyk in ihrer Geschichte Fiktion und Wahrheit. Sowohl Christoph Wilhelm Hufeland als auch Samuel Hahnemann haben tatsächlich gelebt. Am Ende des Buches erläutert sie genau, was sich damals wirklich zugetragen hat und was sie aus dramaturgischen Gründen dazuerfunden hat. Insbesondere die Geschehnisse um die geheime Vereinigung, die medizinische Versuche an jungen Mädchen vornahm, war sehr spannend erzählt. Aber auch die Entwicklung Hahnemanns und das Schicksal der jungen Helene konnten mich fesseln. Die Figuren waren mir sehr schnell vertraut. Ich habe ihre Entwicklung im Laufe der Geschichte mit großem Interesse verfolgt.

Als Liebhaberin historischer Romane ist mir sofort aufgefallen, dass Heike Koschyk sehr gut recherchiert hat. Da sie früher selbst Heilpraktikerin war, kennt sie sich mit der Materie aus und konnte mir interessantes Hintergrundwissen vermitteln. Aber auch Details aus dem Studentenalltag und dem Wirken der Apotheker waren sehr informativ und lehrreich.

Die Ausstattung dieses schönen Buches möchte ich nicht unerwähnt lassen. Obwohl es ein gebundenes Buch ist, hat es ein flexibles Cover, was ich sehr angenehm fand. Das Titelbild zeigt einen dunkelroten Samtvorhang. Darunter steht ein Mensch, von dem nur der Arm mit einem Glaskolben in der Hand zu sehen ist. Auf den ersten beiden Seiten findet sich ein Karte Jenas aus dem Jahr 1758, mit deren Hilfe ich die Wege der Protagonisten nachvollziehen konnte. Am Ende des Buches gibt es ein Glossar sowie ein ausführliches Nachwort der Autorin.

Fazit:

Heike Koschyk hat erneut unter Beweis gestellt, dass es eine weise Entscheidung war, sich für den Beruf der Autorin zu entscheiden. Ihr Buch hat mich gefesselt, war lehrreich und hat mich hervorragend unterhalten.

:*****:

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