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Herrmann, Elisabeth - Zeugin der Toten
Titel: Zeugin der Toten
Originaltitel: -
Verlag: List
Erschienen: 2. März 2011
ISBN-13: 978-3471350379
Seiten: 432
Einband: HC
Serie: -
Preis: 19,99 €
Autorenporträt:
Quelle: List VerlagElisabeth Herrmann ist eine der aufregendsten Stimmen unserer Zeit. Lebendig, abgründig, atmosphärisch – ihr Stil begeistert Krimileser seit der Veröffentlichung von Das Kindermädchen. (In der Verfilmung für das ZDF wird Jan Josef Liefers in der Hauptrolle zu sehen sein.) Mit Zeugin der Toten legt Elisabeth Herrmann nun einen Spannungsroman vor, der eine ganz ungewöhnliche Heldin vorstellt. Die Autorin lebt mit ihrer Tochter in Berlin.
Inhaltsangabe:
Quelle: List VerlagSpuren eines quälend langsamen Todes, Blutlachen wie Seen, Hände, die verzweifelt Halt suchen. Judith Kepler hat viel gesehen. Sie wird gerufen, wenn die Spurensicherung geht. Sie macht aus Tatorten wieder bewohnbare Räume. Sie ist ein Cleaner. In der Wohnung einer grausam ermordeten Frau begegnet sie ihrer eigenen Vergangenheit. Die Tote kannte Judiths Geheimnis. Unter mysteriösen Umständen war Judith als Kind in ein Heim gebracht worden. Herkunft unbekannt. Immer im Schatten dabei, die Staatssicherheit. Als Judith Fragen zu stellen beginnt, gerät sie in das Visier mächtiger Gegner.
Meine Meinung:
Dieses Buch sprach mich sehr mit seinem Klappentext an, er versprach mir eine spannende Story aus der Zeit des Kalten Krieges und der Machenschaften zwischen Ost- und Westdeutschland.
Und dieses Buch hielt, was der Klappentext versprach.
Für mich war es der erste Roman dieser Autorin, aber bestimmt nicht mein letzter.
Judith Kepler hatte eine sehr schwere Kindheit, in jungen Jahren kam sie in ein Kinderheim in der DDR. Alle sagten, dass sie Judith sei, obwohl sie doch Christina hieß. Irgendwann glaubte sie selber, Judith zu sein, und wuchs als Judith auf.
Als sie älter wurde, geriet sie auf die schiefe Bahn und musste noch mehr Repressalien einstecken. Nach dem Mauerfall ging Judith in den Westen und fand einen Job bei einem exzentrischen Gebäudereiniger. Dieser Chef hatte aber sein Herz auf dem rechten Fleck und gab Judith die Chance, die sie benötigte, um wieder auf die rechte Schiene zu gelangen.
Diese Reinigungsfirma wurde auch zu Tatorten gerufen, um aus diesen Orten wieder bewohnbare Räume zu machen. Die Cleaner, wie diese Truppe genannt wurde, hat schon vieles gesehen und es schockte Judith nicht mehr.
Das sollte sich dramatisch ändern, als Judith an einen Tatort gerufen wurde, an dem sie ihre eigene Heimakte in die Hände bekam.
Wer war die Tote? In welcher Beziehung stand sie zu Judith?
Als Judith auf eigene Faust zu ermitteln begann, stand sie auf einmal im Fadenkreuz von Geheimdiensten und Gesellschaften, die es eigentlich nicht mehr geben durfte.
Dieser Roman hatte mich gefesselt, sobald ich nur einige Sätze gelesen hatte. Die Autorin versteht es erstklassig, den Leser in den Bann ihrer Story zu ziehen. Selbst als es um die einzelnen Gruppierungen der Geheimdienste ging, blieb alles klar verständlich und zog mich immer weiter, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht.
Ich konnte mich in Judith sehr gut hineinversetzten, Handlungen, die nicht ganz nachvollziehbar waren, klärten sich immer auf in den Kapiteln. Erst dachte ich, warum macht Judith das denn jetzt, dann aber wurde es Seite für Seite klarer, warum sie so handelte. Einige Protagonisten wurden nicht so klar vorgestellt, aber diese liefen dann auch nur nebenher. Alle wichtigen Figuren wurden soweit beschrieben, wie es nötig war für einen reibungslosen Lesefluss.
Stück für Stück zog Elisabeth Herrmann den Spannungsbogen an und konnte ihn bis zum Showdown auch halten. Auch an Tempo mangelte es in diesem Roman nicht.
Das Ende war etwas anders als erwartet, aber in meinen Augen ein gelungener Abschluss für diese Geschichte.
Fazit: Spannend, rasant und sehr flüssig zu lesen. Diese Autorin immer gerne wieder.
Ich vergebe fünf von fünf Sternen.

Liebe Grüße von Netha
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