End, Judith - Sterben kommt nicht in Frage, Mama!

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13 Aug. 2010 17:26 #1 von Netha
Autor: End, Judith
Titel: „Sterben kommt nicht in Frage, Mama !“
Originaltitel:
Verlag: Droemer
Erschienen: Oktober 2010
ISBN-10: 3426275392
ISBN-13: 9783426275399
Seiten: 297
Einband: PB
Serie: keine

Autorenportrait:

Judith End, geboren 1981, studierte Medienkultur, Literatur und Soziologie in Hamburg und brachte 2002 ihre Tochter Paula zur Welt, die sie allein erzieht. In ihrer Magisterarbeit beschäftigt sie sich mit der »Vorstellung vom irdischen Paradies«, als sie im Herbst 2006 die Diagnose Brustkrebs erhält. Was dann geschieht, ist die Geschichte ihres Buches "Sterben kommt nicht in Frage, Mama!". Heute arbeitet Judith End als Lektorin in einem Hamburger Hörbuchverlag.

Quelle: Amazon de

Inhaltsangabe:

Judith End ist eine junge, alleinerziehende Mutter, mitten im Studium, als sie in ihrer Brust einen Knoten ertastet und ihre Welt aus den Fugen gerät. Eben noch war sie dabei, sich frisch zu verlieben, jetzt quält sie sich mit der Frage, bei wem ihre Tochter Paula aufwachsen soll, falls sie sterben sollte. Operation folgt auf Operation, Chemo- und Strahlentherapie schließen sich an. An den guten Tagen vor dem nächsten Infusionstermin versucht Judith mit Paula in den alten, unbeschwerten Alltag zurückzukehren. Und sie lernt trotzig auf ihr Examen und legt die Prüfungen ab. Am Schluss der Prozedur hat sie beides: Hoffnung, den Krebs überwunden zu haben, und ein Einserexamen. Judith End ist eine Autorin, deren Erzähltalent, deren Sinn für Dramatik, deren offene Nüchternheit und deren großes Maß an Selbstironie Leserinnen und Leser von der ersten Seite an in ihren Bann schlagen.

Quelle: Amazon de


Meine Meinung

Diese Autobiografie von Judith End hat es in sich.
Ein stets aktuelles Thema, zu dem aber gerne geschwiegen wird.
Judith End steht kurz vor dem Abschlussexamen ihres Studiums und ist alleinerziehende Mutter einer vierjährigen Tochter.

Nach einer kleinen OP, bei der ihr ein Knoten aus der Brust entfernt wird, stellt sich heraus, dass sie an Brustkrebs erkrankt ist.
Erst kann Judith diese Diagnose nicht fassen, und als die Wahrheit ihr Denken erreicht, bricht für sie die Welt zusammen.

Die Autorin vermochte es, mich bereits auf den ersten Seiten zu fesseln. Sie beschreibt ihre Höhen und Tiefen während der Odyssee im Krankenhaus und in den Therapiepraxen.

In der Ichform beschreibt Judith End ihre Gefühle, die regelrecht Achterbahn fahren. Das zeigt sich auch sehr deutlich in dem Schreibstil.
Wenn sie sich gegen die Krankheit auflehnt, ist der Erzählstil fast schon bockig, so als wenn sie zeigen möchte, dass sie jetzt erst recht dagegen angehen will...
In den Passagen, in denen die Autorin kein Land mehr zu sehen scheint, spiegelt sich die abgrundtiefe Traurigkeit wider. Ich hätte diese junge Frau dabei am liebsten in den Arm genommen und versucht, sie zu trösten.
Für mich als Leser war es sehr schwer zu verdauen, wie die Autorin die teils als Demütigung empfundenen Untersuchungen und geistlosen Äußerungen von Schwestern und Praxispersonal beschrieben hat.
Aber auch Ämter machten ihr das Leben schwer.

Als dann auch noch ihre vier Jahre alte Tochter auffällig wird, indem sie zum Beispiel wieder das Bett nässt, wächst die Autorin über sich und ihre schwerwiegenden Probleme hinaus. Sie versucht, ihrem Kind das Wichtigste zu vermitteln, was es im Leben gibt: die Liebe zum Leben.
Mit kindgerechten Beispielen versucht sie, ihre Tochter auf den schlimmsten Fall vorzubereiten.
Diese Geschichte ging mir regelrecht unter die Haut.

Eine sehr gefühlsbetonte Geschichte über eine der schlimmsten Geißeln der Menschheit – den Krebs.

Ich vergebe fünf von fünf Sternen für dieses Werk.

Liebe Grüße von Netha

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