Bertram, Gerit - Das Lied vom Schwarzen Tod

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18 Juni 2013 17:08 - 05 März 2024 07:20 #1 von Zabou1964
Autor: Bertram, Gerit
Titel: Das Lied vom Schwarzen Tod
Originaltitel: ---
Verlag: Der Club Bertelsmann
Erschienen: Juni 2013
Bestellnummer: 127153039
Seiten: 576
Einband: Softcover
Serie: ---
Preis: € 14,99

Autorenporträt:

Gerit Bertram ist das Pseudonym eines Autorenpaares, das sich 2007 durch ein Internet-Schreibforum kennenlernte. Schnell entdeckten sie ihre gemeinsame Liebe zur Geschichte. Seitdem arbeiten sie erfolgreich zusammen. Iris Klockmann ist gelernte Arzthelferin und lebt mit ihrer Familie in ihrer Geburtstadt Lübeck. Peter Hoeft war fast dreißig Jahre lang in der stationären Altenpflege tätig und wohnt mit Frau und Sohn in Bad Oeynhausen.

Quelle: Der Club

Inhaltsangabe:

Nürnberg, 1522. Als die Eltern von Anna und Sebastian Stoibling an der Pest sterben, kommt Anna in ein Dominikanerinnen-Kloster nach Regensburg. Sebastian dagegen schließt sich einer radikalen Bruderschaft an, die vehement gegen alle Bürger vorgeht, die mit den Lehren Luthers sympathisieren. Unterdessen flieht Anna aus dem Kloster. Zurück in Nürnberg findet sie Unterschlupf bei dem Buchmaler Korbinian Dietl, der sie nach kurzer Zeit bittet, seine Frau zu werden. Und Sebastian, der sich von der Bruderschaft losgesagt hat, wird zum Gejagten. Kann Anna ihn rechtzeitig wiederfinden?

Quelle: Der Club

Meine Meinung:

Die Bücher des Autorenpaares Gerit Bertram, bestehend aus Iris Klockmann und Peter Hoeft, ziehen mich immer wieder in ihren Bann. Bereits mit ihren Werken „Die Goldspinnerin“ und „Das Gold der Lagune“ konnten sie mich begeistern. So war ich natürlich auf ihr neustes Werk sehr gespannt. Auch mit „Das Lied vom Schwarzen Tod“ ist ihnen wieder ein Meisterwerk gelungen.

Die junge Anna und ihr Bruder Sebastian wachsen im Nürnberg des 16. Jahrhunderts auf. Die Pest, der Schwarze Tod, fordert immer mehr Opfer. Nachdem bereits ihre Geschwister und der Vater der Krankheit zum Opfer gefallen sind, stirbt auch noch die Mutter. Anna und Sebastian werden zunächst von ihrem Onkel aufgenommen, der sie jedoch bald wieder loswerden möchte. So wird Sebastian in eine Lehre als Beinschnitzer gegeben und Anna muss in ein Kloster. Aber sie ist in Martin, den Ziehsohn des Onkels, verliebt und setzt alles daran, dem Klosterleben zu entkommen.

Während sich die Lehren Martin Luthers auch in Nürnberg immer größerer Beliebtheit erfreuen, gibt es auch Gegner dieser neuen Gedanken. Der streng gläubige Kilian Pankratius, ein selbst ernannter Prophet, schart immer mehr Anhänger um sich. Deren Treiben hat auch auf das Leben der Geschwister Einfluss. Schon bald sind die beiden in großer Gefahr.

Trotz des großen Umfangs dieses Romans hatte ich ihn in kürzester Zeit förmlich verschlungen. Die Autoren verstehen es ausgezeichnet, durch überraschende Wendungen große Spannung zu erzeugen. Die Figuren, allen voran natürlich die beiden Geschwister Anna und Sebastian, waren mir sehr schnell ans Herz gewachsen. Sehr authentisch schildern Iris Klockmann und Peter Hoeft die Verhältnisse in Nürnberg. Auch die Darstellungen des Lebens Albrecht Dürers waren hoch interessant. Ich habe vieles über den berühmten Maler erfahren, was mir noch nicht bekannt war. Die Straßen, Plätze und Gebäude Nürnbergs sind sehr bildhaft beschrieben. Dies alles lässt eine gründliche Recherchearbeit vermuten.

Ein Personenverzeichnis am Anfang des Buches und ein Glossar am Ende erwiesen sich als sehr hilfreich. In einem Nachwort erklären die Autoren die historischen Zusammenhänge.

Fazit:

Eine spannende Geschichte, sympathische Protagonisten und eine glaubhafte Handlung konnten mich erneut fesseln.

:*****:
Letzte Änderung: 05 März 2024 07:20 von Meggie.

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19 Juli 2013 15:27 #2 von Meggie
Meine Meinung:
Das Schicksal meint es nicht gut mit den Geschwistern Anna und Sebastian. Erst verlieren sie ihre Eltern an die Pest, dann schickt der Oheim Anna ins Kloster und Sebastian in die Lehre zu einem Beinschnitzer. Anne ist unglücklich und flieht aus dem Kloster, während Sebastian seine Stelle verliert. Beide stehen nun mittellos dar. Während Anna beim Buchmaler Dietl unterkommt, schließt sich Sebastian der Bruderschaft von Kilian Pankratius an. Doch Sebastian merkt schon bald, dass Pankratius zur Gewalt neigt und sogar vor Mord nicht zurückschreckt. Er verlässt die fanatische Bruderschaft, muss aber nun um sein Leben fürchten.

Mit ihrem neuesten Werk entführt uns das Autorenduo Iris Klockmann und Peter Hoeft, dass sich hinter Gerit Bertram versteckt, in das Nürnberg im Jahre 1522. Die Pest wütet gerade und dies wird den Geschwistern Anna und Sebastian zum Verhängnis. Sie verlieren ihre Eltern und ihren jüngeren Bruder und damit nehmen die Hiobsbotschaften ihren Lauf.

Bis die beiden ihren Weg in die Zukunft finden, geschieht einiges und ich hatte mehrmals Tränen in den Augen, weil das Schicksal es einfach nicht gut mit den beiden meint.

Gerade Anna, die mutig und tapfer ihren Weg geht, muss einiges einstecken, gibt aber so viel von sich, das fast keiner zu schätzen weiß.
Und Sebastian muss erst sich selbst finden, bevor er weiß, was er mit seinem Leben anstellen soll.

Der unnachahmliche Schreibstil des Autorenduos ist einfach nur wunderbar und so ist man gleich von Anfang an in der Geschichte gefangen.

Interessant finde ich es immer wieder, dass die Fiktion mit der Geschichte so geschickt verwoben wird, dass man am Ende des Buches denkt, dass es Anna und Sebastian wirklich gegeben hat und sie dieses Abenteuer bestreiten mussten.

Die knapp 600 Seiten fliegen nur so dahin und da ich das Buch zusammen mit den Autoren in einer Leserunde lesen durfte, konnte ich auch noch einiges hinter den Kulissen erfahren.

Sehr interessant fand ich, dass ein berühmter Maler (Albrecht Dürer) in die Geschichte mit einbezogen wurde und dieser auch eine große Rolle spielt.

Fazit:
Wieder ein gelungener Roman aus der Feder des Autorenduos. Ich hoffe, dass noch viele weitere folgen.

:*****:


LG Meggie

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22 Juli 2013 15:32 - 02 Jan. 2024 18:12 #3 von Tuppi
Meine Meinung:
Anna und Sebastian verlieren ihre Familie nacheinander an der Pest. Bei ihrem Onkel finden sie nur sehr kurz Unterschlupf, bevor er Sebastian in eine Lehre schickt und Anna ins Kloster.
Sebastian verliert seine Lehrstelle und bekommt Kontakt zur Bruderschaft, einer fanatisch-religiösen Vereinung. Anna gelingt die Flucht und sie kehrt zurück nach Nürnberg. Dort findet sie einen wundervollen Ehemann, aber das Glück währt nicht lange ...

Der Schreibstil ist einfach wunderbar. ich hab mich vom ersten Satz an wohl gefühlt und war sofort gefesselt. Ich habe schon mehrere Bücher von dem Autorenpaar gelesen und bisher konnte mich jedes ihrer Werke begeistern. Auch dieses mal beschreiben sie ihre Charaktere äußerst liebevoll, selbst die unsympathischen Zeitgenossen. Und die einzelnen Situationen sah ich bildlich vor mir. Ich habe mit Anna und Sebastian mitgefiebert und -gelitten.

Daß die Geschwister nach dem Tod ihrer Mutter auseinandergerissen wurden, fand ich sehr grausam. Anna hat ihre große Liebe verloren und später dann auch noch ihren liebevollen Ehemann, aber nette Menschen haben sie begleitet. Sebastian hatte weniger Glück. Deshalb ist er auch in die Gesellschaft der Pankratius-Brüder gelandet. Als ihm klar wurde, das diese Leute vor nichts zurück schrecken, hat er sich abgewendet. Aber niemand steigt aus der Gemeinschaft aus - der Anführer will seinen Tod.

Das Ende hat mir sehr gut gefallen. In diesem Buch war alles enthalten: Hoffnung, Trauer, Wut, Enttäuschung und Liebe. Es wurde mit Herzblut geschrieben und ich habe es mit Tränen in den Augen aus der Hand gelegt.

Fazit:
Ein fesselndes Leseerlebnis!
:*****:


22.07.2013 - 366

Viele Grüße Nicole

EIN TAG OHNE LESEN IST KEIN GUTER TAG!
Letzte Änderung: 02 Jan. 2024 18:12 von Tuppi.

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25 Juli 2013 07:47 #4 von Netha
Meine Meinung:

Mit diesem Werk nahm ich den dritten Roman des Autorenduos Iris Klockmann und Peter Hoeft zur Hand.

Schon nach wenigen Seiten hatte mich diese Geschichte gefesselt. Und ich kann für mich sagen, das wieder eine deutliche Steigerung zu verzeichnen war.

Die Geschichte spielt 1522 in Nürnberg. Die Pestepidemie ist fast überstanden, viele Menschen mussten ihr Leben lassen. Unter anderen auch die Familie von Anna und Sebastian.
Die Geschwister stehen sich sehr nahe und werden von ihrem Onkel aufgenommen. Nach kurzer Zeit nahm das Schicksal seinen Lauf.
Sebastian wurde in eine Lehre gegeben und Anna musste in ein Kloster.

Beide waren alles andere als glücklich mit ihrer Situation.
Anna die in den Stiefsohn ihres Onkels verliebt war, plante ihre Flucht aus dem Kloster um mit ihrem Liebsten zusammenleben zu können.

Sebastian wird von seinem Lehrherrn davongejagd, nach dem dieser immer unzufriedener wurde. Hatte seine Angebetete ihm doch mehr als einen Korb verpasst.

Zu dieser Zeit lässt sich auch noch ein selbst ernannter „Prophet“ in Nürnberg nieder, der gegen die neuen Lehren von Martin Luther regelrecht wettert. Er kann einige „Jünger“ um sich scharren und beginnt sein Unwesen zu treiben.

Bis die Geschwister sich wiederfinden vergeht einige. Beide müssen bis dahin weitere Widrigkeiten bestehen. Welche das sind sei hier nicht verraten.

Diesen Roman aus der Hand zu legen fiel mir verdammt schwer, wenn ich es zur Hand nahm trat alles andere in den Hintergrund. Es war für mich nicht nur ein Lesevergnügen, es war ein regelrechtes Erlebnis. Der flüssige Schreibstil war schon plastisch. Ich habe mit den Protagonisten geweint aber auch gelacht. Selbst Gerüche habe ich miterlebt.
Für mich ist dieses Werk das Highlight des Jahres 2013, alle anderen Bücher werden es schwer haben dagegen zu bestehen.

Eine 200% Empfehlung von mir. Nun heißt es geduldig warten auf das nächste Werk von Iris Klockmann und Peter Hoeft.

Liebe Grüße von Netha

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31 Juli 2013 19:15 #5 von charlie
Meine Meinung:

Durch die Pest im 16. Jahrhundert werden das Geschwisterpaar Anna und Sebastian zu Waisen. Nur sehr widerwillig werden Sie von ihrem Onkel aufgenommen. Der hat auch schon Pläne wie er die beiden wieder loswerden kann. Sebastian kann bei einem Beinschnitzer die Lehre gehen, dort hat er auch Kost und Unterkunft. Anna die sich in den Ziehsohn ihres Onkels Namens Martin verliebt hat, wird ins Kloster abgeschoben. Anna ist am Boden erstört, sie hatte die Hoffnung Martin heiraten zu können. Die Tage vergehen und Anna versucht zu fliehen. In ihrer Heimatstadt angekommen, sieht sie Martin mit einer anderen Frau in einer sehr innigen Umarmung und erfährt, dass Martin geheiratet hat. Für Anna bricht eine Welt zusammen.

Der Schreibstil dieses Autorenpaares gefällt mir sehr gut, dass ich das Buch in kurzer Zeit verschlungen habe. Das Kopfkino ging sofort an. Die Figuren und auch Nürnberg war sehr gut beschrieben. Eine Personenbeschreibung und ein Glossar mit den wichtigsten Wörtern waren mir sehr hilfreich. Der Leser erfährt auch einiges über den berühmten Maler Albrecht Dürer was ich sehr spannend fand.

Für mich war dieser Roman das absolute Highlight 2013!

:*****:

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02 März 2014 18:18 #6 von goat
Meine Meinung:

Nürnberg im Jahr 1522: Die Pest fordert ihre Opfer. Auch die junge Anna Stäubling hat bis auf ihren Bruder Sebastian bereits ihre ganze Familie an den Schwarzen Tod verloren. Den Geschwistern bleibt nur noch ihr Onkel, der Gewandschneider Gerald Pfanner, der sie, wenn auch sehr ungern, aufnimmt. Dieser setzt alles daran, die beiden überflüssigen Esser schnell wieder loszuwerden. So gibt er Sebastian in die Lehre zu einem Beinschnitzer und für Anna hat er ein Leben in einem Kloster in Regensburg vorgesehen. Doch das Schicksal hält ganz andere Pläne für das Geschwisterpaar bereit. Anna gelingt die Flucht und sie kommt in ihrer Not bei dem Buchmaler Dietl unter, den sie schließlich auch heiratet. Ihr Glück ist allerdings nur von kurzer Dauer. Mehr sei hierzu aber nicht verraten.

Auch Sebastian hält es nicht lange an dem von seinem Onkel für ihn vorgesehen Platz aus. Er schließt sich der Bruderschaft des ehemaligen Mönches Kilian Pankratius an, die den Kampf gegen die Lehren Martin Luthers aufgenommen hat. Mit welchen Mitteln und zu welch hohem Preis merkt Sebastian erst, als es fast zu spät ist. Er distanziert sich von der Bruderschaft und muss fortan um sein Leben fürchten. Ob er und Anna sich jemals wieder begegnen?

Iris Klockmann und Peter Hoeft bilden das Autorenduo Gerit Bertram. Wer, wie ich, bereits deren Romane „Die Goldspinnerin“ und „Das Gold der Lagune“ gelesen hat, weiß ihren mitreißenden Schreibstil zu schätzen und wird auch von diesem Roman begeistert sein. Den Autoren gelingt es meisterhaft, ihren Charakteren Leben einzuhauchen, sodass ich immer mitfiebern und mitleiden konnte und mich jederzeit direkt am Ort des Geschehens gefühlt habe. Auch die authentische Beschreibung der Stadt Nürnberg zeugt von einer gründlichen Recherche.

In „Das Lied vom Schwarzen Tod“ wurde eine fiktive Geschichte gekonnt mit historischen Fakten verwoben und auch einige Persönlichkeiten, die tatsächlich gelebt haben, sind mit eingebunden worden. Hervorzuheben sind hier Martin Luther oder auch der Maler Albrecht Dürer, dessen Geschichte ich sehr interessant fand. Übersicht hierüber gibt ein Personenverzeichnis zu Anfang des Romans. Aber auch das „dicke Ende“ kann sich sehen lassen, denn ein Glossar sowie ein sehr ausführliches Nachwort, in dem das Autorenduo noch einige historische Zusammenhänge erklärt, runden das Ganze ab.

Die fast 600 Seiten sind wie im Flug vergangen und ich habe jede einzelne davon genossen. Es ist bewundernswert, wie gut sich die beiden Autoren beim Schreiben ergänzen. Eine ganz klare Empfehlung meinerseits mit fünf Sternen.

:*****:

Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig.

Ernst Reinhold Hauschka

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