Mitterer, Felix - Sibirien

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02 März 2009 08:27 #1 von Netha
Mitterer, Felix - Sibirien wurde erstellt von Netha
Autor: Mitterer, Felix
Titel: Sebirien
Originaltitel:
Verlag: Haymon tb
Erschienen: 2008
ISBN-10: 3852188040
ISBN-13: 978-3852188041
Seiten: 72
Einband: TB
Serie: keine

Autorenportrait:

Felix Mitterer, geboren am 6. Februar 1948 in Achenkirch/Tirol; seine Mutter war eine verwitwete Kleinbäurin, sein Vater rumänischer Flüchtling. Adoptiert von einem Landarbeiterehepaar wuchs er in Kitzbühel und Kirchberg auf. Nach acht Jahren Volksschule und vier Jahren Lehrerbildungsanstalt arbeitete er zehn Jahre lang im Zollamt Innsbruck. Seit 1977 ist er freiberuflich als Autor und Schauspieler tätig. Nach dem ersten, erfolgreichen Theaterstück "Kein Platz für Idioten" hat er mehr als ein Dutzend weitere Theaterstücke geschaffen, die fast alle auch im Fernsehen gebracht wurden, sowie ebenso viele Drehbücher für ORF oder andere TV-Sender.

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Inhaltsangabe:

Eine ganz alltägliche Geschichte wird hier erzählt: Ein alter Mann wird nach einer Hüftopertion von seinem Sohn und seiner Schwiegertochter in einer "Nacht und NebelAktion" in ein Pflegeheim gebracht - "nach Sibirien deportiert" - wie der alte Mann sagt. Aus dem Familienverband ausgestoßen, von seinem geliebten Hund getrennt, kämpft er mit allen Mitteln, die ihm noch zur Verfügung stehen - mit Drohungen, Unterwerfung und Bestechung - um seine Menschenwürde, um jenen Platz in der Welt, den "draußen", außerhalb des Heimes in seiner Wohnung, eben schon die Jüngeren eingenommen haben. Er kämpft und lebt - und langsam erlischt etwas in ihm, die Kraft, die Hoffnung ...

Quelle: Amazon de

Meine Meinung

Dieses Buch war mein zweites von Felix Mitterer, nach dem ich von dem ersten begeistert war, hatte ich natürlich eine sehr hohe Erwartungshaltung. Und die ist nicht enttäuscht worden.
Der Klappentext sagt dem Leser unmissverständlich auf welches Thema er sich mit dieser Lektüre einlässt, dieses Thema ist keine leichte Kost.
Für jemanden der selber schon in einem Altenheim gearbeitet hat birgt dieses Buch Erinnerungen und auch das Verständnis für manche Situationen die einem damals als unverständlich vorgekommen sind.

Der Protagonist wird einem im laufe der Geschichte immer vertrauter und der Leser erlebt dessen Ängste, dessen Verzweiflung und das nicht glauben wollen was die Kinder ihm angetan haben.
Der Alte Mann spricht von Deportation, was natürlich eine sehr heftige Aussage ist.
Aber wenn man seine Gedanken und Gefühle über das Geschehene dagegen hält dann muss man dem alten Mann ein wenig recht geben.
Alles ist ihm genommen, sein Zuhause, sein geliebter Hund, seine Freiheit. Sein gewohntes Leben.
Selbst Bestechung führt nicht zu dem erwünschten Ziel.
Je weiter die Geschichte fortschreitet, je mehr ist zu bemerken wie der alte Mann seinen Lebenswillen verliert. Zu verdenken ist ihm das nicht.

Ich habe ein Buch gelesen welches aufrüttelt, geht fair mit euren alten Familienangehörigen um, schiebt sie nicht einfach ab.
Ein Buch welches zum Nachdenken anregt, ist es wirklich das Beste für unsere Eltern oder Großelten?
Und es ist eine Mahnung an die Altenheime, behandelt die alten Menschen nicht wie ein Stück Holz. Wozu natürlich mehr gehört als chronische Unterbesetzung, Zeitvorgabe wie lange der Pfleger sich mit jedem einzelnen Menschen befassen darf.

Am Ende habe ich geweint, denn die Gefühle die einem entgegenschlagen können einfach nicht ignoriert werden, am liebsten hätte ich dem alten Mann ein lebenswertes Zuhause gegeben.

Fazit:
Ich kann dieses Buch nur empfehlen! Und selber hoffen in so einer Einrichtung nie zu landen.

Dieses Buch bekommt :*****: von mir

Liebe Grüße von Netha

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