Zwölf tolle Autoren - Die vierte Zeugin Abschnitt 2

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05 Feb. 2013 14:35 #13 von Tuppi

Ich hatte noch ganz vergessen zu schreiben, dass ich noch nie gehört habe, dass man früher Maikäfer gegessen hat und dass sie sogar eine Delikatesse waren ...

stimmt, das fand ich auch seltsam. Wenn ich mir das vorstelle, dann schüttelt es mich...

Die Bemerkung des Einäugigen, dass sie nicht alles glauben soll, was ein Seemann sagt, macht mich stutzig. Wird er vielleicht dafür bezahlt, dass er diese Behauptung rumerzählt? Hat vielleicht Charman ihm das Geld gegeben und selbst die Ware vor Lieferung ausgetauscht? Aber Alf schrieb ja, dass er ein Guter sei ...

diese Sicht ist interessant! Alf kann viel schreiben (sorry Alf, aber daß Du Deine Figuren verteidigst, ist nur allzu verständlich), aber ich mag Charman nicht. Sollte es sich noch ändern und ich den Mann falsch eingeschätzt haben, dann entschuldige ich mich gerne. Aber momentan ist er mir zu arrogant...

Trotz Neid und Missgunst ist sie kein schlechter Mensch. Sie ist zu dem geworden, weil man ihr Leid zugefügt hat. Das ist nur eine Erklärung, es entschuldigt nichts. Aber ihr Leben wäre anders geworden, wenn Agnes ihr nicht den Mann weggenommen hat, den sie auch nach seinem Tod noch immer liebt.

naja, meiner Meinung nach wäre eine andere gekommen, wenn es nicht Agnes gewesen wäre. Und nur weil ein Mann sich von ihr abwendet, muß sie nicht gleich so intrigant werden. Meiner Meinung nach könnte Agnes sie mit einem Sack Gold überschütten und sie würde immer noch zetern, weil es nicht zwei sind. Sorry, aber momentan kann ich an gerlin kein gutes Haar lassen. Daß sie nicht einsehen will, daß sie noch Glück hatte (schließlich wäre sie grün und blau geschlagen worden, wenn sie Andreas` Frau geworden wäre), kann ich noch nachvollziehen - aber dieser neid und diese Missgunst, die ist mir unverständlich. Sie hat doch mit Hannes eine gute Partie bekommen. Und er würde ihr sogar das Kuckuckskind verzeihen...

Ja - Ursel ist in ihrer Art gewiss nicht zimperlich! Aber ich fand sie von Anfang an sehr authentisch und einfach sympathisch. Eben eine richtige Frau!

genau so stelle ich mir eine Wirtin vor (sie ist auch bestimmt nocht spindeldürr, sondern hat was auf den Rippen)

Viele Grüße Nicole

EIN TAG OHNE LESEN IST KEIN GUTER TAG!

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06 Feb. 2013 22:18 #14 von Zabou1964
Stingin ist eine ganz treue Seele, die Agnes dankbar ist, dass sie sie aus ihrem Elternhaus gerettet hat. Ich denke, zum Lügen ist sie zu schlicht. Es kann aber natürlich sein, dass sie manche Vorgänge fehlinterpretiert, weil sie doch etwas zu sehr für Agnes eingenommen ist. Sehr lieb finde ich, wie sie sich um Sophie kümmert. Das Kind tut mir sehr leid. Wie sie da IM Schrank gesessen und gespielt hat, fand ich sehr bezeichnend.

Adolf ist etwas seltsam, finde ich. Er mag (oder liebt?) Agnes, steht aber nicht zu ihr. Was er für einen Eiertanz angestellt hat, um sie zu treffen. Und am Ende ist er doch einfach zu ihr gegangen ... Die Beschreibung des Marktes in diesem Abschnitt fand ich absolut großartig! Ich fühlte mich, als stünde ich mitten auf dem Platz.

Gerlin sollte sich bei der Anbetung ihrer nordischen Götter auch lieber nicht erwischen lassen, oder? Ich wüsste gerne, was damals genau geschehen ist mit ihrem Vater. Das Ereignis muss jedenfalls einen sehr bleibenden Eindruck bei ihr hinterlassen haben, wenn sie so sehr daran glaubt, die Wahrheit sagen zu müssen. Nur mit der Wahrheit um ihren ältesten Sohn hat sie es nicht so genau genommen. Ob Agnes tatsächlich etwas mit Charman hatte? Ich bin nach wie vor dafür. Warum hätte er sie sonst als Hure beschimpfen sollen?

Ursel ist wirklich eine sehr patente Person. Ob der Seemann tatsächlich die Ware ausgetauscht hat? Zuzutrauen wäre es Andreas Imhoff. Aber welche Rolle spielt Agnes dabei? Und warum ist der Einäugige spurlos verschwunden? :denk:

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07 Feb. 2013 20:43 #15 von Henriette
Ich habe schon heute die Aussage von Stingin gelesen. Sie ist ja wirklich mutig.

Ich werde jetzt ins Bett verschwinden und weiterlesen.

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10 Feb. 2013 13:22 #16 von Henriette
So, Abschnitt ist beendet. Ich bin nicht die schnellste, aber ich lese.

Mit Stingin kann ich noch nicht so viel anfangen. Treu ergeben ja, aber man kann sie sicherlich schon beeinflussen.

Adolf ist auch zwischen Ehre und Familie und Agnes hin und her gerissen. Ja, ja, die liebe kath. Kirche. Da kann und konnte man ganz schön verzweifeln. Und er muss noch einiges lernen. Erteilt einem kleinen Jungen einen Auftrag und gibt ihm vor Erledigung seine Belohnung, tztztz. Da musste ich schmunzeln.

Ursel ist tough. Die steht ihre Frau, und weiß schon wie der Hase läuft. Sicherlich hat sie das auch in ihrem Wirtshaus gelernt. Ich hoffe, dass sie im Buch noch weiter "mitmischt".

Aber Gerlin haut dem Fass den Boden aus. Erstmal hat mich das Anbeten von Thor doch schon irritiert. Gab es das noch öfter? Das hätte ich nicht mehr vermutet, sonder viel früheren Jahrhunderten zugeordnet. Und zweitens bezichtigt sie Agnes des Ehebruches, selber aber Dreck am Stecken. Lässt ihren Mann eiskalt abblitzen, geht schon schwanger in die Ehe. Sie kann froh sein, dass Hannes sie genommen hat. Zu den Zeiten möchte ich mir nicht vorstellen, wie es ihr ohne Mann ergangen wäre.

Ich bin gespannt.welche Geheimnisse noch zum Vorschein kommen.

Nun mache ich mich auf den Weg in den dritten Abschnitt. Das Buch gefällt mir übrigens ausgesprochen gut.

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11 Feb. 2013 08:06 #17 von Heike_K

Original von Henriette
Erstmal hat mich das Anbeten von Thor doch schon irritiert. Gab es das noch öfter? Das hätte ich nicht mehr vermutet, sonder viel früheren Jahrhunderten zugeordnet.zum Vorschein kommen.


Die Christianisierung war natürlich damals auch in den nordischen Ländern fortgeschritten. Ganz konnte man den heidnischen Glauben aber nicht unterbinden. So wurden zwar einige Rituale verboten und bedeutende Götter als Teufel bekämpft, einiges aber integrierte man: "harmlose" Gottheiten und viele mythologische Aspekte.

Warum ausgerechnet Thor?

- Die Kirche ist in diesem Buch (wie häufig in jener Zeit) nicht stark genug, zu begleiten und zu schützen. Sie ist wankelmütig und ungerecht, muss sich oft machtpolitischem Druck beugen. In dieser angespannten Situation braucht es einen Gegenpart. Für die nordisch stämmige Gerlin ist Thor ein Halt. Dieser ungestüme, starke Gott ist einzig verbliebende Verbindung zu ihrem Vater, der bei einem Gerichtsverfahren zu Unrecht verurteilt wurde und starb.
- Da Thor von den Christen als Teufel verdammt wurde, steht Gerlin damit symbolisch auf der dunklen Seite. Nicht nur, weil sie die "heilige" Agnes verrät. Oder ist Agnes gar nicht so heilig und alles nur eine Frage der Perspektive und Vorurteile? :nk:
- Na ja, und wer später im Buch ankommt weiß, dass gewisse Besonderheiten in der Geschichte weiter helfen ... :bg

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11 Feb. 2013 09:13 #18 von Tuppi
danke für die Erklärung!

Viele Grüße Nicole

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