Wilkins, Kimberley - Der Wind der Erinnerung

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16 Nov. 2012 09:47 #1 von Ikopiko
Autor: Wilkins, Kimberley
Titel: Der Wind der Erinnerung
Originaltitel: Wildflower Hill
Verlag: Knaur HC
Erschienen: 20. August 2012
ISBN-13: 978-3426652893
Seiten: 496
Einband: Gebundenes Buch
Serie: -
Preis: 19,99 €

Autorenportrait:

Kimberley Wilkins hat erfolgreich sowohl Kinder- und Jugendbücher als auch Romane für Erwachsene publiziert. Ihre Werke wurden unter anderem mit dem Romantic Book of the Year Award, dem Aurealis Award und dem Lynne Wilding Award ausgezeichnet sowie für zahlreiche andere Preise nominiert. Kimberley Wilkins lebt mit ihrer Familie in Brisbane, sie ist Dozentin an der Universität von Queensland.

Quelle: Verlagsseite

Inhaltsangabe:

Als Emma das Haus ihrer verstorbenen Großmutter Beattie erbt, hat sie wenig Lust, sich mit Kisten voller Erinnerungsstücke herumzuschlagen. Doch ein mysteriö¬ses Foto lässt sie nicht mehr los. Es zeigt Beattie als junge Frau neben einem Mann, der besitzergreifend die Arme um sie legt. Zwischen den beiden: ein kleines rothaariges Mädchen. Der Mann ist nicht Emmas Großvater – und wer ist das Kind? Schon bald vermag sich Emma den Geheimnissen von Beatties Vergangenheit nicht mehr zu entziehen …

Quelle: Verlagsseite

Meine Meinung:

Beatties Traum ist es, Schneiderin zu werden. Doch noch vor ihrem 19. Geburtstag wird sie schwanger und flieht mit ihrem verheirateten Liebhaber Henry von Glasgow nach Tasmanien. Henry kommt mit der neuen Situation nicht klar und tröstet sich mit Alkohol und Glücksspielen. Beattie ist ihm schon längst egal, nur ihre gemeinsame Tochter Lucy liebt er abgöttisch. Doch auch der Gedanke daran, dass Lucy verhungern könnte, hält ihn nicht davon ab, regelmäßig seinen Lohn zu verspielen.

Beattie erkennt ihre aussichtslose Lage und verlässt gemeinsam mit Lucy heimlich den mittlerweile gewalttätigen Henry. Über Umwege erhält sie eine Anstellung als Dienstmädchen auf einer Schaffarm. Doch Henry, inzwischen zu seiner Ehefrau zurückgekehrt und vermögend, findet sie dort und will ihr die gemeinsame Tochter abspenstig machen.

Rund siebzig Jahre später erbt Emma, Beatties Enkelin, die Schaffarm in Tasmanien. Sie findet Briefe und Fotos von Beattie, die sie neugierig machen, und sie taucht ein in die Geschichte ihrer Großmutter.

„Der Wind der Erinnerung“ ist mit Abstand das beste Buch, das ich in letzter Zeit gelesen habe. Ich bin beim Lesen abgetaucht in Beatties traurige Geschichte und noch jetzt, über eine Woche nach dem Lesen, denke ich sehr oft an Beattie. Dass ein Buch bei mir, einer Schnell- und Vielleserin, einen so bleibenden Eindruck hinterlässt, ist selten.

Kimberly Wilkens schreibt unheimlich packend und gefühlvoll. Jede Emotion der Protagonisten habe ich mitgefühlt. Immer wieder hoffte und glaubte ich, Beattie habe ihr Glück gefunden und doch ließ der nächste Schicksalsschlag nicht auf sich warten. Ich habe gemeinsam mit Beattie viele Tränen vergossen und wäre gern ihre Freundin gewesen, in der Einsamkeit auf der Schaffarm.

Viele Handlungen in Bezug auf Lucy mochte ich kaum glauben, war fassungslos, aber verstehen konnte ich Beattie in ihrer ausweglosen Situation.

Fazit:

Ich habe dieses Buch geliebt und nur ungern aus der Hand gelegt.

Bewertung:

Ich gebe dem Buch volle fünf Sterne. Aber nur, weil es nicht mehr Sterne zu vergeben gibt.

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01 Feb. 2018 21:30 #2 von Mandy
Meine Meinung:

Es geht hier um Beattie, deren Vergangenheit näher beleuchtet wird und um ihre Enkelin Emma, die eine berühmte Tänzerin ist und nur für ihren Beruf lebt, alles andere ist Nebensache. Doch ein Unfall macht alles zunichte und beendet Emmas Karriere, so dass sie zurück nach Australien, zu ihrer Familie, fliegt und dort überraschenderweise ein Haus von ihrer Großmutter erbt.

Ich habe mich wirklich schwer getan mit den meisten Charakteren. Es gibt nur ganz wenige, die ich einigermaßen sympathisch fand, darunter waren Charlie und Patrick, allerdings waren die beiden Männer nicht unbedingt oft dabei, aber wenn dann haben sie eine Ruhe in die Geschichte gebracht, die wirklich gut tat. Emma dagegen hat alles eher aufgewühlt, sie ist total abweisend, stößt dadurch auch einigen Personen vor den Kopf, hat keine Freunde, hat wenig Kontakt zu ihrer Familie und während einer Beziehung ist sie nie wirklich da, denn ihr ganzes denken und tun wird vom tanzen beherrscht. Dadurch tritt alles andere eher in den Hintergrund und das wird einem auch schon im Prolog ziemlich deutlich gemacht. Ich fand das ja ziemlich erschreckend, denn auch wenn ich es toll finde, wenn jemand so eine Leidenschaft hat, sollte diese halt nicht andere Menschen verletzen.

Beatties Weg beginnt übrigens 1929 und sie war schon recht naiv, aber zu der Zeit war sie auch noch jung und ziemlich leicht zu beeindrucken, das ändert sich im Laufe des Buches dann auch. Allerdings habe ich nie verstanden wieso sie bei einem gewissen Thema nicht viel mehr hinterher war. Klar gab es immer neue Probleme zu bewältigen, doch das sollte doch eigentlich Nebensache sein, wenn es um so was wichtiges geht. Aber sie lässt es einfach geschehen und das fand ich einfach nur traurig. Henry und Molly fand ich total schrecklich, so eiskalt, obwohl sie angeblich nur Gutes wollen und Molly ist so mit Vorurteilen behaftet das es manchmal nur schwer zu ertragen war, aber das ging mir auch mit Margaret so und den meisten anderen Bewohnern von Lewinford, sie waren total engstirnig und verletzend.

Die Geschichte hat gute Ansätze gehabt, aber ich wusste sofort worauf das alles hinausläuft und das hat sich dann auch noch alles so gezogen. Die Vergangenheit habe ich eh nicht gerne gelesen, weil so viel Hass und Bösartigkeiten vorkamen, das ich das Buch manchmal gar nicht gerne in die Hand nehmen wollte. Ich war sogar ab und zu drauf und dran gewisse Sachen zu überspringen, weil es so gar keine Hoffnung gab, sondern immer nur eine unterschwellige Bedrohung, die sich dann auch mehrmals entladen hat. Ich habe es dann zwar nicht getan, aber es war wirklich nicht angenehm zu lesen. Vielleicht lag es wirklich daran, das man fast über vierhundert Seiten nur auf diesen einen schrecklichen Moment gewartet hat.

Auch die Gegenwart war nicht wirklich schön zu lesen, sie war zwar nicht so hoffnungslos und melancholisch wie die Vergangenheit, aber Emma hat es einem wirklich schwer gemacht und diese ganze Sache mit Josh fand ich total unnötig. Mir war das alles halt einfach zu viele Drama auf einmal und eigentlich hatte ich ja am Ende wenigstens noch auf einen schönen Moment gehofft oder zumindest auf einen versöhnlichen Abschluss, gerade in Bezug auf Lucy, aber so wie das Buch endet, weiß ich leider nicht wie sie über all das später dachte und wie sie auch jetzt über gewisse Dinge denkt. Es wurde halt einfach nicht wirklich abgeschlossen und hat mich somit ziemlich unzufrieden zurück gelassen. Der Schreibstil von Kimberley Wilkins war allerdings, wie gewohnt, gut und auch recht bildlich, aber "Das Sternenhaus" und "Das Haus am Leuchtturm" haben mir um einiges besser gefallen.

Von mir gibt es:**:

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