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Sveen, Gard - Der letzte Pilger
Titel: Der letzte Pilger
Originaltitel: Den siste pilegrimen
Verlag: List Hardcover
Erschienen: 26. Februar 2016
ISBN-13: 978-3471351161
Seiten: 544
Einband: Broschiert
Serie: Tommy Bergmann 1
Preis: 14,99
Autorenporträt:
Quelle: VerlagsseiteGard Sveen, geboren 1969, ist Staatswissenschaftler und arbeitet als Seniorberater im norwegischen Verteidigungsministerium. DER LETZTE PILGER ist sein Debüt in der Serie um Tommy Bergmann und wurde mit dem Rivertonpreis 2013 und dem Glass Key Award 2014 ausgezeichnet, dem wichtigsten skandinavischen Krimipreis. Gard Sveen lebt in Ytre Enebakk, einem kleinen Ort in der Nähe von Oslo.
Inhaltsangabe:
Quelle: VerlagsseiteEs ist Frühling in Oslo, als ein grausames Verbrechen geschieht: Der ehemalige Widerstandskämpfer Carl Oscar Krogh wird brutal ermordet. Er war eine Institution in Norwegen und stand während des Krieges immer auf der richtigen Seite. Wer bringt einen Mann um, den alle bewundern? Kurz zuvor findet man in der Nordmarka drei Leichen. Unter ihnen ein kleines Mädchen. Kommissar Tommy Bergmann ist scharfsinnig, klug und eingefleischter Selbsthasser voller innerer Abgründe. Er sieht einen Zusammenhang: Alle Toten haben eine Verbindung zu Agnes Gerner, einer Agentin des norwegischen Widerstandes gegen die deutsche Besatzung. Schon bald begreift Bergmann, wie nah Liebe und Hass beieinander liegen.
Meine Meinung:
Der Krimi „Der letzte Pilger“ von Gard Sveen lässt mich mit gemischten Gefühlen zurück.
Kommissar Tommy Bergmann wird zum Fundort von drei Leichen gerufen. Schnell stellt sich heraus, dass die Körper schon vor langer Zeit dort begraben wurden. Doch Tommy fühlt sich von dem Fall, der eigentlich keiner mehr ist, angezogen und findet heraus, dass es sich bei einer Toten um Agnes Gerner handelt. Agnes war zu Zeiten des Zweiten Weltkrieges Agentin des Widerstandes.
Ein paar Tage später wird ein ehemaliger Widerstandskämpfer ermordet. Für Tommy ist klar, dass es hier einen Zusammenhang gibt. Er findet nur keine zusammenpassenden Fäden.
Parallel zu der Geschichte im Jetzt, wird Agnes Leben zur NS-Zeit in Form einer Rückblende geschildert.
Die Geschichte an sich ist nicht uninteressant. Mir fiel jedoch bereits der Einstieg schwer, da viele Namen und unterschiedliche Erzählstränge in unterschiedlichen Zeiten auf mich einprasselten. Um nicht immer wieder zurückblättern und nachlesen zu müssen, hat es mich etwa ein Viertel des Buches gekostet. Darunter hat der Lesegenuss sehr gelitten.
Wer sich jedoch nicht von den vielen Fakten abschrecken lässt, findet einen etwas langatmigen, aber durchaus spannenden Roman. Ich bin gespannt auf den zweiten Teil dieser neuen Serie, in den man Dank des Vorwissens sicher schneller einsteigen kann.
Fazit:
Interessantes Thema, leider nicht sehr spannend erzählt.
Bewertung:
Ich gebe dem Buch drei von fünf Sternen.
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Carl Oscar Krogh wurde brutal ermordet. Der Widerständler im Krieg wurde 85 Jahre alt.
Drei Wochen vorher wurden im Wald drei Leichen gefunden. Zwei Erwachsene mit einem Loch im Kopf und ein Mädchen von etwa 8 Jahren - allerdings liegen sie schon seit über 60 Jahren in der Erde.
Das Buch ist in 5 Abschnitte gegliedert, Teil 1 erzählt abwechselnd im Mai 1945 von Offizier Kaj Holt und dessen Tod und im Mai 2003 von Kommissar Tommy Bergmann und dem Auffinden der Leichen im Wald.
Teil 2 wechselt zwischen 1939 und 2003. in der Gegenwart wird die Leiche von Krogh gefunden und Tommy ist in der Ermittlergruppe und erfährt Interessantes. In der Vergangenheit geht es um Agnes Gerner, eine der 3 Leichen.
In Teil 3 geht es weiter im Jahr 1942 mit dem Leben von Agnes Gerner und Carl Oscar Krogh und im Jahr 2003 mit Tommys Recherchen.
Teil 4 beschreibt die Hintergründe im Jahr 1942 und die Fragen zu dem Fall im Jahr 2003.
Und Teil 5 wechselt ebenfalls zwischen 2003 und 1942 und alles wird aufgeklärt.
Tommy war mir unsympathisch. Er hat seine Frau geschlagen und trauert der Beziehung nach. Aus diesem Grund hat er Angst vor einer neuen Beziehung, aber professionelle Hilfe möchte er nicht. Als Polizist ist er gut. Er ist Trainer einer Mädchenhandballgruppe und hat sich in die Mutter eines Mädchens verliebt. Der Leichenfund geht ihm nicht aus dem Kopf, obwohl der Fall an ein anderes Dezernat gegeben wurde.
In der Vergangenheit hat Kaj Holt viel böses getan - wobei ich nicht unterscheiden konnte, ob es während dem Krieg war oder sein Naturell. Der Ermittler Persson, der den Fall Holt auf den Schreibtisch bekommen hatte, war mir sympathisch - aber er wurde erschossen.
Agnes Gerner tat mir leid. Sie lernte 1939 Kaj Holt kennen und den Pilger, einen Mann, dessen Name lange unbekannt bleibt. Aber das scheint in Geheimdienstkreisen üblich. Sie war hin- und hergerissen zwischen Pflichtbewusstsein und Ehrgefühl.
Der Schreibstil war verständlich und ich habe mich gut in der Geschichte zurecht gefunden. Der ständige Zeitenwechsel hat mir keine Probleme bereitet. Die ganze Story war schlüssig und spannend. Und am Ende wurde alles aufgelöst, mit einer großen Überraschung.
Fazit:
In den Fängen des Geheimdienstes.
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29.02.2016 - 489
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