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Simon, Lars - Tierkot-Trilogie. Elchscheiße (Band 01)
Titel: Elchscheiße
Originaltitel: -
Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag
Erschienen: 1. Mai 2014
ISBN-13: 978-3423215084
Seiten: 288
Einband: Taschenbuch
Serie: Tierkot-Trilogie 01
Preis: 9,95
Autorenporträt:
Quelle: VerlagsseiteLars Simon ist Jahrgang 68 (das erklärt vielleicht einiges, aber nicht alles) und hat nach seinem Studium zuerst lange Jahre als Marketingleiter einer IT-Firma gearbeitet, bevor er als Touristen-Holzhaus-Handwerker mit seiner Familie mehr als sechs Jahre in Schweden verbrachte. Heute lebt er in der Nähe von Frankfurt/Main.
Inhaltsangabe:
Quelle: VerlagsseiteFreundin weg, Job weg, Therapeut weg - doch Torsten Brettschneider (35) lässt sich nicht unterkriegen. Er kauft sich einen gebrauchten VW-Bus, tauft ihn Lasse und fährt mit ihm gen Schweden, wo er einen Bauernhof geerbt hat. Die Postkartenidylle lässt jedoch auf sich warten … Älgskit! Was für eine Elchscheiße! Ob Torsten aus der Schwedennummer je wieder rauskommt?
Meine Meinung:
Torsten erbt völlig unerwartet einen Hof in einem abgelegenen kleinen schwedischen Dörfchen namens Gödseltörp, zu deutsch: Drecksnest. Entgegen aller Warnungen will er sein Erbe antreten uns sich in Gödseltörp einen Traum erfüllen, nämlich einen Roman schreiben. Von der Freundin verlassen, den lukrativen Job gekündigt, vom Autohändler übers Ohr gehauen, macht er sich mit seinem VW-Bus „Lasse“ auf den Weg ins Drecksnest.
Statt der erhofften Idylle am See inmitten eines Waldes, erwarten ihn dort die Einwohner des Dorfes. Und die sind schlimmer als befürchtet. Torsten ist hartnäckig und lässt sich nicht unterkriegen. Aber mit einer Horde Verrückter kann er es allein nicht aufnehmen.
„Elchscheiße von Lars Simon ist genauso durchgeknallt wie der Name vermuten lässt. Nachdem ich kurz zuvor einen albernen Küstenroman las, war ich anfangs skeptisch, aber Lars Simon hat mein Komikzentrum voll getroffen.
Die Geschichte ist eigentlich verrückt und abstrus. Lars Simon erzählt sie jedoch mit so trockenem Humor, dass alles vorstellbar ist, selbst das Finale, das aus Monty Pythons Feder hätte stammen können.
Lars Simon, der mir unter einem anderen Namen schriftstellerisch bereits bekannt ist, ist für mich der deutsche Arto Paasilinna. Ich freue mich, dass sein zweiter Roman demnächst auf den Markt kommt.
Fazit:
Wer den Humor von Arto Paasilinna mag, wird hier auf seine Kosten kommen.
Bewertung:
Ich gebe dem Buch fünf von fünf Sternen.
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Torsten Brettschneider ist Mitte 30 und könnte eigentlich zufrieden sein mit seinem Leben. Er hat einen Job und eine Freundin. Sein Therapeut rät ihm allerdings, wieder zum „Ur-Mann“ zu werden. Als er unerwartet einen Anruf von einer schwedischen Rechtsanwaltskanzlei bekommt, die ihm mitteilt, dass er einen Bauernhof in Schweden geerbt hat, sieht er seine Chance, sich selbst zu verwirklichen, gekommen. Aber seine Reise in das Land der Elche verläuft gänzlich anders, als er es sich vorgestellt hat.
Der Charakter Torsten war mir zunächst wenig sympathisch: ein typischer Jammerlappen, der nichts mit seinem Leben anzufangen weiß und grundlos nörgelt (was er jedoch seiner Freundin unterstellt). Als diese ihn verlässt und sich die Chance bietet, nach Schweden zu reisen, bekommt er endlich seinen Allerwertesten hoch. In Schweden angekommen, stellt er sich immer noch recht unbeholfen an, was sich im Laufe der Geschichte jedoch ändert. Und so wurde er mir von Seite zu Seite sympathischer.
Lars Simon bedient in seinem „Comedy-Roman“ wirklich jedes Klischee. Die Figuren sind so skurril gezeichnet, dass es schon aberwitzig ist. Der Soziologiestudent Rainer war in der Geschichte eindeutig meine Lieblingsfigur. Hasch rauchend und immer bemüht, Frieden zu stiften, hat er mir manches Schmunzeln entlockt. Aber auch der alte norwegische Kriegsveteran Björn, der lebenslanges Wohnrecht auf Tante Lillemors Hof hat, ist eine originelle Figur. Die Bewohner des fiktiven Dorfes Gödseltorp (= Drecksnest) werden als debile, geldgierige Bagage dargestellt. Am Ende des Romans entschuldigt sich der Autor dann auch für das ein oder andere Klischee. Als wenn das wirklich jemand für bare Münze nähme …
Fazit:
Lars Simon konnte mich mit seinem Debüt amüsieren. „Elchscheiße“ ist locker-leichte Unterhaltung, nicht nur für Schweden-Fans. An der ein oder anderen Stelle hat er etwas zu dick aufgetragen, aber das sei ihm verziehen.
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