- Beiträge: 1713
Schneider, Harald - Tote Beete (10. Band der Palzki-Reihe)
Titel: Tote Beete
Originaltitel: -
Verlag: Gmeiner
Erschienen: 5. Februar 2014
ISBN-13: 978-3839215388
Seiten: 308
Einband: Broschiert
Serie: Band 10 der Palzki-Reihe
Preis: 11,99 €
Autorenporträt:
Harald Schneider, 1962 in Speyer geboren, wohnt in Schifferstadt und arbeitet in einem Medienkonzern als Betriebswirt. Seine Schriftstellerkarriere begann während des Studiums mit Kurzkrimis für die Regenbogenpresse. Der Vater von vier Kindern veröffentlichte mehrere Kinderbuchserien. 2013 wurde mit den Kindern von Reiner Palzki mit ›Die Palzki-Kids in großer Gefahr‹ eine eigene interaktive Kinderbuchreihe bekannt. Seit 2008 hat er in der Metropolregion Rhein-Neckar-Pfalz den skurrilen Kommissar Reiner Palzki etabliert, der neben seinem mittlerweile elften Fall ›Weinrausch‹ in zahlreichen Ratekrimis in der Tageszeitung Rheinpfalz und verschiedenen Kundenmagazinen ermittelt.
Quelle: Verlagsseite
Inhaltsangabe:
Hauptkommissar Reiner Palzki besucht mit seiner Familie nicht ganz freiwillig die Landesgartenschau in Landau, als plötzlich eine gewaltige Explosion das Gelände erschüttert. Ein Besucher ist tot, ein Gärtnermeister verletzt. Bei seinen Ermittlungen stößt Palzki auf dubiose Vorgänge, in die der Gärtner verwickelt war. Aber auch der bekannte Salathersteller, bei dem der Tote als Prokurist arbeitete, hat mehr als ein finsteres Geheimnis …
Quelle: Klappentext
Meine Meinung:
Tote Beete und plötzlich tot im Beet …
Die Landesgartenschau in Landau ist für Stefanie Palzki die ideale Gelegenheit, sich Anregungen für den heimischen Garten zu holen. Wie die versierten Palzki-Leser wissen, ist die Gattin von Reiner Palzki eine glühende Verehrerin aller Arten von Rohkost. Nur widerwillig lässt sich der Kommissar dazu überreden, seine Familie zu begleiten.
Während Stefanie und die vier Kinder das Gelände unsicher machen, nutzt Palzki die Gunst der Stunde, sich auf einer Bank von den Strapazen zu erholen. Die Erholung ist allerdings nur von kurzer Dauer, denn unweit seines Erholungsortes ereignet sich eine Explosion, die einen Gärtnermeister schwer verletzt und unter den Besuchern ein Todesopfer fordert.
Reiner Palzki staunt nicht schlecht, als neben ihm plötzlich sein Chef KPD (Klaus P. Diefenbach) in Begleitung der Landauer Kripochefin auftaucht. Dieser möchte die nach ihm benannte Pflanze „Dieffenbachia Klausis“ einweihen und gerät aufgrund der aktuellen Vorkommnisse in einen regen Disput mit der ihm bekannten Kripochefin, wer denn nun für die Ermittlungen zuständig ist. Für den geneigten Palzki-Leser ist unschwer zu erraten, dass die Schifferstadter Polizei eindeutig in der besseren Ausgangsposition ist mit Palzki als wichtigstem Zeugen in diesem Fall. Recht schnell findet dieser heraus, dass die Weste des Gärtners nicht blütenrein ist. Und auch der namhafte Salathersteller Nafa Feinkost, bei dem der Tote als Prokurist beschäftigt war, scheint mehr als ein finsteres Geheimnis zu hüten …
Speziell für den Feinkost-Krimi hat Harald Schneider kurzerhand die in 2015 stattfindende Landauer Landesgartenschau auf das Jahr 2014 vorverlegt. Bleibt zu hoffen, dass es dort etwas friedlicher zugeht als im Roman und wir nicht hinterher sagen müssen: „Da haben wir den Salat!“ Apropos Salat: Die Nafa Feinkost GmbH gibt es tatsächlich und der im Buch erwähnte Palzki-Salat, zu Ehren des Hauptkommissars, ist auch auf der Homepage des Herstellers zu finden. Hierbei handelt es sich um einen deftigen Nudelsalat.
Wie bereits in den Bänden zuvor hat Harald Schneider wieder einige „Bonüsse“ auf den letzten Seiten untergebracht. Ein Ratekrimi, ein Kurzkrimi und ein paar sehr persönliche Worte des Autors unter der Überschrift „Von einem, der auszog, es allen recht zu machen“. Dass man es nicht allen (Lesern) recht machen kann, ist natürlich klar. Dem einen ist die Geschichte zu lang, dem anderen zu kurz. Der eine mag den Wortwitz, der andere beschwert sich über die vielen Kalauer. Dem einen ist die Leiche zu tot, dem anderen … - ok, lassen wir das. Mit meiner Rezension reihe ich mich ein in die Leserschaft, die sowohl zur einen als auch zur anderen Gruppe gehört.
Der Autor hatte seine Schublade mit den Witzen beim Schreiben wieder weit geöffnet und der Sprung von lachen zu lächerlich ist nur sehr gering. Ich kann die kritisierende Hälfte, zu der ich ja in letzter Zeit auch häufiger mal gehörte, sehr gut verstehen. Etwas weniger ist manchmal mehr und ich hätte schon lieber den Krimi im Vordergrund als eine Komödie. Aber in „Tote Beete“ konnte ich mich besser damit arrangieren als in "Wer mordet schon in der Kurpfalz".
Die Geschichte ist sehr kurzweilig und bietet gute Möglichkeiten zum Miträtseln. Auch die Schauplätze sind so detailliert beschrieben, dass ich das Gefühl hatte, vor Ort zu sein. Nervige Vorgesetzte, Essen, auf das man gerne verzichtet, all das hört sich nicht nach einem Appetithäppchen an und trotzdem sollten die Leser beim neuen Roman wieder zugreifen. Ich wurde nicht enttäuscht und kann nur sagen: „Besser tote Beete als tote Hose.“ Der Erfolg spricht für sich. Vier Sterne gibt es von mir.
Reihenfolge der Palzki-Bände:
1. Ernteopfer
2. Schwarzkittel
3. Erfindergeist
4. Wassergeld
5. Räuberbier
6. Blutbahn
7. Pilgerspuren
8. Künstlerpech
9. Ahnenfluch
10. Tote Beete
11. Weinrausch
Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig.
Ernst Reinhold Hauschka
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.