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Schneider, Harald - Blutbahn (6. Band der Palzki-Reihe)
Titel: Blutbahn
Originaltitel: -
Verlag: Gmeiner
Erschienen: 13. Februar 2012
ISBN-13: 978-3839212400
Seiten: 319
Einband: Broschiert
Serie: Band 6 der Palzki-Reihe
Preis: 11,90 €
Autorenportrait:
Quelle: VerlagsseiteHarald Schneider, geb. 1962 in Speyer, wohnt in Schifferstadt und arbeitet in einem Medienkonzern als Betriebswirt. Seine Schriftstellerkarriere begann er während des Studiums mit dem Schreiben von Kurzkrimis für die Yellow Press. Der Vater von vier Kindern veröffentlichte mehrere Kinderbuchserien, unter anderem die interaktiven Meisterschnüffler. Seit 2008 hat er in der Metropolregion Rhein-Neckar-Pfalz den skurrilen Kommissar Reiner Palzki etabliert. Die bisher sieben Fälle sowie mehrere Anthologiebeiträge sind im Gmeiner-Verlag erschienen.
Inhaltsangabe:
Quelle: KlappentextTATORT S-BAHN Fastnachtszeit. Im Hbf Schifferstadt wird in einer S-Bahn ein Toter mit einem Dreizack in der Brust gefunden. Das Opfer Willibald Teufelsreute arbeitete in einer S-Bahn-Werkstatt in Ludwigshafen. Kommissar Reiner Palzki erfährt dort, dass mehrere Personen ein Tatmotiv gehabt hätten, da Teufelsreute äußerst streitsüchtig war. Doch dann wird in Mannheim eine weitere Leiche gefunden, ermordet auf die gleiche Weise, wieder in einer S-Bahn. Die tote Frau trägt den Mädchennamen Teufelsreute, jedoch scheint es zunächst keinerlei Verbindungen zu dem ersten Opfer zu geben …
Meine Meinung:
Klappe Palzki die 6.
In „Blutbahn“ nimmt Harald Schneider seine Leser mit auf die Reise quer durch Schifferstadt, Mannheim und Ludwigshafen. Und es wird diesmal in vollen Zügen gemordet, was das Zeug hält. Gut, vielleicht nicht in vollen, aber doch in weniger vollen Zügen, denn sonst würde es mit Sicherheit mehr als gar keine Zeugen geben, die die Morde an Personen mit dem Namen Teufelsreute beobachtet haben. Immer nach der gleichen Methode: In einem fahrenden Zug, Mordwaffe ein Dreizack und als Teufel verkleidet, entkommt der Täter. So aber muss Kommissar Reiner Palzki sich sogar selbst als Opfer darbieten – inkognito versteht sich … (… zur Fastnacht doch irgendwie von selbst).
Der geneigte Rezensionsschnüffler wird jetzt wahrscheinlich denken, entweder die Frau hat einen Clown gefrühstückt oder eine Schraube locker. Sehr verehrte Leser, natürlich habe ich das … NICHT. Zu meiner Verteidigung kann ich sagen, Palzki war’s – nein, nicht die Morde, sondern das abfärbende Chaos dieser Rezension und natürlich der Schneider – doch, die Morde sind eindeutig ihm „zuzuschreiben“ – aber hier meine ich nun ausnahmsweise den schwarzen Humor. Denn von beidem (Chaos und schwarzem Humor) gibt es in diesem Band wieder reichlich.
Reiner Palzki ist mal wieder voll im Stress. Seine Frau Stefanie zieht nach über zwei Jahren Trennung wieder (schwanger) bei ihm ein. Der Bauch ist ganz verdächtig dick und wir Leser dürfen mächtig gespannt sein, was und vor allen Dingen WIE VIELE es werden. Palzki und sein Kollege Gerhard Steinbeißer planen gerade den Möbeltransport, doch als die Meldung der ersten Leiche in der S-Bahn kommt, verlagert sich deren Einsatz erstmal wieder in Richtung Ermittlertätigkeit. Am Tatort angekommen, stoßen die beiden auf ihren alten Bekannten, Dr. Metzger, der sein Tätigkeitsfeld in seiner mobilen Klinik nicht nur um seine eigenwillige Auslegung der Homöopathie erweitert hat, sondern obendrein auch noch sehr zwielichtige Gestalten behandelt, die eigens für diesen Arztbesuch Ausgang erhalten.
Ist der Mörder vielleicht schon unter der dubiosen Klientel unseres Doktor Metzger zu suchen? Oder haben gar der Zugführer oder der Leiter der Werkstatt etwas mit den Morden zu tun? Das verrate ich natürlich NICHT, denn es lohnt sich, diesen (manchmal nicht ganz ernst zu nehmenden) Krimi zur Hand zu nehmen.
Auch wenn es gefühlt um einiges chaotischer zugeht als in den Vorgängerbänden, so habe ich „Blutbahn“ wieder genüsslich inhaliert. Genau die Art von Krimi, die oft für ein Schmunzeln sorgt, liebe ich. Jedes Mal, wenn ein neuer Band aus der Palzki-Reihe erscheint, habe ich das Gefühl, wieder zu Besuch bei alten Bekannten zu sein. Ich kann sofort eintauchen in die Geschichte und fühle mich in dieser Chaotentruppe wohl. Der Schreibstil des Autors ist gewohnt spritzig und flüssig zu lesen.
Ich habe das Gefühl, dass Harald Schneider im Moment vor Ideen nur so übersprudelt. Fast im Halbjahrestakt erscheint einer neuer Palzki oder wie jetzt im Juli ein neuer Palkzi UND ein Band mit Kurzgeschichten zum Mitraten. Was mich auf den Anhang von „Blutbahn“ bringt: Auch hier ist wieder ein Kurzkrimi zum selber Tüfteln enthalten. Die Lösung erhält der Leser auf der Homepage des Autors. Erwähnenswert ist auch wieder das vorhandene Personenglossar im Anhang und das gelungene Cover vom Gmeiner Verlag. Von mir gibt es auf jeden Fall erneut die Höchstwertung und eine Empfehlung.
Reihenfolge der Palzki Bände:
1. Ernteopfer
2. Schwarzkittel
3. Erfindergeist
4. Wassergeld
5. Räuberbier
6. Blutbahn
Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig.
Ernst Reinhold Hauschka
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