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Roth, Charlotte - Als der Himmel uns gehörte
Titel: Als der Himmel uns gehörte
Originaltitel: -
Verlag: Knaur Verlag
Erschienen: 1. April 2015
ISBN 13: 9783426516645
Seiten: 608
Einband: Taschenbuch
Serie: -
Preis: € 9.99
Autorenportrait:
Quelle: Knaur VerlagCharlotte Roth, Jahrgang 1965, ist Berlinerin, Literaturwissenschaftlerin und seit zehn Jahren freiberuflich als Autorin tätig. Mit diesem Roman, der auf einem Stück ihrer eigenen Familiengeschichte basiert, hat sie sich einen langgehegten Traum erfüllt. Charlotte Roth hat Globetrotter-Blut und zieht mit Mann und Kindern durch Europa, hält an ihrem Koffer in Berlin aber unverbrüchlich fest.
Inhaltsangabe:
Quelle: KlappentextLondon 2011. Die junge Läuferin Jennifer will an den Olympischen Spielen teilnehmen. Jetzt aber drohen Panikattacken ihren Traum zu gefährden. Mit ihrem Trainer, dem Iren Gregory, der sie heimlich liebt, reist Jennifer nach Mandeville, auf den Landsitz ihrer Familie. Sie hofft, sich bei ihrer fast hundertjährigen Urgroßmutter Alberta Rat holen zu können. Auch diese hat einmal an einer Olympiade teilgenommen, damals in Berlin, im Jahr 1936. Auf den Spuren ihrer Familiengeschichte wird Jennifer lernen, worum es im Leben wirklich geht.
Meine Meinung:
Jennifers grosser Traum sind die Olympischen Spiele in London 2012. Dort möchte sie endlich ihr Können unter Beweis stellen. An Talent mangelt es der Läuferin nicht, aber die Nerven spielen leider nicht mit. Ihr Trainer gibt ihr eine letzte Chance bei einem Vorbereitungswettkampf, doch Jennifer schafft es wieder nicht. Deswegen wird sie aus dem Laufteam ausgeschlossen. Ein neuer Trainer ist jedoch schnell gefunden. Der Ire Gregory möchte
Jennifer zu einer erfolgreichen Läuferin machen. Jennifer sieht nur eine Lösung, sie muss ihre Urgrossmutter Alberta um Rat fragen. Beim Besuch in Mandeville erfährt sie die Geschichte von Albertas Jugend. Diese hat 1936 in Berlin eine Goldmedaille gewonnen.
Dieser Roman wird in zwei Epochen erzählt. Albertas Geschichte spielt in ihrer Jugend, als sie Opfer der Nazipropaganda wurde und das zuerst gar nicht realisiert hat. Zeitweise musste ich mit dem Lesen stoppen. Alles was ich heute noch über das Naziregime lese, finde ich sehr schrecklich. Die Zeitsprünge zwischen den Kapiteln haben dem Werk die nötige Würze verliehen. Die Figuren fand ich sehr gut beschrieben. Wieder ein ganz beeindruckendes Buch von dieser Autorin!
Ich vergebe fünf von fünf Sternen.

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Jennifer Feldman hat den Traum an den Olympischen Spielen 2012 in London teilzunehmen, doch ihre Nerven machen ihr oft einen Strich durch die Rechnung und so sieht es nicht gut für die Qualifikation aus. Doch dann trifft sie auf Gregory, der sie unbedingt trainieren will und ihr sagt, sie solle doch mal mit ihrer Urgroßmutter Alberta reden, denn vielleicht würde es ihr helfen sich selbst besser zu verstehen. Jennifer will davon erstmal nichts wissen, denn schließlich hat sie schon einen Trainer und was sollte ihre Urgroßmutter ihr schon erzählen können, das die Leere in ihr füllt?! Doch dann begibt sie sich doch nach Mandeville und lauscht der Geschichte von Alberta und erfährt dabei Dinge, die ihr nie jemand gesagt hat und die auch einiges erklären.
Mit Jennifer konnte ich leider nicht so viel anfangen, sie war mir oft einfach zu launisch und ohne Gregory hätte ich den Part in der Gegenwart wohl auch nicht so interessant gefunden, aber er ist einfach ein toller Mann, der wirklich viel Geduld aufbringt. Auch Abe mochte ich noch ganz gerne, aber er kommt halt nicht so oft vor, aber wenn, dann hat das was er sagt Hand und Fuß und seine Gelassenheit ist wirklich bemerkenswert, aber auch wie er sich immer für seine Familie aufopfert ist schon was besonderes, auch wenn er sich dabei wohl manchmal selbst vergißt, aber er scheint darin aufzugehen.
Die Vergangenheit war da schon um einiges lebendiger, spannender und emotionaler, auch wenn ich mit Alberta am Anfang ebenfalls nicht so richtig klar gekommen bin, sie kann teilweise nämlich echt verletzend sein. Wie sie zum Beispiel James manchmal behandelt hat war einfach unmöglich und ich habe ihre Begeisterung für Hannes auch überhaupt nicht nachvollziehen können. Hannes fand ich irgendwie immer unheimlich, er hat so eine Unsicherheit und unterschwellige Aggression ausgestrahlt, die mich richtig abgeschreckt hat. James dagegen habe ich sofort gemocht und warum so oft auf ihm rumgehackt wurde, weil er angeblich noch nicht so viel Leid erlebt hat und immer auf der Sonnenseite des Lebens stand habe ich nicht verstanden, denn dadurch hat er dem "Kleeblatt" immerhin auch oft helfen können.
Alberta wird aber mit der Zeit um einiges reifer und ich fand ihre Gedanken am Ende teilweise sogar recht einleuchtend, auch wenn das ihre schroffe Art nicht unbedingt entschuldigt, so erklärt es doch, warum sie oft so gehandelt hat. Allerdings hätte sie sich das trotzdem ruhig viel eher eingestehen sollen, denn dann wäre sicher einiges anders in ihrem Leben verlaufen, aber dann hätte man natürlich auch dieses Buch nicht gehabt. Auf jeden Fall entwickelt sie sich zu einer starken Persönlichkeit, die sich ihre Fehler eingestehen kann und es dann versucht beim nächsten Mal besser zu machen.
Das Buch hat einen besonderen Reiz auf mich ausgeübt weil es darin auch um Olympische Spiele geht und ich diese jedes Mal verfolge, weil ich es einfach toll finde, wenn sich so viele Nationen treffen und dabei Brücken gebaut, Freundschaften geschlossen und Vorurteile abgebaut werden. Auch hier wird das deutlich, denn die Autorin hat auch wahre Begebenheiten mit eingebaut wie zum Beispiel das mit Judy Guiness oder Luz Long, daran sieht man auch gut was die Olympischen Spiele wirklich ausmacht, auch in schweren Zeiten. Der letzte Satz nach dem Ende hat mich übrigens fast ein paar Tränchen verdrücken lassen, weil es einfach schön ist, das auch diese sportlichen Leistungen nun viel mehr gewürdigt werden und ich hoffe das es auch 2016 in Rio so sein wird.
Von mir gibt es:****:
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