Pötzsch, Oliver - Totengräber-Reihe. Das Mädchen und der Totengräber #2

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26 März 2024 12:18 - 26 März 2024 12:23 #1 von Meggie
Autor: Pötzsch, Oliver
Titel: Das Mädchen und der Totengräber
Originaltitel: --
Verlag: Ullstein
Erschienen: 31. März 2022
ISBN-13: 978-3-86493194-9
Seiten: 496
Einband: ebook
Serie: Totengräber-Reihe, Band 02
Preis: 10,99 Euro

Autorenportrait:

Oliver Pötzsch, Jahrgang 1970, arbeitete nach dem Studium zunächst als Journalist und Filmautor beim Bayerischen Rundfunk. Heute lebt er als Autor mit seiner Familie in München. Seine historischen Romane haben ihn weit über die Grenzen Deutschlands bekannt gemacht: Die Bände der Henkerstochter-Serie sind internationale Bestseller und wurden in mehr als 20 Sprachen übersetzt.

Quelle:  Ullstein

Inhaltsangabe:

Wien 1894: Totengräber Augustin Rothmayer wird von Inspektor Leopold von Herzfeldt um einen ungewöhnlichen Gefallen gebeten: Der kauzige Totengräber vom Wiener Zentralfriedhof, der jede Spielart des Todes kennt, soll ihm alles über das Konservieren von Verstorbenen erzählen. Es geht um Leopolds neuen Fall: Im Kunsthistorischen Museum wurde ein Sarkophag mit einer Leiche gefunden. Doch es handelt sich nicht um eine jahrtausendealte Mumie. Der Tote ist ein berühmter Professor für Ägyptologie, dessen Leichnam erst vor Kurzem nach altem Ritus präpariert wurde. Schnell wird spekuliert, der Professor sei einem uralten Fluch zum Opfer gefallen. Doch weder Rothmayer noch von Herzfeldt glauben an eine übersinnliche Erklärung. Sie sind sich sicher: Es war Mord!

Quelle:  Ullstein

Meine Meinung:
Während Leopold von Herzfeldt an einem Fall arbeitet, der verschwundene ägyptische Mumien, tote Professoren und mysteriöse Vorkommnisse behandelt, wird Julia Wolf als Fotografin zu einem  Tatort beordert, wo sie einen jungen Mann fotografieren soll, der verstümmelt wurde. Beide Fälle geben sowohl Leo als auch Julia Rätsel auf. Tatkräftige Unterstützung bekommen sie vom Totengräber Augustin Rothmayer, der seinerseits daran arbeitet, ein neues Buch über Totenkulte herauszubringen und das Sorgerecht für die kleine Anna zu erhalten.
Doch nicht nur die Mordfälle machen Leo und Julia zu schaffen. Auch ihre Beziehung scheint abzukühlen und keiner weiß, wie sie aus dieser Situation wieder herauskommen sollen. Bis Leo in Gefahr gerät und Entscheidungen getroffen werden müssen.

So gut mir der erste Teil der Reihe gefallen hat, war ich vom zweiten dann doch etwas enttäuscht. Nicht vom Thema her, sondern darüber, dass gerade der im Titel so groß erwähnte Totengräber in dem Buch keine allzu große Rolle spielt. Er wird zwar immer wieder etwas in Szene gesetzt und auch aus seinem Buch, an dem er aktuell schreibt, gibt es einige Auszüge. Aber trotzdem finde ich den Titel dann doch irreführend, weil es hauptsächlich um Leo und Julia geht.

Auch "das Mädchen", um dass es sich ja um Anna handeln muss, die im ersten Teil der Reihe bei Augustin landet, nachdem ihre Mutter von diesem begraben wurde, tritt nur spärlich in Erscheinung.

Lässt man diese Tatsache weg, erwartet einem nicht nur ein, sondern gleich zwei spannende Fälle. Leo arbeitet an einem Mordfall, als ein Professor tot aufgefunden wird. Seine Recherchen führen ihn in das alte Ägypten ein und so sucht er zeitweise Rat bei dem Totengräber, der ihm aber auch nur dürftig helfen kann.

Während Leo seinen Fall bearbeitet, wird Julia unabhängig davon zu einem Tatort gerufen, um Fotos von einem jungen Mann zu machen, der grausam verstümmelt wurde. Ihm fehlen gewisse Teile. Es scheint eine Art "Jack the Ripper" in Wien herumzugehen, denn es bleibt nicht bei diesem einen Fall.

Klar ist, dass sich Leo natürlich auch für Julias Fall interessiert. Julia indes macht sich jedoch Sorgen um ihre Beziehung zu Leo und stellt vieles in Frage.

Wir erleben also mit, wie Leo und Julia ihre Fälle bearbeiten und gleichzeitig ihre Beziehung den Bach hinuntergeht, obwohl beide versuchen, daran zu arbeiten. Doch wie es immer so ist, ein Missverständnis und plötzlich kommt es zu einem mittelschweren Erdbeben.

Ich hatte beim Lesen die Stimme des Hörbuchsprechers Hans Jürgen Stockerl im Kopf, da ich den ersten Teil als Hörbuch erleben durfte. Immer wieder hatte ich den wienerischen Slang im Kopf, was natürlich beim Lesen nochmals viel Spaß gemacht hat. Das Hörbuch dazu werde ich mir sicherlich auch noch gönnen, da die Geschichte gehört bestimmt nochmal ein Schmankerl ist.

Wie auch im ersten Teil hat der Autor sich ein Thema herausgenommen, dass wahrscheinlich bei vielen etwas Ekel hervorruft. Die Morde sind bestialisch und sie werden vom Autor auch sehr detailliert beschrieben. Insoweit ist die Geschichte nichts für Zartbesaitete. Deshalb hier eine kleine Triggerwarnung. Ganz so schlimm wie in Teil 1 ist es dann jedoch nicht.

Der Autor spricht so einige Themen an: Mord, Neid, Habgier, Rassismus und Mobbing. Schier unerschöpfliche Themen, die gerade im 19. Jahrhundert stark vertreten waren. Insoweit ist der Autor im Nachwort darauf nochmals eingegangen und hat seine Beweggründe erklärt.

Auch wenn das Buch einige kleine Längen aufwies, war ich doch wieder begeistert von dem Stil und der Geschichte an sich, auch wenn mir der Totengräber diesmal zu wenig Auftritte hatte.

Fazit:
Totenkulte, Serienkiller und Beziehungsfragen.



LG Meggie

Letzte Änderung: 26 März 2024 12:23 von Meggie.

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