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Neeb, Ursula - Die Hurenkönigin und der Venusorden (Band 02)
Titel: Die Hurenkönigin und der Venusorden
Originaltitel: -
Verlag: Ullstein Taschenbuch
Erschienen: 9. August 2013
ISBN-13: 978-3548285221
Seiten: 352
Einband: Taschenbuch
Serie: Band 2 der Hurenkönigin-Reihe
Preis: 8,99 €
Autorenporträt:
Ursula Neeb hat Geschichte studiert. Aus der eigentlich geplanten Doktorarbeit entstand später ihr erster Roman Die Siechenmagd. Sie arbeitete beim Deutschen Filmmuseum und bei der FAZ. Heute lebt sie als Autorin mit ihren beiden Hunden in Seelenberg im Taunus.
Quelle: Klappentext
Inhaltsangabe:
Frankfurt am Main 1512: Die charismatische Alma und ihre verführerische Tochter Irene bescheren dem Frauenhaus am Dempelbrunnen einen Zulauf wie in besten Zeiten. Auch die Hurenkönigin Ursel ist fasziniert von Alma – so sehr, dass sie sich von ihrem langjährigen Geliebten trennt. Doch als man die Leiche eines Ratsherrn findet, verdächtigt man Alma, weil sie einen heftigen Streit mit ihm hatte. Die Hurenkönigin ermittelt und findet heraus, dass mehrere Personen gute Gründe hatten, dem Senator nach dem Leben zu trachten. Als ihr schließlich klar wird, wer den Mord wirklich begangen hat, muss sie um ihr Leben bangen…
Quelle: Klappentext
Meine Meinung:
Frankfurt am Main im Jahr 1512. Die Frühjahrsmesse steht an und Hurenkönigin Ursel Zimmer hat Mühe die auswärtigen Hübscherinnen alle in ihrem Frauenhaus unterzubringen. Das Geschäft läuft schlecht und die Kunden bleiben aus. Als dann auch noch die beiden Wanderhuren Alma Deckinger und ihre Tochter Irene aus Ulm um Unterkunft bitten, weist Ursel sie zunächst ab. Da ihr Alma aber sehr sympathisch erscheint und Irene zudem noch bildhübsch ist und das Geschäft noch ankurbeln könnte, besinnt sie sich und gibt ihnen, wenn auch schweren Herzens, das Zimmer ihrer verstorbenen Freundin Ingrid, welches sie seit ihrem Tod nicht mehr vermietet hat. Und Ursels Geschäftssinn soll recht behalten. Innerhalb kürzester Zeit steigt der Umsatz des Frauenhauses sprunghaft an. Irene verdreht mit ihrer Schönheit allen Freiern den Kopf und zieht so den Neid sämtlicher Stammhuren im Haus auf sich. Aber nicht nur bei den Hübscherinnen sorgen die beiden Ulmerinnen für Unruhe – auch Bernhard von Wanebach, Ursels langjähriger Lebensgefährte, muss hilflos mit ansehen, wie er seine große Liebe an Alma verliert und die Beziehung plötzlich zerbricht.
Als jedoch die Leiche eines Ratsherren gefunden wird, wendet sich das Blatt plötzlich und Alma ist die Verdächtige in diesem Mordfall. Ursel, die nicht tatenlos zusehen kann, wie ihrer Freundin die Hinrichtung droht, versucht alles in ihrer Macht stehende, um den wahren Mörder zu finden und es stellt sich heraus, dass das Opfer bei keinem seiner Mitmenschen sehr beliebt war. Als Ursel erkennt, wer hinter dem Mord steckt, ist auch ihr leben in großer Gefahr …
Mit diesem Roman legt Ursula Neeb bereits den dritten Band aus der Hurenkönigin-Reihe vor. Wie alle bereits erschienenen Bände aus dieser Reihe, ist auch „Die Hurenkönigin und der Venusorden“ eine in sich abgeschlossene Geschichte, die auch ohne die Vorgängerbände gelesen zu haben, gut zu verstehen ist. Wie aber so oft ist es ratsam, die Bände in kontinuierlicher Reihenfolge zu lesen, da sich die Charaktere immer weiterentwickeln und zwischendurch auch mal Figuren erwähnt werden, die in den vorherigen Romanen ihren Tod fanden.
Ursula Neebs Feder ist definitiv wieder ein spannender Fall entsprungen, der zu keiner Zeit langweilig erscheint und einiges an Möglichkeiten zum Miträtseln bietet. Die Ausarbeitung der einzelnen Charaktere ist vorbildlich und die Beschreibungen zu dem Gewerbe in der damaligen Zeit kommen sehr authentisch rüber. Ursel Zimmer als Protagonistin gefällt mir, vor allen Dingen im Umgang mit ihren Untergebenen, noch am besten.
Das historische Genre gepaart mit den kriminellen Handlungen lassen diesen Roman, den ich in einem Rutsch gelesen habe, zu einem reinen Lesevergnügen werden. Der einzige Grund, warum ich nicht die volle Punktzahl vergebe, ist der Hauch von Mystik, der in die Geschichte mit eingearbeitet ist und sich auf den Venusorden bezieht. Hier büßt der Roman einen geringen Teil seiner Glaubwürdigkeit ein. Trotzdem möchte ich dieses Werk allen Fans von historischen Romanen mit einem Schuss Krimi gerne ans Herz legen und vergebe vier Sterne.
Reihenfolge der Hurenkönigin-Bände:
1. Das Geheimnis der Totenmagd
2. Die Hurenkönigin
3. Die Hurenkönigin und der Venusorden
Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig.
Ernst Reinhold Hauschka
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