Michéle, Rebecca - Miss Emily und der tote Diener von Higher Barton Abschnitt 1

Original von Tuppi

Dass ihre Ankunft von einem Toten betrübt ist, ist tragisch. Alwyn ist wirklich ziemlich gefühllos…

Für einen Großgrundbesitzer war ein Bediensteter eben nur ein Angestellter. Wie hier geschildert, wussten die wenigstens "hohen Herren" alle Namen ihrer Diener, besonders nicht die, des niedrigeren Personals. Emily stößt das ja auch bitter auf.

Original von Tuppi

Oh Mann, Emily muss sich wie im Mittelalter fühlen. Und die Bediensteten
kommen vermutlich auch aus dem letzten Jahrhundert und wollen keine Veränderung! Aber sie wird das Haus und die Bewohner mit der Zeit schon entstauben…

Wir sind erst im Jahr 1905, die alten Zöpfe des viktorianischen Zeitalters sind noch lange nicht abgeschnitten. Besonders nicht bei den älteren Leuten. Für Emily ist das nicht einfach, da sie in London doch ein recht freies Leben geführt hat. Auf dem Land waren die Menschen einfach ein paar Jahrzehnte hinter den Städter. Das ist leider oft heute auch noch so ...

Original von Meggie
Ich wollte pünktlich starten, aber mein Mann meinte ja, mich anstecken zu müssen. Er hat Corona, bei mir ist der Test (noch) negativ. Dafür hab ich keine Stimme mehr. Und mir geht es - ehrlich gesagt - sehr bescheiden. Aber ich werde heute anfangen (tapfer bin).

Allen viel Spaß bei der Leserunde.

Deinem Mann und dir eine schnelle, gute Besserung, und dir, dass du negativ bleibst. In den letzten Tagen höre ich immer wieder von Infekten, die auf die Stimme gehen, du bist jetzt die vierte! Lese, wenn dir danach ist, ansonsten hilft viel Schlaf und Ruhe! Wir haben hier ja keinen Zeitdruck.

Original von Meggie

Original von Tuppi

Dieser Wandel ist mir auch aufgefallen. Im Zug fast schon sympathisch und witzig und dann eine Kehrtwende um 180 Grad. Arrogant und unausstehlich.

Vielleicht bekommt er aber noch die Kurve und ist doch nicht so unnahbar, wie er vorgibt.

Dieses Buch ist der Start einer neuen Reihe, daher darf Alwyn noch ein wenig Zeit haben, um sich zu wandeln - oder auch nicht .
Er ist eben so aufgewachsen, dann die vielen Jahre bei der Armee in Indien ... Das prägt. Mit einer derart selbstbewussten Frau wie Emily kann er nichts anfangen, wahrscheinlich ist er zuvor einer solchen auch nicht begegnet.

Original von Meggie


Alwyn hat bei mit nur kurz Sympathie erlangen können. Auf der Zugfahrt hat er kurz aufblitzen lassen, dass er auch anders kann. Aber dann fiel er wieder in die Rückständigkeit und sein Verhalten gegenüber denen, die ihm den Haushalt führen ist unter aller Sau.

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Für die damalige Zeit leider nicht unüblich, nicht nur in England. Man denke nur an den Großvater aus "Der kleine Lord".

Original von Meggie

Ich hab mal gegoogelt, wo „Bodmin“ in Großbritannien liegt, weil die beiden ja schon lange unterwegs waren, bis sie in Higher Barton ankamen. Das wird für Emily dann schon eine harte Umstellung von Großstadt aufs Land.

Zur Zeit der Romanhandlung war Bodmin die Hauptstadt von Cornwall (heute ist es Truro). Dort befand sich damals der einzige Gerichtshof und das einzige große Gefängnis des Herzogtums. Die Bahnstation gab es seit dem 19. Jahrhundert, sie lag und liegt außerhalb der eigentlichen Stadt. Die Zeiten der Zugfahrt und der Aufenthalt in Plymouth zum Umsteigen sind realistisch.
Noch heute sieht die kleine Bahnstation fast so aus, wie vor über einhundert Jahren

Lower und Higher Barton sind fiktiv. Von mir südöstlich von Bodmin in Richtung Pelynt und nordwestlich von Polperro angesiedelt. In der Realität befinden sich heute dort freies Land, etwas Wald, und ein paar verstreute Gehöfte.


Im Gegensatz zum pulsierenden London war Cornwall schon sehr rückständig und die Menschen eigen. Nun ja, wahre "Cornishmen" (wie sie sich nennen, auch die Frauen ) sind auch heute noch ein Menschenschlag für sich