McPartlin, Anna - Irgendwo im Glück
Titel: Irgendwo im Glück
Originaltitel: Somewhere inside of happy
Verlag: Rororo
Erschienen: 2016
ISBN-13: 978-3-499-27223-3
Seiten: 464
Einband: Taschenbuch
Serie: --
Preis: 12,99 Euro
Autorenporträt:
Anna McPartlin wurde 1972 in Dublin geboren und verbrachte dort ihre frühe Kindheit. Wegen einer Krankheit in ihrer engsten Familie zog sie als Teenager nach Kerry, wo Onkel und Tante sie als Pflegekind aufnahmen. Nach der Schule studierte Anna ziemlich unwillig Marketing. Nebenbei stand sie auch als Comedienne auf der Bühne, doch ihre wahre Liebe galt dem Schreiben, das sie bald zum Beruf machte. Bei der künstlerischen Arbeit lernte sie ihren späteren Ehemann Donal kennen. Die beiden leben heute zusammen mit ihren drei Hunden und zwei Katzen in Dublin.
Quelle: Rororo
Inhaltsangabe:
Dublin, 1995: Maisie Bean ist eine Frau, die sich nicht unterkriegen lässt. Ihr erstes Date vor siebzehn Jahren endete so schlimm, dass es ihr für den Rest des Lebens den Appetit auf Pommes verdarb. Die Ehe, die folgte, war die Hölle für Maisie, doch sie gab ihr zwei wundervolle Kinder: den sensiblen, humorvollen Jeremy und die starrsinnige, schlaue Valerie. Mit Hilfe der beiden schafft es Maisie sogar, ihre demente Mutter zu Hause zu pflegen. Alle packen mit an.
Als Maisie denkt, ihr Leben läuft endlich rund, geschieht das Unfassbare: Jeremy verschwindet eines Tages spurlos. Sie steht einem neuen Kampf gegenüber, dem Kampf ihres Lebens - für die Wahrheit über Jeremy, gegen Vorurteile und Ablehnung. Doch Aufgeben kommt für Maisie niemals in Frage.
Quelle: Rororo
Meine Meinung:
Maisie Bean hat eine schreckliche Ehe hinter sich. Gewalt und Demütigung lag an der Tagesordnung. Doch sie konnte sich aus der Ehe retten und führt nun zusammen mit ihren beiden Kinder Jeremy und Valerie sowie ihrer demenzkranken Mutter Bridie ein neues Leben. Maisie müht sich ab, die Familie mit zwei Jobs und der Pflege der Mutter am Laufen zu halten. Sie hat Hilfe durch ihren Sohn Jeremy, der mit seinen 16 Jahren schon sehr erwachsen zu sein scheint. Zumindest in den Augen der anderen. Aber er hat auch seine Ängste und Sorgen, aus Pflichtgefühl gegenüber seiner Familie versucht er diese jedoch zu verbergen und den "starken Mann" zu markieren.
Und dann passiert das Undenkliche: Jeremy verschwindet.
Wer die Bücher von Anna McPartlin kennt, weiß, dass diese nicht gerade leichte Kost sind. Es geht um den Tod, verlorene Liebe, neue Anfänge und Schicksalsschläge. Die Protagonisten durchleiden einiges, müssen neu ins Leben finden und stecken so vieles ein, dass sie nicht verdient haben. Und doch steckt in den Büchern eine Leichtigkeit, die ich gar nicht so richtig beschreiben kann.
Auch hier in "Irgendwo im Glück" ist es so, dass die Protagonistin Maisie eine schreckliche Vergangenheit hat. Ihr Mann war brutal, hat sie geschlagen, gedemütigt und ihr das Leben zur Hölle gemacht. Doch sie hat aus diesem Leben herausgefunden und zusammen mit ihren beiden Kindern, Jeremy und Valerie und ihrer Mutter Bridie einen Neuanfang gewagt.
Nun, ein paar Jahre später, hat sie es geschafft, wieder ein geregeltes Leben zu führen. Ihre Kinder Jeremy und Valerie sind nun 16 bzw. 12 Jahre alt und helfen ihr so gut es geht. Vor allem Jeremy ist sehr gewissenhaft und unterstützt seine Mutter vor allem mit der nun dementen Bridie, die nicht nur durch die Vergesslichkeit, sondern auch durch ihr oft aggressives Verhalten gegenüber Maisie eine große Last geworden ist.
Doch Maisie gibt sie nicht auf. Sie erträgt es, dass ihre Mutter manchmal nicht mehr weiß, wer Maisie ist und aus Angst auf sie einschlägt.
Maisie ist eine sehr starke Persönlichkeit. Sie hat ihren Lebensmut nie verloren, hat sich immer wieder selbst aus der Tiefe heraufgeholt und versucht, dies auch an ihre Kinder weiterzugeben. Maisie nimmt vieles auf sich, findet Lösungen und bietet ihren beiden Kindern vor allem eine Familie. Zwar ohne Vater, dafür aber mit viel Liebe, viel Geborgenheit und vor allem mit einem offenen Ohr.
Valerie sieht dies manchmal nicht so. Sie ist etwas zickig, was aber an der beginnenden Pubertät liegt. Trotzdem lernt sie zu schätzen, was ihre Mutter für sie tut. Gleichzeitig will sie jedoch auch ihren Vater sehen, von dem jedoch keiner weiß, wo er sich aufhält. Verständlich, aber für ihre Mutter Maisie nicht gänzlich nachvollziehbar.
Als dann der Ruhepol der Familie, Jeremy, verschwindet, fängt ein neues Kapitel an. Wieder holt die dunkle Zeit Maisie ein. Doch es gibt für sie etwas, dass nicht in Frage kommt: aufgeben.
Hilfe bekommt sie dabei von dem netten Polizisten Fred Brennan. Erst denkt Maisie, dass er schuld daran ist, dass Jeremy abgehauen ist, doch nach und nach ergibt sich ein schreckliches Bild.
Die Umstände für das Verschwinden sind furchtbar und damit schneidet die Autorin ein Thema an, dass in unserer heutigen Zeit leider immer noch gerne totgeschwiegen wird, obwohl es zu unserem Alltag mittlerweile dazugehört.
Mit sehr einfühlsamen Worten, einer fesselnden, leichten Schreibweise und vor allem mit den ungewöhnlichen Mischungen der Themen schafft es die Autorin, mich so dermaßen in den Bann zu ziehen, dass die 464 Seiten nur so im Flug vergehen. Ich fühlte mich fast geborgen. Alle (guten) Charaktere waren sympathisch, authentisch. Ich habe sie alle lieb gewonnen.
Maisie und ihre Familie finden einen Weg und sind dann "Irgendwie im Glück".
Fazit:
Ein herzzerreissendes Buch voll Liebe, Freundschaft und Zusammenhalt.
LG Meggie
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