McDermid, Val: Ein Ort für die Ewigkeit

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08 Aug. 2010 08:27 #1 von Ikopiko
Autor: McDermid, Val
Titel: Ein Ort für die Ewigkeit
Originaltitel: A Place of Execution
Verlag: Knaur
Erschienen: 2003 (1999 by Val McDermid)
ISBN 10: 3426623471
ISBN 13: 978-3426623473
Seiten: 588
Einband: TB
Serie: -

Autorenportrait (Quelle: amazon)

Die gebürtige Schottin und Diamond Dagger-Preisträgerin Val Mc Dermid arbeitete nach ihrem Universitätsabschluss ab 1975 als Journalistin (u.a. für die Tageszeitung 'people' in Manchester). 1991 zog sie sich aus dem Journalistengeschäft zurück und betätigt sich seither hauptberuflich als Autorin. Sie war knapp 10 Jahre in der britischen Gewerkschaft aktiv, was sich in ihrem Krimi "Der Aufsteiger" widerspiegelt. Neben den erfolgreichen Krimis mit der lesbischen Heldin Lindsay Gordon erscheint auch eine zweite Erfolgsserie der Autorin mit Detektivin Kate Brannigan aus Manchester. Die Autorin veröffentlichte auch Hörspiele und zwei Theaterstücke.

Die britische Krimi-Autorin Val McDermid erhielt für ihr Werk den angesehenen britischen CWA Cartier Diamond Dagger Award 2010.


Inhaltsangabe (Quelle: amazon)

Winter 1963 im tiefsten Nordengland. Inspektor George Bennett hätte längst zu Hause sein sollen. Doch da er neu im Amt ist, nimmt er auch die letzte Vermisstenanzeige mit Eifer auf. Die 13-jährige Alison ist verschwunden. Bald deutet alles darauf hin, dass das Mädchen vergewaltigt und ermordet wurde. Und zwar von ihrem Stiefvater, dem Gutsherrn des Dörfchens Scardale. Die Leiche bleibt unauffindbar. Dennoch gelingt es dem ehrgeizigen Inspektor, den Gutsherren zu überführen. Er wird, obwohl er bis zuletzt seine Unschuld beteuert, zum Tode verurteilt. 35 Jahre später: Die Journalistin Catherine Heathcote möchte ein Buch über den mysteriösen Mord von Scardale schreiben. Kaum ist das Werk fertig, verbietet Bennett die Veröffentlichung. Etwas, scheint es, hat ihn restlos ver- und zerstört. Catherine macht sich erneut auf Spurensuche -- und entdeckt die Geschichte hinter der Story.


Meine Meinung:

Das Cover des TB ist in grau-schwarz-gold gehalten, was gut zu der düstern Stimmung des Krimis passt. Der Kimi spielt aber in den 60er und 80er Jahren und ich finde, das Cover zeigt eine Szene aus einer wesentlich früheren Zeit.

Der Krimi ist unterteilt in zwei Bücher. Das erste Buch hat den Hauptteil inne und spielt in den 60er Jahren. In einem sehr abgelegenen, kleinen, eigenbrötlerischen Dorf verschwindet die 13jährige Alison. Der Fall wird Inspector Bennett übertragen. Bennett ist ein junger Aufsteiger, der diesen Fall als seine Chance ansieht. In Scardale stößt das Ermittlerteam jedoch gegen eine Mauer des Schweigens. Dort hat man immer alles "unter sich" geklärt und sieht die Polizei als Eindringling. Nach und nach, größtenteils durch Hinweise der ältesten Einwohnerin des Dorfes, stößt man doch auf verschiedene Spuren die zur Verhaftung des Stiefvaters der kleinen Alison führen. Das Ende des ersten Buches befasst sich mit den Gerichtsverhandlungen.

Mir hat die düstere Stimmung sehr gefallen. Jedoch hat die Geschichte einige Längen. Für meinen Geschmack waren der Bezug zur Presse und die Zeitungsartikel überflüssig. Und mir war ziemlich früh klar, wer verhaftet wird und wo die Beweise zu finden sind.

Richtig Spannung kam nicht auf. Die Stor plätscherte ohne große Höhepunkte vor sich hin. Die Nebencharaktere, wie z. B. Inspector Clough waren aber gut beschrieben und es wurde nicht langweilig. Lediglich bei den Gerichtsverhandlungen war ich geneigt, den Text zu überfliegen.

Im zweiten Buch schreibt Catherine Heathcote ein Buch über den Kriminalfall. Sie interviewt die Inspektoren und einige Einwohner von Scardale und der ganze Fall bekommt auf einmal eine Wendung. Auch wenn man die neuen Infos zeitweise bereits im ersten Buch überlegt hat, fand ich diesen Teil des Krimis spannend und unvorhergesehen. Ein guter Schluss für einen guten Krimi.

Ich gebe dem Buch 4 von 5 Sternen.

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07 Jan. 2024 15:29 #2 von Tuppi
Meine Meinung:
Im Dezember 1963 verschwand die 13-jährige Schülerin Alison Carter in Scardale. Kriminaloberkommissar George D. Bennett in Derbyshire fährt mit den Dorfpolizisten zur Mutter des Mädchens. Es ist der dritte vermisste Teenager innerhalb des letzten halben Jahres im Umkreis von 30 Meilen. Bisher gibt es keine Spur, alle sind wie vom Erdboden verschluckt

Das Buch ist unterteilt in 2 Bücher und jedes in 3 Teile. Buch 1 beginnt im Dezember 1963, Teil 1 beschreibt das Verschwinden des Mädchen, die Suche nach ihr und das Verhalten der Bewohner. Mit einer schwerwiegenden Entdeckung endete Teil 1 und ging in Teil 2 über, in dem Indizien auftauchten, die auf eine unglaubliche Tat hindeuteten. In Teil 3 findet der Prozess statt.
Buch 2 beginnt mit Teil 2 im August 1998 und darauf folgt Teil 1 im Februar 1998. George war inzwischen im Ruhestand und bereit, den Fall Alison Carter mit einer Journalistin in einem Buch herauszubringen. In Teil 3 kam dann eine unerwartete Wendung ins Spiel.

Der Schreibstil ist angenehm und spannend. Ich konnte mir alles sehr gut vorstellen und hatte sofort Sympathien und Antipathien gegenüber den einzelnen Charakteren. Die Dorfgemeinschaft war extrem und alles wurde gut beschrieben - auch die Eigenarten. Die Presse hätte ich erwürgen können, durch deren reißerische Artikel kam es zu Selbstjustiz, die einen unschuldigen Mann das Leben kostete. George Bennet war mir, ebenso wie Tommy Clough, sympathisch und sie haben alles versucht, um Alison zu finden, sind aber an Sturheit, Inkompetenz und Arroganz gescheitert.

Der Fall entwickelte sich zu einem tragischen Ende, das aber ohne Leiche nur auf Indizien beruht. Und der skrupellose Täter wurde von einen erfolgreichen Anwalt vertreten. Kein Fall für schwache Nerven, mir erging es wie den ermittelnden Beamten: die heftigen Beweise gehen unter die Haut und mir drehte sich ebenfalls der Magen um.

35 Jahre später lässt George es endlich zu, dass die Schatten der Vergangenheit endlich verblassen. Mithilfe seiner Familie und der Journalistin Catherine lässt er die Erinnerungen zu und versucht seinen Frieden finden. Aber dann kam etwas ans Licht, dass seine Weltanschauung ins Wanken brachte. Das Ende war heftig, aber ich fand es schlüssig und gut. Ein Thriller der Extraklasse!

Fazit:
Eine Dorfgemeinschaft hält zusammen.
:*****:


10.05.2021 - 723

Viele Grüße Nicole

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