Stout Rex - Es klingelte an der Tür (Band 79 der Nero Wolfe-Reihe)

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17 Apr. 2017 14:08 #1 von goat
Autor: Stout Rex
Titel: Es klingelte an der Tür (auch erschienen unter "Per Adresse Mörder X"
Originaltitel: The Doorbell Rang
Verlag: KLett-Cora
Erschienen: 11. März 2017
ISBN-10: 360898111X
ISBN-13: 978-3608981117
Seiten: 248
Einband: Gebundene Ausgabe
Serie: Band 79 der Nero Wolfe-Reihe
Preis: 15,00 €

Autorenporträt:

Rex Stout (1886-1975) wurde bekannt durch seine Kriminalromane mit dem übergewichtigen Privatdetektiv Nero Wolfe. Zwischen 1933 und 1975 verfaste er 33 Romane und zahlreiche Erzählungen dieser Serie. Bevor er mit 46 Jahren seinen ersten Nero-Wolfe-Roman schrieb, war er ein erfolgreicher Geschäftsmann. Zeitlebens trat er für die Wahrung individueller Freiheitsrechte ein und war lange Vorsitzender des amerikansichen Schriftstellerverbands.


Quelle: Verlagsseite

Inhaltsangabe:

Die reiche Exzentrikerin Rachel Bruner hat die Nase voll vom amerikanischen Geheimdienst. Sie kauft zehntausend Exemplare eines Enthüllungsbuchs und verschickt es landesweit. Klar, dass das Ärger gibt: Das FBI lässt sie auf Schritt und Tritt überwachen. In ihrer Not wendet sich die vornehme Dame an Nero Wolfe, den berühmtesten Privatermittler von New York. Doch wie soll der ihr helfen? Sein Gegenspieler ist immerhin kein Geringerer als J. Edgar Hoover. Ein Scheck über 100 000 Dollar überzeugt ihn, es zumindest zu versuchen. Da kommt ihm ein Mordfall an einem Journalisten sehr gelegen ...


Quelle: Klappentext


Meine Meinung:

Diese Tür hat sich mir nicht geöffnet …

Da Rex Stout einer der erfolgreichsten amerikanischen Kriminalautoren des 20. Jahrhunderts war, ist mir sein Name natürlich ein Begriff. Gelesen hatte ich bis dato allerdings noch nichts von ihm. Die Neuübersetzung dieses Krimis in einer wunderschönen Aufmachung bot sich also geradezu an, diesen Autor für mich zu entdecken. Der Klappentext macht auf jeden Fall Lust, sich in das Abenteuer zu stürzen.

New York im Jahr 1965: Rachel Brunner ist reich und exzentrisch und sie hasst den amerikanischen Geheimdienst. Das erklärt auch, warum sie zehntausend Exemplare eines Enthüllungsbuches aufkauft und landesweit an wichtige Personen verschickt. Das wiederum stößt dem FBI sauer auf und sie lassen Rachel auf Schritt und Tritt überwachen. Ihre einzige Chance, dieser Überwachung zu entgehen, sieht sie darin Nero Wolfe, den berühmtesten Privatermittler New Yorks, zu engagieren. Ein Scheck über 100.000 $ sollte überzeugend genug sein, sich mit dem FBI anzulegen. Und da Nero Wolfe kein Kostverächter ist, sagt er natürlich zu …

Es war ein haptisches Vergnügen, diesen Roman lesen zu dürfen. Dieses etwas über 200 Seiten starke, in Leinen gebundene Buch mit dem dezenten blauen Cover ist ein echtes Schmuckstück. Inhaltlich hat es mich leider nicht überzeugen können. Ich mag verschrobene Ermittler. Es hat mich auch weniger gestört, dass Nero Wolfe ganz in seiner Orchideenzucht aufgeht oder Wert auf gutes Essen legt (was auch die über 100 Kilo Gewicht erklärt), geschweige denn, dass er Bücher liebt. Dass er aber so gar nicht in seinem Beruf aufgeht, das Haus niemals verlässt und die ganze Arbeit seinem Assistenten Archie Goodwin überlässt, das habe ich nicht so ganz nachvollziehen können. Archie Goodwin ist es auch, der den Fall aus seiner Perspektive schildert. Hier es sicherlich nicht von Vorteil, dass ich mit einem Buch in die Reihe eingestiegen bin, welches schon eher zu einem der Letzteren in der Reihenfolge gehört. Vielleicht hätte es mir die Protagonisten etwas zugänglicher gemacht, wenn ich sie von Anfang an hätte kennenlernen können.

Da ich das Original nicht gelesen habe, kann ich leider nicht sagen, ob die Übersetzung gelungen ist oder nicht. Mir kam sie aber in manchen Situationen etwas holprig vor. Dies fiel mir besonders auf, wenn Nero ein paar Mal zu oft in unpassenden Momenten sein „Pfui“ von sich gibt.

„Es klingelte an der Tür“ ist ein Krimi der ruhigeren Gangart. Quasi entschleunigt ob der fehlenden technischen Spielereien aus der heutigen Zeit. Computer oder Handys? Fehlanzeige. Aber auch damals wusste man sich zu helfen. Hier kann man herrlich eintauchen in den Pool der Nostalgie und sich wieder erinnern an die gute alte Telefonzelle oder die Schreibmaschine. Macht den Fall und die mir nicht ganz so sympathischen Protagonisten aber leider nicht interessanter. Ich habe lange an diesen wenigen Seiten gelesen und mich leider nur mäßig unterhalten gefühlt. Auch wenn die Romane von Rex Stout allesamt Klassiker sind und sich einer großen Fangemeinde erfreuen, so sagen mir die Krimis von Agatha Christie doch weitaus mehr zu. Von mir gibt es drei Sterne.

:***:

Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig.

Ernst Reinhold Hauschka

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