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Iles, Greg - Bisswunden
Titel: Bisswunden
O-Titel: Blood Memory
Verlag: Bastei Lübbe
Erschienen: 12. Dezember 2006
ISBN 10: 3404155769
ISBN 13: 978-3404155767
Seitenzahl: 682
Einband: Taschenbuch
Serie: -
Inhaltsangabe lt. Klappentext:
Catherine "Cat" Ferry wird als Sachverständige zu einem Mordfall in New Orleans gerufen. Cat ist Spezialistin für Bissspuren und deren Deutung. Doch was sie hier sieht, lässt sie nach einer Panikattacke ohnmächtig zusammenbrechen. Nicht der grausame Mord ist die Ursache, noch die Wunden des Opfers. Die Alpträume, die Cat plagen, haben mit ihrer eigenen Geschichte zu tun, einer Vergangenheit, die sie erfolgreich verdrängt hat. Cat flieht zurück in ihr Elternhaus in Natchez, Mississippi. Dort ist vor vielen Jahren, als sie noch ein Kind war, ihr Vater ermordet worden. Doch was ist damals in jener stürmischen Nacht wirklich geschehen? Kann Cat ihren eigenen Erinnerungen trauen?. Und was hat jene längst vergessene Tat mit jenen Morden zu tun, die immer noch geschehen - und ihr eigenes Leben bedrohen?
Meine Meinung:
Dieses Buch ist kein gewöhnlicher Thriller bei dem man einen Täter jagt und am Ende schnappt. Die Taten selbst spielen sich eher am Rande ab.
Was im Mittelpunkt steht, ist die Geschichte von "Cat"herine, ihre Kindheit mit ihrem ermordeten Vater und das sie vielleicht im Unterbewusstsein etwas verdrängt. Doch sie hat das Gefühl, dass es eventuell mit den Morden, die in New Orleans wüten, in Verbindung steht. Oder bildet sie sich das nur ein?
Cat, Spezialistin für Bisswunden, hat Depressionen, manische Phasen, ist alkoholsüchtig und nimmt starke Medikamente. Seit kurzem muss sie sich aber aus einem bestimmten Grund zusammenreißen. Ob das gut geht?
Sie war mir von Anfang an sympathisch, weil sie sich in keine Schublade stecken lässt. Sie ist süchtig und steht dazu.
Ihre Handlungsweise ist nicht immer ethisch, aber das macht sie in meinen Augen besonders einzigartig.
In New Orleans treibt ein Serienmörder sein Unwesen, dessen Opfer fast durchweg Pädophile waren.
Wehrt sich womöglich ein sexuell missbrauchtes Opfer und betreibt Selbstjustiz?
Und in Cats Elternhaus, in Natchez außerhalb von New Orleans, hat sie ebenfalls eine Entdeckung gemacht, der sie neben den Morden noch nachgeht.
Haben die zwei Dinge vielleicht etwas gemeinsam?
Und wie hängt das alles mit einem Psychiater zusammen, der sich um Patienten mit verdrängten Erinnerungen kümmert und Cat's Familiengeschichte zu kennen scheint?
Durch das abwechseln der Standorte und der Situationen, baut sich eine tolle Spannung auf.
Es tauchen immer wieder medizinische Fachbegriffe auf die teils erklärt werden, teils nicht. Schnell bekommt man mit, dass die erklärten Begriffe von Bedeutung sind, während die anderen nicht zur eigentlichen Handlung gehören und mir deswegen ebenfalls nicht wichtig waren. Das hat mich persönlich nicht gestört und in meinem Lesefluss beeinträchtigt.
Die Geschichte wird in Ich-Form erzählt. Das war für mich Anfangs etwas schwierig zu lesen, da es auch noch in der Gegenwartsform geschrieben wurde. Zumindest fiel es mir bei diesem Buch besonders auf. Da es mir aber nach ein paar Seiten überhaupt nichts mehr ausmachte, gebührt dem Autor mein Respekt. Toll gemacht!
Ab und zu geht der Autor vielleicht etwas zu sehr in Details bei Beschreibungen, aber es fällt nicht sehr ins Gewicht, da es ja nicht oft passierte. Wollte dies nur am Rande anmerken.
Fazit:
Ein außergewöhnlicher Thriller mit Suchtfaktor!
Wer mit sexuellem Missbrauch umzugehen weiß, dem kann ich das Buch nur empfehlen.
5 Sterne!
Gesegnete Grüße Dine
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