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Crouch, Julia - Angsthauch
Titel: Angsthauch
Originaltitel: Cuckoo
Verlag: Ullstein Taschenbuch
Erschienen:13. Januar 2012
ISBN-13: 978-3548283326
Seiten: 496
Einband: Taschenbuch
Serie: -
Preis: 9,99 €
Autorenportrait:
Quelle: VerlagsseiteNach ihrem Studium der Theaterwissenschaften arbeitete Julia Crouch zehn Jahre lang als Bühnenschriftstellerin und Regisseurin. Sie hat bereits drei Kinderbücher und mehrere Bände mit Kurzgeschichten publiziert. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in Brighton.
Inhaltsangabe:
Quelle: VerlagsseiteEin gemütliches Cottage auf dem Land, ein Ehemann und zwei Kinder – eigentlich könnte das Leben von Rose nicht idyllischer sein. Doch dann zieht ihre Jugendfreundin Polly mit ihren zwei Söhnen bei ihr ein, und plötzlich ist alles anders. Gefährliche Unfälle häufen sich, und niemand glaubt Rose, dass die exzentrische Polly etwas zu verbergen hat. Viel schlimmer noch, jeder hält sie für verrückt. Mit dem Feind im eigenen Haus kämpft Rose bald um alles: ihren Mann, ihre Kinder, ihr Leben und ihren Verstand.
Meine Meinung:
Rose Cunningham führt mit ihrem Mann Gareth und ihren zwei süßen Mädchen ein idyllisches Leben auf dem Land. Das war nicht immer so, denn die Nachricht über die nicht geplante zweite Schwangerschaft seiner Frau stürzten Gareth in eine tiefe Depression. Doch nach der Geburt scheint die Krise überwunden zu sein und das Leben läuft wieder in geregelten Bahnen - bis Rose eines Tages einen Anruf ihrer Jugendfreundin Polly erhält, die ihr mitteilt, dass ihr Mann Christo (ein Freund Gareths) verstorben sei. Als sie hört, dass Polly auf der Suche nach einer neuen Bleibe für sich und ihre zwei Jungs ist, kann die gutmütige Rose nicht anders und bietet den Dreien an, vorübergehend bei ihr ins Gästehaus einzuziehen - wohl wissend, dass genau dies eine neue Krise zwischen ihr und Gareth heraufbeschwören wird, denn Gareth konnte Polly noch nie leiden.
Die ganze Tragweite ihrer Entscheidung wird Rose jedoch erst klar, als Polly mit ihren Jungs in das Haus der Cunninghams einzieht. Ihr ganzes Leben wird plötzlich auf den Kopf gestellt und schon bald merkt sie, dass es ein Fehler war, ihrer Freundin zu helfen. Polly zieht sich immer mehr zurück und arbeitet an einem neuen Album, welches an ihre alte Karriere als Sängerin anknüpfen soll und überlässt Rose die ganze Arbeit. Selbst die Erziehung der beiden Jungs übernimmt Rose.
Polly magert von Tag zu Tag mehr ab, schüttet sich mit Alkohol und Tabletten zu und pflegt sich nicht mehr. Ihre Tablettensucht kostet der kleinen Flossie fast das Leben und während Rose sich im Krankenhaus um ihr Kind sorgt, kümmert sich Polly ganz intensiv um Gareth ...
Der Klappentext hat mich eigentlich sofort überzeugt. Als Fan von Psychothrillern habe ich mich also gleich in die Geschichte gestürzt, die mich zu Beginn auch komplett gefesselt hat - auch wenn die Familienprobleme etwas zu sehr in die Länge gezogen wurden. Als Polly dann aber in das Gästehaus der Cunninghams einzieht und Rose die ganze Arbeit machen lässt - inklusive der Erziehung ihrer Kinder, da habe ich mich gefragt, wie viel sich Rose eigentlich noch gefallen lassen will.
Auch die Figur Gareth ist für mich nicht nachvollziehbar. Er schaut seelenruhig zu, wie seine Frau zur Haushälterin abkommandiert wird und unternimmt nichts dagegen. Im Gegenteil, er zieht sich in sein Atelier zurück, und als seine Frau mit Flossie im Krankenhaus ist, hat er nichts Besseres zu tun, als seine Frau mit Polly zu betrügen. Eine Frau, die kein Wert auf ihr Äußeres legt und die er noch dazu eigentlich von Anfang an gar nicht leiden konnte. Wo ist da die Logik?
Julia Crouch hat die Charaktere in ihrem Roman zwar sehr intensiv und ausführlich dargestellt, überzeugt haben sie mich allerdings nicht. Die Geschichte bietet sehr viel Platz für großes Kopfkino, aber leider hat die Autorin zu viel Potenzial verschenkt und die Geschichte wird vor allen Dingen zum Schluss hin einfach nur unglaubwürdig.
Schlussendlich kann ich nur sagen, das Buch war ganz nett zu lesen - mehr aber auch nicht. Für einen Psychothriller ist Angsthauch" einfach zu schwach und nicht nachvollziehbar. Deswegen vergebe ich nur drei Sterne und spreche nur bedingt meine Empfehlung aus.
Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig.
Ernst Reinhold Hauschka
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