- Beiträge: 11571
Koschyk, Heike - Die Alchemie der Nacht Abschnitt 2
Quelle: Rütten & Loening VerlagDer junge Medizinstudent Christoph Wilhelm Hufeland wird Zeuge, wie ein Kommilitone von einem Degenstoß niedergestreckt wird. Als die Leiche unter mysteriösen Umständen verschwindet, versucht er gemeinsam mit Helene, der Schwester des Toten, dieses Rätsel zu ergründen. Sie kommen einer blutigen Verschwörung auf die Spur - es geht um ein allmächtiges Heilmittel, skrupellose Menschenversuche an jungen Mädchen und die düsteren Machenschaften einer Freimaurerloge. Begleitet von Samuel Hahnemann, der seine Heilkunst der Homöopathie erst vollendet sieht, wenn er Gewissheit über eine letzte Frage gewinnt, begeben sie sich auf die Fährte einer geheimnisvollen Rezeptur, die ewiges Leben verheißt.
Kapitel Teil 1: 04 - 09
Liebe Grüße von Netha
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
Die Öffnung des Grabes fand ich sehr spannend beschrieben. Dass Albert gar nicht im Sarg liegt, fand ich schockierend. Statt seiner liegt dort Ludwig Gerstel. Aber wo ist Albert? Lebt er vielleicht noch?

Diese Verbindung, der Vogt angehört, scheint ein krimineller Verein zu sein. Was führen die nur im Schilde? Offenbar haben sie auch die Versuche an den Mädchen durchgeführt. Hufeland befindet sich nun auf jeden Fall in größter Gefahr. Aber ich finde es gut, dass er nicht nachgibt und dieser Vereinigung weiterhin nicht beitritt.
Die Geschehnisse um Hahnemann sind auch sehr interessant geschildet. Durch den Pfarrer bekommt man einen Einblick, wie weltfremd und stur die Menschen damals waren. Alles was neu war, war gleich Teufelswerk. Ich bin gespannt, wo Hahnemann als nächstes hingehen wird.
Und Helene ist einer wahren Tyrannin in die Hände gefallen. Ihr ist zwar nun die Flucht gelungen, aber sie ist aktenkundig und nach ihr wird gesucht. Als die Phiole mit dem Rosenwasser zerbrach, hätte ich am liebsten mit ihr zusammen geweint.

Kannst du vielleicht noch etwas zu diesen Verbindungen in Jena sagen, Heike? Ich weiß zwar, dass sich Studenten zusammenschlossen (und dies zum Teil auch immer noch tun), aber mehr weiß ich leider nicht darüber. Diese seltsame Verbindung, der Vogt angehört, ist aber schon etwas außergewöhnlich, oder? Hat das etwas mit den Freimaurern zu tun?
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
Die meisten dieser Verbindungen waren harmlos, manche aber ein echtes Problem, für die Bürger als auch für die Herrschenden. Jena war in diesem Punkt besonders betroffen, da die Studenten hier zu dieser Zeit zügelloser waren, als in anderen Universitätsstädten. Sie schufen ihren eigenen Rechtsraum und scherten sich nicht um die Gesetze. Einen schönen Überblick bietet das Buch "Logenbrüder, Alchemisten und Studenten: Jena und seine geheimen Gesellschaften im 18. Jahrhundert".
In dieser Zeit hatten auch die Freimaurer einen großen Zulauf. Geistesgrößen und Künstler wie Goethe, Voltaire oder Mozart waren Freimaurer und sie verstanden ihre Mitgliedschaft als Beitrag zu einer neuen, offenen Gesellschaft.
In Jena hingegen waren die Freimaurer verboten. Grund hierfür war das Treiben des angeblichen geheimen Ordensvisitatoren Johnssen, der im Prolog erwähnt wird.
Er hatte die damaligen Freimaurerlogen mit okkultem Wissen gelockt und unterworfen und zog die Menschen mit scheinbar magischen Fähigkeiten und alchemistischem Wissen in den Bann. Der Spruch "Mit Gut und Blut ..." aus dem Prolog sowie das Zitat auf S. 96 waren Bestandteil dieser Loge.
Ganz so ungewöhnlich ist diese Verbindung also nicht und die genauen Zusammenhänge werden sich Stück für Stück erschließen ...

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

Von diesem Johnssen war in diesem Abschnitt ja noch mal die Rede. Und meine Frage, ob der Spruch "Mit Gut und Blut ..." überliefert ist, ist damit auch gleich beantwortet.
Das ist das Schöne an Deinen Büchern: Sie unterhalten nicht nur vorzüglich, sie bilden auch.

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.