Korte, Lea - Die Nonne mit dem Schwert

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19 Jan. 2011 15:14 - 05 März 2024 12:05 #1 von Tuppi
Autor: Lea Korte
Titel: Die Nonne mit dem Schwert
Originaltitel: -
Verlag: Knaur
Erschienen: 2007
ISBN-10: 3426633868
ISBN-13: 978-3426633861
Seiten: 477
Einband: Taschenbuch
Serie:
Preis: 8,95 €


Autorenportrait:

Lea Korte lebt schon seit mehr als zehn Jahren in Spanien und hat lange über ihre Hauptfigur, Catalina de Erauso, geforscht, die eine der spannendsten Frauenfiguren der spanischen Geschichte darstellt.

Quelle: Buchinnenseite der Club-Ausgabe

Inhaltsangabe:

Spanien im 17.Jahrhundert: Die 15jährige baskische Adlige Catalina de Erauso wird von ihren Eltern ins Kloster gesteckt, doch kurz vor der Weihe gelingt ihr die Flucht in die Freiheit. Schnell merkt Catalina, dass sie in der Welt als Frau nicht überleben kann. Sie verkleidet sich als Mann - ein unverzeihlicher Frevel im Zeitalter der Inquisition - und lässt sich ein auf ein Leben voller Gefahren, das sie bis nach Südamerika führt. Sie sucht dort ihren Geliebten, der von ihrer wahren Identität selbst dann noch nichts ahnt, als sie Seite an Seite mit ihm in der königlichen Armee kämpft …

Quelle: Klappentext

Meine Meinung
Catalina de Erauso wurde von ihren Eltern ins Kloster gesteckt. Dort fühlte sie sich aber nicht wohl und kurz vor der Weihe gelang ihr die Flucht. Die freiheitsliebende junge Frau verkleidete sich als Mann. Sie schlug sich als Seemann und Soldat durch und ihr Geheimnis blieb lange unentdeckt. Doch als sie schwer verwundet wurde, flog ihr Geheimnis auf.

Lea Korte hat einen fesselnden Roman geschrieben über eine mutige Frau, die sich nicht unterkriegen ließ. Anfangs hatte ich leichte Probleme mit den ungewohnten Ausdrücken, aber recht schnell war ich von der rasanten Geschichte gefangen. Francisco, wie sich Catalina nennt, hatte es nicht leicht. Aber mit viel Glück und Mut hat sie sich auf eine Reise gemacht, um einen jungen Mann zu suchen, der ihr bei ihrer Flucht geholfen hat. Doch dem jungen Mann, in den sie sich verliebt hat, von ihrem Geheimnis zu erzählen, hat sie sich nicht getraut. Die Geschichte ist flüssig geschrieben und die Erlebnisse wunderbar beschrieben, sodaß ich ein richtiges Bild vor mir hatte. Ich habe ihre Reise farbenprächtig vor mir und habe oft mit ihr gebibbert. Die Autorin hat die wahre Geschichte von Catalina de Erauso spannend erzählt und ich habe das Buch nur ungern aus der Hand gelegt.

Fazit:
unglaublich, und doch wahr!
:****:


19.01.2011 - 183

Viele Grüße Nicole

EIN TAG OHNE LESEN IST KEIN GUTER TAG!
Letzte Änderung: 05 März 2024 12:05 von Meggie.

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20 Jan. 2011 21:00 #2 von Mandy
Meine Meinung:

In diesem Buch geht es um Catalina de Erauso, die wirklich gelebt und so manches Abenteuer erlebt hat. Ihre Eltern haben sie mit acht Jahren in ein Kloster gebracht und mit fünfzehn sollte sie ihre Weihe ablegen, aber sie ist für ein Leben hinter Klostermauern nicht geschaffen und hat nur noch ihre Flucht im Sinn, die ihr dann auch glückt. Da sie als Mädchen natürlich nicht so gut ungesehen durchs Land marschieren kann, schon gar nicht alleine, verkleidet sie sich als Junge, aber auch da passieren ihr einige unglaubliche Dinge.

Catalina geht in ihrer Rolle als Mann ziemlich auf, denn es ist eigentlich genau das was sie sich immer erträumt hat, sie kann reisen, arbeiten, fechten und kämpfen. Gerade das fechten hilft ihr mehr als einmal aus einer brenzligen Situation heraus. Trotz allem ist das Leben auch als Mann nicht immer angenehm, sie wird ins Gefängnis geworfen, bekommt es mit unangenehmen Leuten zu tun usw., aber ihr begegnen auch immer wieder Menschen, die ihr helfen.

Lea Korte erzählt die Geschichte von Catalina wirklich spannend und informativ, gerade ihre Ängste und Sorgen werden ziemlich gut beschrieben, aber auch ihre Reise, als Matrose, auf einem Schiff oder die lange Wanderung über die Berge nach Potosí wurden sehr eindringlich beschrieben, so daß man denkt, man wäre mittendrin.

Mit Mikel bin ich übrigens nicht so wirklich warm geworden, ich kann mir zwar vorstellen, das das alles auch für ihn nicht leicht war, aber mit einigen seiner Aktionen konnte ich nicht viel anfangen, vor allem, weil er damit ja auch Catalina immer weh getan hat und sie hat dadurch dann natürlich auch öfters gedacht, es gibt da eh keine Zukunft für sie beide und hat sich weiterhin bedeckt gehalten, was ihr Geheimnis angeht.

Am Ende des Buches ist noch ein Nachwort, wo die Autorin einen aufklärt, was an der Geschichte der Realität entspricht und was daran Fiktion ist, wobei das wirklich sehr wenig ist und wen das Leben von Catalina de Erauso interessiert, dem kann man dieses Buch nur wärmstens empfehlen.

Von mir gibt es:****:

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25 Jan. 2011 20:53 #3 von haTikva
Meine Meinung:

An diesen Roman bin ich mit gemischten Gefühlen herangetreten. Da ich viele Meinungen gelesen haben, die dieses Buch herabsetzten und es dabei auch noch um eine Frau geht, die es wirklich gab, fragte ich mich wirklich, ob mir dieses Werk zusagt.
Was ich dann wirklich vorfand, war ein echt toller und spannender Roman über eine Frau, die sich in Männerkleidern vielen Gefahren dieser Welt stellte und dabei immer voran kam.

Catalina de Erauso, eine spanische Adlige, flieht im Teeniesalter aus dem Kloster, in das sie ihre Eltern verband hatten.
Schnell wird ihr bewusst, dass sie als Junge besser zurechtkommt, als, als Mädchen. Und obwohl es zu der damaligen Zeit ein Frevel war und der Scheiterhaufen drohte, zieht sie die Maskerade durch.
Dabei erlebt sie die unglaublichsten Abenteuer, lernt die unterschiedlichsten Menschen kennen und scheint trotz vieler Bedrohungen das Glück gepachtet zu haben. Doch auch für sie gibt es mal einen schlechten Tag ...

Die Geschichte war von Anfang an spannend und ich konnte mit Catalina richtig mitgehen, als wäre ich ihr Schatten.
Als kleines Manko empfand ich allerdings, dass Catalina trotz vieler Bedrohungen und diverser Geschehnisse im ganzen Buch meist zu naiv an neue Taten heranging oder zu gutgläubig war. Das fand ich etwas schade, aber entspricht laut den Recherchen der Autorin wirklich den Tatsachen.
Doch außer dieser Sache wurden die Handlungen sehr real geschildert und ich konnte mir die Figuren und Landschaften wirklich gut vorstellen.
Wenn sie in Bedrängnis kam, ließen diese Szenen ein beklemmendes Gefühl in mir aufwallen, so gut konnte ich mich mit der jungen Dame identifizieren.
Zum Ende hin gab es dann immer öfter Szenen, bei denen meine Augen vor Rührung ganz feucht wurden.
Leider kann ich meine freudigen Emotionen gar nicht so darstellen, wie ich eigentlich möchte. Der Roman war einfach sehr abwechslungsreich und äußerst vielseitig, was mir als „Nicht-Historie-Leserin“ sehr imponierte.
Dass eine Frau in Männerkleidung in dieser Zeit so weit kommt, ist in meinen Augen eine Ermutigung an uns, dass wir unsere Ziele schaffen können, wenn wir nur wollen.

Dass es sich bei dieser Adligen um eine Persönlichkeit handelt die tatsächlich existiert hat und ihr Leben wirklich so verlief ist kaum vorstellbar, aber laut dem Nachwort der Autorin wirklich wahr.
Gut, es gibt Figuren und Handlungen, die der Phantasie von Lea Korte entsprungen sind, aber trotz allem war Catalina de Erauso eine sehr toughe Frau und hat es für diese Zeit sehr weit gebracht!
Mit dem Wissen, dass diese Person gelebt und dass sie wahre Abenteuer erlebt hat, wenn auch nicht ganz so wie in dem Buch, vergebe ich diesem Roman fünf Sterne und mache es zu meinem Highlight im Januar.

:*****: +

© Tikvas Schmöckertruhe 25.1.2011
Dieser Text darf weder komplett noch teilweise ohne ausdrückliche Genehmigung verwendet oder veröffentlicht werden.

Gesegnete Grüße Dine

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27 Jan. 2011 06:11 #4 von Zabou1964
Meine Meinung:

In ihrem historischen Roman beschreibt die Autorin das Leben der Catalina de Erauso, die tatsächlich im 17. Jahrhundert gelebt hat. Geschickt verwebt sie Realität und Fiktion und hat damit eine spannende und unterhaltsame Geschichte geschaffen, die mich vollkommen in ihren Bann gezogen hat.

Catalina steht kurz vor der Weihe zur Nonne, als sie es im Kloster nicht mehr aushält und flieht. Die 15jährige Tochter einer adeligen baskischen Familie kann den Gedanken nicht ertragen, ein Leben lang zwischen Klostermauern gefangen zu sein. Da es damals für eine Frau unmöglich war, sich alleine durchzuschlagen, verkleidet sie sich als Mann und versucht, ihren Weg zu gehen. Doch auch dieses Leben ist nicht ungefährlich: Eine Entdeckung ihrer Verkleidung riefe unweigerlich die Inquisitoren auf den Plan.

Es ist unglaublich, welche Abenteuer diese junge Frau vor 400 Jahren erlebt hat. Ihr Weg führte sie sogar bis nach Peru, wo sie u.a. in der Armee des Königs kämpfte. Wüsste ich nicht, dass der Roman auf der Autobiografie der Protagonistin beruht, hielte ich die Geschichte für übertrieben. Ein paar Figuren hat die Autorin allerdings dazuerfunden, wie ich dem Anhang entnehmen konnte.

Lea Korte hat eine gründliche Recherche betrieben und der Handlung jede Menge Fakten beigemischt, ohne jemals belehrend zu werden. Die Figuren und Landschaften sind sehr bildhaft beschrieben. Die Geschichte der Catalina de Erauso ist so spannend erzählt, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte.

Fazit:

Ich wurde bestens unterhalten und habe zudem einiges gelernt. „Die Nonne mit dem Schwert“ ist ein großartiger historischer Roman, der mich fasziniert und gefesselt hat.

:*****:

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