Klune, T. J. - Das unglaubliche Leben des Wallace Price
Titel: Das unglaubliche Leben des Wallace Price
Originaltitel: Under the Whispering Door
Verlag: Heyne
Erschienen: 2022
ISBN-13: 978-3-453-32146-5
Seiten: 480
Format: Hardcover
Serie: -
Preis: 16,00 Euro
Autorenporträt:
Quelle: HeyneIm Alter von sechs Jahren griff T. J. Klune zu Stift und Papier und schrieb seine erste Geschichte – eine mitreißende Fanfiction zum Videospiel »Super Metroid«. Zu seinem Verdruss meldete sich die Videospiel-Company nie zu seiner verbesserten Variante der Handlung zurück. Doch die Begeisterung für Geschichten hat T. J. Klune auch über dreißig Jahre nach seinem ersten Versuch nicht verlassen. Nachdem er einige Zeit als Schadensregulierer bei einer Versicherung gearbeitet hat, widmet er sich inzwischen ganz dem Schreiben. Für die herausragende Darstellung queerer Figuren in seinen Romanen wurde er mit dem Lambda Literary Award ausgezeichnet.
Inhaltsangabe:
Quelle: HeyneDer erfolgsverwöhnte Anwalt Wallace Price kennt nur drei Dinge: Arbeit, Arbeit und noch mal Arbeit. Es kommt ihm daher äußerst ungelegen, als er eines Tages tot umfällt und in der Zwischenwelt landet. Dort erwartet ihn der Wächter Hugo, der Wallace auf seine Reise ins Jenseits vorbereiten soll. Doch Wallace ist noch nicht bereit, und so wird ihm Zeit gewährt, um seine Angelegenheiten zu ordnen. Zeit, in der Wallace den wahren Sinn des Lebens entdeckt. Und die Liebe findet ...
Meine Meinung
Wallace Price, knallharter Anwalt, ist ein organisierter Mensch und wenn etwas unvorhergesehenes passiert, passt ihm das so gar nicht. Sein Tod kommt ihm da mal gar nicht gelegen. Plötzlich findet er sich bei seiner Beerdigung wieder und stellt schon dort fest, dass etwas so ganz und gar nicht stimmt. Fünf Personen nebst Pfarrer sind anwesend. Seine drei Partner aus der Kanzlei, die sich aber lieber über Fussball unterhalten, seine Ex-Frau, die bei der Beerdigungsrede nur die negativen Seiten der Ehe aufzählt und eine unbekannte Frau, die Wallace als ehemalige Klientin verbucht.
Keiner kann ihn sehen, bis die Unbekannte auf ihn zugeht und ihm mitteilt, dass er mitkommen soll. Mitkommen zu Hugo Freeman, der Wallace dabei helfen soll, weiterzureisen und seine Erfüllung zu finden. Doch Wallace will nicht gehen, er hat noch einiges zu erledigen. Nur weiß er nicht, was genau das sein soll. Bis Wallace anfängt, sich selbst zu finden.
"Mr Parnassus Heim für magisch Begabte" war mein Highlight 2021. Und irgendwie habe ich das auch vom nächsten Roman des Autors erwartet, da mir die Art des Autors einfach so toll gefallen hat. Doch konnte er mich leider nicht richtig überzeugen. Nicht falsch verstehen, ich finde "Das unglaubliche Leben des Wallace Price" ein sehr gelungenes Buch, eine Hommage an das Leben, an das Leben danach, an den Tod, an den Tee, an die Wiedergeburt und vor allem an die Liebe. Doch irgendwie konnte mich die Geschichte nicht so begeistern wie eben "Mr Parnassus".
Und doch war ich wiederum fasziniert von der Story, von der Leichtigkeit, mit der sie erzählt wird, von den leisen Zwischentönen und den wunderbaren Charakteren, die sich mir ihrer Art und Weise so in mein Herz geschlichen haben, dass ich wirklich mit ihnen gelitten habe. Ich habe geweint, ich habe gelacht, ich habe Vertrauen aufgebaut und mich gefreut, wenn Wallace etwas hinbekam, was für alle anderen selbstverständlich. Ich habe gehofft, mit Wallace und mit Hugo. Ich habe mir Mei in der Küche beim Kochen vorstellen können, Nelson, wie er in seinem Sessel sitzt, Apollo, der mit Freuden durch den Garten rennt und bellt. Ich konnte den Tee riechen, die Scones schmecken und mir vorstellen, in dieser wundervollen Tee-Stube zu sitzen und einfach alles zu beobachten. Und doch konnte ich nicht das gewisse Extra finden, dass mich so in "Mr Parnassus" fasziniert hat.
Aber das Buch ist auch etwas Besonderes. Aber eben nur etwas. Es erzählt eine besondere Geschichte, die sich sehr langsam aufbaut und schon als man meint, es passiert ja gar nicht wirklich viel, merkt man, dass doch schon so viel passiert ist. Man wird hineingezogen, gebannt und fasziniert und dann ist man plötzlich auch schon am Ende und will es gar nicht. Man will weiterlesen, man will weiterhin den Tee riechen, die Scones schmecken und vor allem mit Wallace, Hugo und Mei weiterleben. Ihre Abenteuer hören, ihre neuen Gäste kennenlernen und ihnen helfen, den richtigen Weg zu finden.
Ihr merkt, das Buch ist toll, faszinierend und wunderschön. Lest es, genießt es, lasst Euch darauf ein.
Und doch hat das gewisse Extra gefehlt. Der Flash, der Burner, der absolute Höhepunkt, um es zu etwas ganz Besonderem zu machen. Und doch verdient es einen Favoritenplatz im Bücherregal. Aber eben nach "Mr Parnassus Heim für magisch Begabte".
Der Autor hat sich in mein Herz geschlichen und ich bin gespannt, welch weitere wunderbare, gefühlvolle und abgedrehte Geschichten sich noch von ihm lesen lassen werden.
Fazit:
Liebevoll, warmherzig und faszinierend.
LG Meggie
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