Thiemeyer, Thomas - Chroniken der Weltensucher: Der Atem des Teufels (Band 04)

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29 Juni 2012 11:04 - 13 März 2024 13:33 #1 von Mandy
Autor: Thiemeyer, Thomas
Titel: Der Atem des Teufels
Originaltitel: -
Verlag: Loewe Verlag
Erschienen: 1. Juni 2012
ISBN 13: 978-3785570494
Seiten: 461 Seiten
Einband: Hardcover
Serie: Chroniken der Weltensucher Band 04
Empfohlenes Alter: 12-15 Jahre
Preis: 17,90 Euro

Autorenportrait:

Thomas Thiemeyer, geboren 1963, studierte Kunst und Geologie in Köln. Heute lebt er mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen in Stuttgart und arbeitet als selbständiger Illustrator und Umschlagdesigner.

Quelle: Amazon.de

Inhaltsangabe:

Tief im Inneren der Erde haust das Volk der Steinernen. Vor Jahrtausenden wurde es von dieser Welt verstoßen durch die Gier eines einzelnen Mannes. Betrogen und verraten, holt es sich jetzt zurück, was ihm einst gehörte. Zwölf Jahre nach dem verheerenden Ausbruch des Vulkans Krakatau in der Meerenge zwischen Java und Sumatra kommt die Erde nicht zur Ruhe. Tiefe Spalten, aus denen undurchdringlicher gelber Nebel quillt, öffnen sich quasi über Nacht. Seltsame gehörnte Kreaturen steigen heraus und versetzen die Bevölkerung in Angst und Schrecken. Die Vorfälle rufen den Generalgouverneur Niederländisch-Indiens auf den Plan. Er wendet sich an seinen Außenminister, der wiederum den Rektor der Universität zu Berlin um Hilfe bittet. Und der kennt nur einen Mann, der das Rätsel der steinernen Teufel von Java lösen könnte: Carl Friedrich von Humboldt, Spezialist für unerklärliche Phänomene und Kopf seines unerschrockenes Teams der Weltensucher.

Quelle: Amazon.de

Meine Meinung:

Ich war sehr gespannt auf den vierten Band der "Chroniken der Weltensucher"-Reihe, denn die vorherigen Teile haben mir eigentlich alle sehr gut gefallen, aber diesen Band fand ich bisher den schwächsten von allen, was echt schade ist, denn das Potenzial der Geschichte ist enorm, aber leider wird für mich viel zu wenig auf die Steinernen eingegangen und auch die Story um Oskar, Charlotte und Lena hat mir nicht wirklich zugesagt.

Es geht eigentlich spannend los, alleine der Epilog ist total interessant und als man dann bei Professor Lilienkron ist, der auf Java Forschungen betreibt und dabei auf einen seltsamen Graben stößt, der mit dickem, gelblichen Nebel gefüllt ist war ich schon mittendrin in der Geschichte und habe mich auf ein tolles Abenteuer gefreut. Humboldt und seinen Weltensucher wird kurz darauf der Vorschlag unterbreitet sich doch nach Java zu begeben, weil es dort seltsame Vorkommnisse gibt, denn es verschwinden immer wieder Menschen und die Erde ist permanent am beben, vor allem seit vor zwölf Jahren der Krakatau explodiert ist, zwar haben sich die Einwohner schon daran gewöhnt, aber irgendwie wird es in letzter Zeit immer schlimmer. Da die rätselhaften Begebenheiten genau in Humboldts Schema passen nimmt er den Auftrag natürlich an und macht sich mit Oskar, Charlotte, Eliza, Wilma und Professor Konrad Lilienkron mit der Pachacútec auf die Reise.

Die Charaktere mag ich ja eigentlich alle recht gerne, auch Charlotte wurde mir immer sympathischer, nachdem sie nicht mehr ganz so überheblich rüberkam, aber in diesem Teil verfällt sie irgendwie wieder in ihr altes Ich und das fand ich doch etwas anstrengend, auch mit Oskar bin ich diesmal am Anfang nicht so zurecht gekommen und Lena hat mir gar nicht gefallen. Dafür fand ich aber Humboldt, Eliza und die Kiwidame Wilma wieder total super, gerade Wilma ist ja eine Klasse für sich und am liebsten würde ich noch viel mehr von ihr lesen, denn ihre Kommentare sind oft einfach nur herrlich und vor allem so erfrischend.

Die Grundidee des Buches ist wie schon gesagt wirklich super, aber irgendwie fand ich, das diesmal alles so extrem in die Länge gezogen wurde. Einige Themen wurden z.B. mit dem fast gleichen Wortlaut wiederholt und auch die Reise der Forscher war diesmal nicht so spannend wie sonst immer, es passiert einfach recht wenig. Erst als sich Oskar und die anderen in den Graben begeben wird es so langsam wieder interessanter, gerade weil man nun auch mal etwas mehr von den Steinernen erfährt, nur hatte ich das Gefühl, das es irgendwie viel zu wenig ist und da auch noch was fehlt. Auch das Ende kam recht schnell und alles lief eigentlich ziemlich unkompliziert ab, das war in den vorherigen Büchern doch schon etwas anders.

Die letzte Seite läßt allerdings auf einen spannenden und interessanten fünften Band hoffen, denn was da passiert könnte ungeahnte Folgen für alle haben. Am Anfang und am Schluß gibt es diesmal übrigens eine orographisch-physikalische Karte von Java und wie in jedem bisherigen Teil darf natürlich auch die Encyclopedia Humboldtica nicht fehlen, in der diesmal Themen wie die Friedrich-Wilhelm-Universität, die V.O.C., der Pazifische Feuerring, Mu und Lemuria und die Tennger nochmal ein wenig genauer erklärt werden.

Von mir gibt es:****:
Letzte Änderung: 13 März 2024 13:33 von Meggie.

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27 Juni 2016 17:59 #2 von Meggie
Meine Meinung:
Ein neuer Auftrag seitens der Universität führt Humboldt, Oskar, Eliza und Charlotte diesmal nach Java. Denn dort sind es die Steinernen, die ihr Unwesen treiben. Angeblich leben sie unter der Erde und kommen in den Nächten nach oben, um Menschen zu rauben. Humboldt ist sich sicher, dass hinter den Anschuldigen etwas anderes steckt. Doch als die Steinernen die vier Abenteurer direkt angreifen, muss er alle Zweifel aus der Welt räumen. Und so machen sich Humboldt, Oskar, Eliza und Charlotte auf den Weg unter die Erde, um herauszufinden, was die Steinernen wirklich sind.

Auch das vierte Abenteuer von Humboldt, Oskar, Eliza und Charlotte hat es in sich. Diesmal führt sie ihr Weg unter die Erde, was natürlich sehr an "Die Reise zum Mittelpunkt der Erde" erinnert. Dies ist aber gewollt, denn es werden auch - gerade von Oskar - Vergleiche zu dem Roman gezogen. Ich finde es schön, dass der Autor seinem Protagonisten die Liebe zum geschriebenen Wort angedichtet hat und Jules Verne zu dessen Lieblingsautoren zählt.

Der Handlungsort ist diesmal Java. Hier steht der Vulkan Krakatau, der im Jahre 1883 ausgebrochen war, also knapp 12 Jahre vor der Handlung der Geschichte. Er spielt ein große Rolle in der Story und die Legenden, die sich rund um ihn ranken, bieten natürlich jede Menge Stoff für tolle Unterhaltung.

Die Geschichte beginnt rund ein Jahr später, wo Band vier geendet hat. In der Zwischenzeit scheint nicht so viel geschehen zu sein. Nur Humboldt hat sich einem geheimnisvollen Projekt gewidmet und verbringt die meiste Zeit im Keller des Hauses. Was genau er dort treibt, weiß keiner. Dies zieht sich auch wie ein roter Faden durch das Buch und wird auch nicht richtig aufgelöst - ist also eine Vorbereitung für den nächsten und (vorerst?) letzten Band der Reihe.

Der Ausflug nach Java hat mir persönlich sehr gefallen, obwohl ich gerne etwas mehr über die Landschaft erfahren hätte. Außer Hitze und Grün wurde eigentlich nicht viel erwähnt und so hatte ich etwas Mühe, mir das Land richtig vorzustellen. Dafür wurde der Ausflug in die "Unterwelt" umso genauer beschrieben und ich konnte mir sehr gut vorstellen, wie es denn unter der Erde so aussehen könnte.

Diesmal war noch eine fünfte Person mit auf Reisen. Lena, ein Mädchen aus Oskars früherer Band und nunmehrige Angestellte von Humboldt. Sie hat es vor allem Oskar sehr schwer gemacht. Ihr Werben um ihn führte ihn mehrmals in Verlegenheit und Versuchung. Charlotte dagegen reagierte, wie eine Eifersüchtige eben reagieren muss. Und so ergab sich ein kleines Dreiecksspiel, bei dem Oskar meist der Leidtragende war, aber eigentlich gar nichts dafür konnte.

Humboldt hatte diesmal auch einen kleinen Gegenspieler. Lilienkorn heißt der gute Professor und steht in direkter Konkurrenz zu Humboldt was das Forschen anbetrifft. Aber die beiden müssen zusammenarbeiten, da die Universität beide für den gleichen Auftrag ausgewählt hat. Dies ist schwer, da Humboldt wie auch Lilienkorn zwei starke Persönlichkeiten sind, die sich nichts vorsagen lassen und auf ihrer Meinung beharren.

Eliza hatte, wie auch in den vorherigen Bänden nur kleinere Auftritte, war aber wie immer die gute Seele des Teams. Sie bringt Ruhe in die Geschichte und hat immer ein gutes Wort parat. Sie ist eine Seelentrösterin, eine Zuhörerin, diejenige, die mit Vernunft an vieles herangeht. Man könnte meinen, dass sie durch den kleinen Part nicht viel zur Geschichte beiträgt, aber gerade Eliza ist eine der Charaktere, die mich am meisten berührt und mir am Liebsten ist.
Genauso wie Wilma, der kleine Kiwi, der auf keiner Reise fehlen darf. Es ist immer gut, sie in der Nähe zu wissen. Der kluge Vogel kann so manche Situationen, in denen es kritisch erscheint, entschärfen.

Die spannende Reise unter der Erde lässt sich wie auch die Vorgänger leicht und flüssig lesen. Es kommt zu keiner Zeit Langeweile auf und man fühlt sich, als wäre man Teil der Expedition.

Allerdings hat mich diesmal das Ende etwas gestört. Es kam mir irgendwie "zu einfach" vor, zu schnell und zu unproblematisch. Deshalb kann ich dieses Mal leider nicht die volle Punktzahl vergeben.

Trotzdem war wieder für Unterhaltung gesorgt und ich freue mich auf den nächsten Teil. Bei der Recherche habe ich auch gesehen, dass es noch eine Kurzgeschichte zu der Reihe gibt. "Die Frau aus den Wolken" handelt von einer alten Bekannten aus dem ersten Teil. Dieses eShort ist jedoch nur als ebook erhältlich.

Auch das Cover ist wieder erwähnenswert. Diesmal in warmen Rottönen gehalten, spiegelt es deutlich die Hitze und Wärme wider, die im Inneren der Vulkane und der Erde herrscht. Sehr gelungen.

Fazit:
Gefährliche Vulkane, der Vorstoß in unbekannte Tiefen und ein bisschen was fürs Herz.

:****: - :*****:


LG Meggie

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