Sarginson, Saskia - Zertrennlich

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25 Aug. 2014 01:00 - 13 März 2024 12:49 #1 von goat
Autor: Sarginson, Saskia
Titel: Zertrennlich
Originaltitel: The Twins
Verlag: script5
Erschienen: 21. Juli 2014
ISBN-13: 978-3839001523
Seiten: 416
Einband: Gebundene Ausgabe
Serie: -
Preis: 18,95 €

Autorenporträt:

Genau wie ihre Protagonistinnen wuchs Saskia Sarginson mitten im Wald in Suffolk auf. Heute lebt sie in London und hat vier Kinder, darunter ein eineiiges Zwillingspaar. Bevor sie freiberufliche Autorin wurde, arbeitete sie als Lektorin, Journalistin, Ghostwriterin und Gutachterin für Drehbücher. Zertrennlich ist ihr erster Roman.


Quelle: Klappentext

Inhaltsangabe:

Ein flirrender Sommer an Englands Ostküste. Die Zwillingsschwestern Viola und Isolte sind durch duftende Kiefernwälder gestreift, haben auf nebelüberfluteten Lichtungen längst vergessene Sagengestalten beschworen und den scharfen, salzigen Wind des Meeres geatmet. Doch nun, fünfzehn Jahre später, scheinen die beiden nichts mehr gemein zu haben. Während Isolte sich mit verzweifelter Lebensfreude der Welt entgegenwirft, hungert Viola sich in den sicheren Tod. Während eine der Schwestern sich verbissen an ihre Ziele und Pläne klammert, wünscht die andere nichts sehnlicher, als sich aufzulösen und ihrer Vergangenheit zu entkommen.
Welcher unaussprechliche Schrecken ist geschehen in jenem Sommer, als alles möglich schien und der das Erwachsenwerden zweier Zwillingsschwestern so unerbittlich bestimmt?


Quelle: Klappentext

Meine Meinung:

Die Zwillingsschwestern Isolte und Viola wachsen recht unkonventionell auf. Nachdem ihre Mutter die Hippie-Kommune, in der sie jahrelang lebten, verlässt, ziehen sie nach Suffolk. Ihren Vater haben die beiden Schwestern nie kennengelernt. Als Selbstversorger führen sie kein leichtes Leben und gehen nicht selten mit knurrendem Magen ins Bett, was sie bei ihren Mitmenschen als Außenseiter erscheinen lässt. Viola und Isolte freunden sich mit den Zwillingen John und Michael an und Viola und John verlieben sich ineinander. Der Tod der Mutter reißt die beiden Mädchen aus ihrem doch sehr sorglosen Leben heraus. Es muss sich eine Tragödie abgespielt haben, an der die Zwillinge nicht unschuldig sind. Eine Tante in London nimmt die beiden auf. Während Isolte sich an das Stadtleben gewöhnt, zerbricht Viola an der Trennung zu John und kann sich nicht daran gewöhnen, nicht mehr durch die Wälder streifen zu können. Die Jahre vergehen und aus Isolte ist eine erfolgreiche Moderedakteurin geworden. Viola hat sich mit ihrem Schicksal jedoch nicht abfinden können und hungert sich langsam aber sicher zu Tode …

„Zertrennlich“ wird sowohl auf zwei Zeitebenen als auch aus mehreren Perspektiven erzählt. Hierbei ist die aus Violas Sicht als Icherzählerin die wohl eindringlichste, denn ihr hat das Schicksal ganz übel mitgespielt. Es ist nicht immer ganz leicht, den häufigen Wechseln zu folgen, was den Lesefluss doch erheblich stört. Schon von Beginn an geht die Geschichte an die Substanz, denn Saskia Sarginson schont ihre Leser nicht. Die Gründe, warum sich die Zwillinge so weit voneinander entfernt haben, sind nachvollziehbar – der Weg dahin jedoch und warum es so kommen musste, war für mich schwer zu begreifen, was sicher daran liegen mag, dass ich in einem ganz anderen Umfeld aufgewachsen bin und mir manche Dinge einfach so unfassbar erscheinen.

Durch die vielen Charaktere, die die Autorin gleich zu Anfang einstreut, wirkt die Geschichte spannend und hektisch zugleich. Interessanter wird das Ganze zusätzlich, dass die Autorin das Geheimnis der Zwillinge nur nach und nach enthüllt. Die Sprache ist sehr poetisch und so habe ich mich schnell mitreißen lassen. Doch trotz allem ist mir das ganze Handeln der Charaktere doch etwas zu emotionslos – allem voran Isoltes Reaktion, wenn sie ihre Schwester im Krankenhaus besucht, kommt mir so kühl und distanziert vor.

Bei „Zertrennlich“ handelt es sich nicht um einen Thriller, wie ich aufgrund des Klappentextes zunächst irrtümlicherweise angenommen habe. Eine genaue Zuordnung zu einen bestimmten Genre ist schwer. Für mich ist es ein Drama, welches sehr spannend beginnt, im Mittelteil dann ein paar Schwächen aufweist aber ein stimmiges Ende präsentiert. Von mir gibt es vier Sterne.

:****:

Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig.

Ernst Reinhold Hauschka
Letzte Änderung: 13 März 2024 12:49 von Meggie.

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