Raki, Ina - In einem Land vor meiner Zeit

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27 Juli 2012 14:50 - 12 März 2024 15:04 #1 von Zabou1964
Autor: Raki, Ina
Titel: In einem Land vor meiner Zeit
Originaltitel: ---
Verlag: Aufbau Verlag
Erschienen: 20. Februar 2012
ISBN-10: 3351041578
ISBN-13: 978-3351041571
Seiten: 288
Empfohlenes Lesealter: 12 – 15 Jahre
Einband: Klappenbroschur
Serie: ---
Preis: € 12,99


Autorenportrait:

Ina Raki, geboren 1968 in der damaligen DDR, lebt mittlerweile mit ihrer Familie in Bayern. Nach dem Studium folgten Ausflüge in verschiedene berufliche Bereiche. Seit 1994 arbeitet die Autorin auch als Lektorin und Ghostwriterin. »In einem Land vor meiner Zeit« ist Ina Rakis erster Roman.


Quelle: Aufbau Verlag

Inhaltsangabe:

Alina schläft am Vorabend ihres 14. Geburtstages über dem Tagebuch ihrer Mutter ein – und wacht am nächsten Morgen in fremder Umgebung auf: zwischen »fetzigen« Looks, neuen Freundinnen, unbekannten Grenzen und verbotenen Gedanken. Schockiert erkennt sie, dass sie im Jahr 1984 ist. Und zwar mitten in Sachsen, als jugendliche Version ihrer Mutter. Durch kuriose Momente, beklemmende Erlebnisse und witzige Situationen versucht Alina einen Weg durch diese bizarre Welt zu finden – zurück in ihr eigenes Leben. Staatsbürgerkunde, Jägerschnitzel und Jugendweihe: eine verrückte Zeitreise und ein humorvolles »Geschichtsbuch« für Teenager, die eine kleine Vorstellung davon bekommen, wie es war, ein DDR-Jugendlicher zu sein.


Quelle: Aufbau Verlag

Meine Meinung:

Als ich dieses Buch auf der diesjährigen Buchmesse Leipzig am Stand des Aufbau Verlags sah, habe ich sofort danach gegriffen. Das auffällige Cover in einem strahlenden Gelb mit typischen Gegenständen aus der DDR ist ein echter Hingucker. Auch die Inhaltsangabe hat mich sofort neugierig gemacht. Als sich mir dann die Gelegenheit bot, an einer Leserunde mit der Autorin bei Lovelybooks teilzunehmen, habe ich natürlich sofort begeistert mitgemacht.

Der Roman ist eine etwas ungewöhnliche Zeitreisegeschichte. Die 14jährige Alina wird nicht nur ins Jahr 1984 versetzt, sie landet auch noch im Körper ihrer Mutter in der damaligen DDR. Zunächst ist sie vollkommen befremdet vom Leben im „Steinzeithausen“. Es gibt weder Fernseher noch Telefon oder etwa gar Computer. Der Tagesablauf in der Familie, der Schulstoff und die Freunde ihrer Mutter sind ihr vollkommen fremd. Zudem sieht sie sich damit konfrontiert, dass in diesem System nicht einfach jeder seine Meinung äußern darf. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten lernt sie recht bald auch die positiven Seiten der DDR kennen. Aber sie will zurück in ihr eigenes Leben im Jahr 2011. Ob und wie ihr das gelingt, solltet Ihr unbedingt selber lesen.

Neben vielen lustigen Begebenheiten schildert die Autorin auch die negativen Seiten der DDR. Insbesondere die Tatsache, dass man unfrei war und nicht alles sagen durfte, was man dachte, wird in den Mittelpunkt gerückt. Dies aus der Sicht eines 14jährigen Mädchens aus der Gegenwart zu schildern, ist eine geniale Idee. So können sich Teenager, die die eigentliche Zielgruppe dieses Romans sind, mit Alina identifizieren und die fremde Welt mit deren Augen entdecken. Aber auch ich als erwachsene Frau, die 1964 in Westdeutschland das Licht der Welt erblickte, habe mich gut unterhalten gefühlt und auch einiges erfahren, das mir bisher so nicht bekannt war.

Ganz besonders hat mir auch das Erscheinungsbild des Buches gefallen: Es ist nicht nur in Tagebuchform geschrieben, es ist auch wie ein solches gestaltet. Eingefügte Smileys, ein handgeschriebener Stundenplan und ähnliche Dinge zieren Alinas Tagebucheinträge. Im Anschluss findet der Leser ein Glossar und ein sehr aufschlussreiches Nachwort der Autorin.

Fazit:

Mit ihrem Debüt konnte die Autorin mich restlos begeistern. Ich finde, dieses Buch sollte jeder Jugendliche lesen, damit er die DDR kennenlernt. Aber auch Erwachsenen empfehle ich die Lektüre, damit sie nicht vergessen.

:*****:
Letzte Änderung: 12 März 2024 15:04 von Meggie.

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