Bradley, Alan - Flavia de Luce: Mord im Gurkenbeet (Band 01)

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29 Mai 2015 12:25 - 07 März 2024 09:35 #1 von Meggie
Autor: Bradley, Alan
Titel: Flavia de Luce: Mord im Gurkenbeet
Originaltitel: The Sweetness at the Bottom of the Pie
Verlag: Blanvalet
Erschienen: 2010
ISBN: 978-3-442-37624-7
Seiten: 400
Format: Taschenbuch
Serie: Flavia de Luce, Band 01
Preis: 8,99 Euro

Autorenporträt:

Alan Bradley wurde 1938 geboren und ist in Cobourg in der kanadischen Provinz Ontario aufgewachsen. Nach einer Karriere als Elektrotechniker, die schließlich in der Position des Direktors für Fernsehtechnik am Zentrum für Neue Medien der Universität von Saskatchewan in Saskatoon gipfelte, hat Alan Bradley sich 1994 aus dem aktiven Berufsleben zurückgezogen, um sich nur noch dem Schreiben zu widmen. »Mord im Gurkenbeet« ist sein erster Roman und der in England, USA und Kanada bereits viel umjubelte Auftakt zur Serie um die außergewöhnliche Detektivin Flavia de Luce. Alan Bradley lebt zusammen mit seiner Frau auf Malta.


Quelle: Blanvalet

Inhaltsangabe:

Die junge Flavia de Luce staunt nicht schlecht, als sie im ersten Morgenlicht das Opfer eines Giftmordes in ihrem Gurkenbeet entdeckt! Da jeder ihren Vater, den sanftmütigen Colonel de Luce, für den Mörder zu halten scheint, nimmt die naseweise Flavia persönlich die Ermittlungen auf. Hartnäckig folgt sie jeder noch so abwegigen Spur – bis sie einsehen muss, dass ihr Vater tatsächlich ein dunkles Geheimnis hütet. Und so befürchtet Flavia schließlich, dass sie vielleicht eine zu gute Detektivin ist ...


Quelle: Blanvalet

Meine Meinung:
Flavia de Luce findet eines morgens einen Toten im Gurkenbeet. Gleich bemerkt sie, dass der Tote Opfer eines Giftanschlags geworden sein muss, denn ihr liebstes Hobbie ist die Chemie in all ihren giftigen Arten. Flavia fängt an, Nachforschungen zu betreiben, vor allem, als ihr Vater beschuldigt wird, der Mörder zu sein. Je mehr sie in die Tiefen der Verstrickungen eindringt, umso mehr beschleicht sie der Verdacht, ob ihr Vater nicht doch etwas mit dem Mord zu tun hat. Flavia stößt auf Geheimnisse, die unentdeckt bleiben sollten.

Schon länger schleiche ich um diese Reihe herum und nun endlich habe ich es geschafft, den ersten Teil zu lesen. Und bin begeistert von der jungen Hobbiedetektivin Flavia de Luce, die mit ihrer unkonventionellen Art, der kecken Schnauze und dem unverwechselbaren Charme anfängt, mit Hilfe ihrer Liebe zur Chemie, Erkundigungen einzuholen.

Der Schreibstil des Autors trägt dazu bei, dass man förmlich durch die Geschichte fliegt und sich so fühlt, als ob man mittendrin wäre und zusammen mit Flavia versucht, Beweise für die Unschuld ihres Vaters zu sammeln.

Flavia ist mir im Laufe der Zeit sehr ans Herz gewachsen. Aufgewachsen ohne Mutter, mit zwei nicht gerade sehr liebevollen Schwestern und einem sehr trottelig anmutenden Vater, ist es ein Wunder, dass sie nicht völlig verwahrlost ist. Vielleicht gerade wegen dieser besonderen Situation ist aus Flavia eine aufgeweckte, neugierige und sehr forsche junge Dame geworden, obwohl sie gerade mal 11 Jahre alt ist. Sie hat eine hohe Intelligenz, weiß diese geschickt einzusetzen und spielt auch im richtigen Moment die „Kind“-Karte aus, um sich aus unbequemen Situationen zu befreien.

Auch die anderen Figuren sind sehr gelungen, haben mit ihren Macken immer recht ungewöhnliche Lebensarten und werden immer nur kurz wieder eingespielt, um die Geschichte abzurunden. Vor allem Dogger, das Mädchen für alles im Hause der de Luces, ist höchst interessante gestaltet. Mit seiner eher ruhigen Art holt er Flavia auf den Boden der Tatsachen zurück und gibt den eher väterlichen Typ. Er scheint über vieles Bescheid zu wissen, gibt jedoch nichts preis.

Und ganz nebenbei lernt man auch noch einiges über Chemie. Sei es die Namen von verschiedenen Giften, den Messinstrumenten, mit denen hantiert wird oder die Namen berühmter Persönlichkeiten, die auf dem Gebiet der Chemie besondere Entdeckungen gemacht haben.
Aber auch Musik spielt eine Rolle oder interessante Bücher.

Die Geschichte ist sehr abwechslungsreich gestaltet, man lernt, man vermutet, man verwirft und kommt auf eine neue Spur. Genau wie Flavia. Puzzleteil für Puzzleteil setzt sich alles zusammen und am Ende ergibt sich das Gesamtbild.

Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und freue mich nun auf den zweiten Teil der Reihe.

Fazit:
Ein Todesfall, Chemie und ein aufgewecktes junges Mädchen – was braucht man mehr?

:*****:


LG Meggie

Letzte Änderung: 07 März 2024 09:35 von Meggie.

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18 Jan. 2017 00:46 #2 von haTikva
Meine Meinung:
Englischer Humor + Krimi pur!

Ich habe mir diesen Roman zugelegt, weil mich die Protagonistin neugierig machte.
Zwar komme ich mit dem schwarzen englischen Humor nicht immer so klar, aber ich wollte wissen, wie ein junges Mädchen ihrem verdächtigen Vater helfen möchte.

Flavia de Luce ist frech und scheint ziemlich intelligent zu sein. Ihr Interesse an Chemie für eine 11jährige ist äußerst selten, aber phänomenal!
Und neugierig ist sie ja auch überhaupt nicht.

Flavias Vater wird verhaftet, nachdem die Polizei herausfindet, das der Ermordete in dem Gurkenbeet hinter de Luces Haus ein alter Klassenkamerad von Mr. de Luce ist. Natürlich zieht die Polizei dadurch ihre Schlüsse und handelt entsprechend.
Flavia möchte ihrem Vater helfen, und beginnt ihre eigene Recherche.

Wie sie an eine Sache herangeht, ist typisch kindlich und doch teilweise klug durchdacht. So findet sie Kleinigkeiten heraus, die der Polizei entgehen, oder diese nicht für wichtig erachten. Diese erfährt sie teils an Stellen, da würden die Ermittler gar nicht suchen.
Alles aus einem kindlichen Blickwinkel, mit anderen Möglichkeiten, mit weiteren „unauffälligen“ Details. Dadurch ist sie meist immer auf demselben Stand, wie die Polizei mit der Leiche und ihren Beweismitteln.
Doch je tiefer Flavia in die gemeinsame Vergangenheit von ihrem Vater und dem Ermordeten eintaucht, umso mehr fragt sie sich, ob sie überhaupt eine Hilfe ist oder ob sie für ihren Vater nur noch alles schlimmer macht…

Ab und an gibt es zwischen Flavia und ihren Schwestern auch humorvolle Szenen, die das Drama um ihren Vater wohl etwas auflockern sollen.
Bei mir hilft es, ich konnte schmunzeln und fühlte mich danach immer nicht mehr ganz so befangen.

Fazit:
Der Krimi war wirklich mal was total anderes. Eine 11jährige, die sich mit Chemie auskennt, eine Giftmischerin ist und trotz zweier Schwestern eher Einzelgängerin ist, ist wirklich einmalig!
Der Roman bekommt von mir vier von fünf Sterne. Der zweite Band ist mittlerweile schon im SuB.

© 3.10.2016 Tikvas Schmökertruhe

Gesegnete Grüße Dine

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