Niedlich, Sebastian - Otto in der Unterwelt
Titel: Otto in der Unterwelt
Originaltitel: --
Verlag: dotbooks
Erschienen: 01. März 2024
ISBN: 978-3-98690825-6
Seiten: 440
Format: ebook
Preis: 5,99 Euro
Serie: --
Autorenporträt:
Quelle: dotbooksSebastian Niedlich, 1975 in Berlin geboren, schreibt Langes und auch Kurzes, aber vor allem Merkwürdiges und Lustiges. Er lebt in Potsdam und muss deswegen viel Zeit damit verbringen, sich über den Verkehr aufzuregen.
Inhaltsangabe:
Quelle: dotbooksEinmal Hades und zurück … Bei den Bauarbeiten für einen neuen U-Bahn-Tunnel stoßen Arbeiter auf ein Tor – dem zur allgemeinen Überraschung ein waschechtes Monster entspringt. Aber kann es sich bei dem riesengroßen dreiköpfigen Dackel wirklich um Cerberus aus der griechischen Mythologie handeln … und was hat der in Berlin verloren? Während plötzlich überall auf der Welt Fabelwesen und antike Götter für Chaos sorgen und die Menschheit sich fragt, ob sie mit Christentum und Vatikan möglicherweise auf das falsche Pferd gesetzt hat, will der Musiker Otto nur mit seiner Band groß rauskommen. Doch dann hat seine Freundin einen saublöden Unfall … und für Otto steht fest: Er muss Rike aus der Unterwelt retten! Aber ist das so einfach, wie er es sich vorstellt?
Meine Meinung:
Otto ist Musiker mit Leib und Seele. Sein Job in der Musikschule bringt ihm zwar nicht so viel Geld, dafür freut er sich umso mehr auf die Bandprobe und die Auftritte auf Volksfesten und Feiern. Und der Traum, eines Tages berühmt zu werden, schlummert tief in ihm. So tief, dass er vergisst, dass seine Freundin Rike auch Bedürfnisse hat. Sie sehnt sich nach Kindern und einem geregelten Alltag.
Eines Tages taucht plötzlich mitten in Berlin ein dreiköpfiger Hund auf und bewacht den Eingang zur Unterwelt. Auf der ganzen Welt werden plötzlich solche Sichtungen gemeldet. Und dann wandeln auch die griechischen Götter unter den Menschen. Und Griechenland ist total in. Griechische Musik, griechisches Essen und die griechische Lebensweise sind das Must-Have.
Otto und seine Bandkollegen haben die Möglichkeit, bei "Germanys Next Top-Band" aufzutreten, doch weigern sie sich, das Griechische mit einfließen zu lassen. Was zunächst nicht auf Gegenliebe stößt. Doch dann bemerkt Zeus in einem Interview, dass er auf Rock`n´Roll steht und das ist für Otto und seine Band die Chance.
Bis Rike einen Unfall hat und Otto sie aus der Unterwelt retten will.
Die Romane des Autors stehen für Lachanfälle, Heiterkeitsausbrüche und auch ein paar Tränchen. Ich bin jedes Mal wieder begeistert, wie sehr der Autor es schafft, etwas ins Lächerliche zu ziehen, ohne es ins Lächerliche zu ziehen.
Die Idee, die griechische Mythologie in die Gegenwart zu holen, fand ich herrlich erfrischend. Ich bin ein großer Fan von Stephen Frys Trilogie "Mythos", in der er die griechische Antike in seinen Worten erklärt. Sebastian Niedlich braucht sich nicht dahinter zu verstecken, denn er erzählt quasi die Sage um Orpheus und Eurydike in neuem Gewand nach.
Dabei spart der Autor aber auch nicht mit Sarkasmus. Die griechischen Götter in der heutigen Zeit erscheinen zu lassen, zeigt, dass die Menschen gleich versuchen, sich anzupassen. So entstehen schnell Anhängerschaften, die mit allen Mitteln versuchen, ihr Wissen und ihre Gesetze durchzubringen. Sie passen sich an, stellen Anforderungen und lassen nichts mehr gelten, was sie nicht für richtig halten.
Die Geschichte Ottos wird von Kapiteln unterbrochen, in denen zwei Nachrichtensprecher die Geschehnisse aus aller Welt verkünden. Diese "seriöse" Art der Sprecher hat mich immer wieder schmunzeln lassen. Denn die Geschehnisse rund um den Globus sind einfach unvorstellbar und urkomisch.
Otto ist mir furchtbar sympathisch, auch wenn er von einem Fettnäpfchen ins nächste tritt. Besonders wenn es um Rike, seine Freundin, geht. Rike ist bodenständig und möchte für die Zukunft planen, schließlich ist sie fast vierzig. Doch Otto steht total auf dem Schlauch und denkt eigentlich fast nur an sich. Auch wenn er ihr Blumen mitbringt und sie wirklich liebt, denkt er doch nicht daran, was sie möchte. Erst als das Unvermeidliche passiert und Rike stirbt, weiß Otto, was zu tun ist.
Wer die Bücher des Autors kennt, weiß, dass er zu Übertreibungen neigt. Diese sind jedoch so geschickt eingebaut, dass es erst gar nicht so richtig auffällt. Aber diese Übertreibungen passen auch sehr gut in die Story.
Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen und ich habe so ein kleines bisschen die Hoffnung, ob es vielleicht einen zweiten Teil geben wird. Denn am Ende tauchen noch so einige Überraschungen auf. Für Otto und alle anderen auf dem Globus.
Fazit:
Griechische Mythologie meets Rock´n´Roll.
LG Meggie
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