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Malfi, Ronald - Snow. Die Kälte
Titel: Snow – Die Kälte
Originaltitel: Snow
Verlag: Heyne
Erschienen: 13. Juni 2011
ISBN-10: 3453528522
ISBN-13: 978-3453528529
Seiten: 384
Einband: TB
Serie: --
Preis: € 8,99
Autorenportrait:
Quelle: Phantastik-CouchRonald Damien Malfi wurde am 28. April 1977 als ältestes von vier Kindern in New York City, Stadtteil Brooklyn, geboren. Er studierte Englisch an der Towson University nahe Baltimore in Maryland. Seinen Abschluss machte Malfi 1999. Ebenfalls ab 1999 spielte er Gitarre und sang in der Alternative-Rock-Band „Nellie Blide“, die bis 2002 bestand.
Noch in den 1990er Jahren erschienen zahlreiche Kurzgeschichte und Novellen. Er beschränkte sich keineswegs auf Phantastisches, sondern mischte genreübergreifend Horror mit Thriller, triviale mit ´hoher´ Literatur. (Die dafür getischlerte Schublade nennt sich „Art House Horror“)
Seit 2000 schreibt Malfi auch und vor allem Romane. Seine Figuren sind meist Menschen, die den Halt oder gar ihre Identität verloren haben. Die daraus resultierende Unsicherheit schilderte Malfi meisterhaft in seinem Roman „Shamrock Alley“ (2009), der auf Erlebnissen seines Vaters, eines Undercover-Agenten, basierte, der eine Straßengang infiltrierte. Für „Shamrock Alley“ wurde Malfi 2010 mit einem „Independent Publisher Book Award“ für den besten Spannungs-Roman des Jahres ausgezeichnet. [Michael Drewniok]
Inhaltsangabe:
Quelle: HeyneIm Schnee wartet der Tod…
Amerikas mittlerer Westen schneit zu, und alle Flüge werden gestrichen. Für Todd Curry, einen geschiedenen Vater auf dem Weg zu seinem Sohn, ist das schlimm genug. Kurz entschlossen macht er sich mit drei anderen » Gestrandeten« im Auto auf den Weg durch die Kälte. Doch als sie einen zerlumpten und verletzten Anhalter mitnehmen, der sie schließlich in ein eingeschneites Städtchen führt, beginnt für ihn eine Odyssee des Grauens. Denn draußen im Schnee lauern SIE, und SIE haben immer Hunger…
Meine Meinung:
Auf dieses Buch aufmerksam geworden bin ich beim Stöbern in der digitalen Ausleihe der Mediothek Krefeld. Der Klappentext versprach mir einen spannenden Thriller. Ich musste allerdings feststellen, dass es sich bei diesem Buch eher um das Genre „Horror“ handelt. Das hat mich zwar nicht vom Lesen abgehalten, mich aber etwas erstaunt, weil der Verlag das Buch als „Mistery Thriller“ anpreist.
Todd Curry will an Heiligabend von Chicago nach Des Moines fliegen, um seinen kleinen Sohn zu besuchen. Sehr starke Schneefälle lassen den Start des Flugzeugs allerdings nicht zu und so beschließt er, sich einen Leihwagen zu nehmen und die 500 km trotz des schlechten Wetters mit dem Auto zu fahren. Gemeinsam mit drei anderen Passagieren macht er sich auf den Weg. Schon kurz nach der Abfahrt muss er einem Mann ausweichen, der unvermittelt auf der Straße steht. Dabei wird das Auto so stark beschädigt, dass sie zu Fuß weitergehen müssen. Ihr Weg führt sie in eine Kleinstadt, die wie ausgestorben scheint. Überall stehen Autos mit offenen Türen herum, die nicht mehr anspringen. Der Strom ist auch ausgefallen. Als die vier Reisenden auf dem Marktplatz Leichenteile finden, schwant ihnen, dass sie in großer Gefahr sind. Aber das ist noch stark untertrieben.
Das Böse in diesem Roman kommt in Form des Schnees über die Menschen, oder besser gesagt: in die Menschen. Aus den Schneekristallen entstehen Gestalten, die in die Körper eindringen und sie willenlos machen. Diese Monster sind Kannibalen und ernähren sich von denjenigen, die noch nicht befallen sind. In hohem Tempo beschreibt der Autor, wie Todd und seine Gefährten einen Ausweg aus der Kleinstadt suchen und sich gegen die Monster zu wehren versuchen. Diesem Tempo sind leider ein wenig die Charaktere zum Opfer gefallen, was mich allerdings nicht sehr gestört hat. Das Buch war so spannend, dass ich es zuletzt nicht mehr aus der Hand legen konnte.
Das Ende war für mich leider nicht sehr befriedigend. Ich hätte mir noch eine Erklärung gewünscht, woher diese seltsamen Schneekristalle kommen. Der Autor überlässt dies jedoch den Spekulationen des Lesers. Abgesehen von diesem Manko war „Snow – Die Kälte“ für mich aber nach langer Zeit mal wieder ein Horror-Roman, der mich fesseln konnte.
Fazit:
Ronald Malfi ist ein solider, wenn auch manchmal etwas skurriler, Horror-Roman gelungen.
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