Gregory, Philippa - Die Schwiegertochter

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28 Mai 2010 05:30 #1 von Zabou1964
Autor: Gregory, Philippa
Sprecher: Kästner, Saskia
Titel: Die Schwiegertochter
Originaltitel: The Little House
Verlag: Radioropa
Erschienen: September 2007
ISBN 10: 3836800209
ISBN 13: 978-3836800204
Dauer: 723 Minuten
Umfang: 1 mp3 CD
Version: ungekürzt
Serie: ---

Autorenportrait:

PHILIPPA GREGORY hat Geschichte und englische Literatur des 18. Jahrhunderts studiert. Sie arbeitete als Journalistin und für BBC Radio, bevor sie freie Schriftstellerin wurde. Philippa Gregory ist heute eine der populärsten Autorinnen Englands. Weitere Werke: Die Glut (1988 ), Die weise Frau (1993), Die Traumsammlerin (1995), Meridon (1996), Die Lügenfrau (2000), Irdische Freuden (2003). In der Aufbau Verlagsgruppe sind ihre Romane Die Farben der Liebe (1999), Der Herr der Rosen (2003) und Die Schwester der Königin (2004) lieferbar.

Quelle: Radioropa

Sprecher:

Über die Sprecherin Saskia Kästner habe ich im Internet leider nichts finden können.

Inhalt:

Eigentlich könnte Ruth zufrieden sein. Sie hat den Mann geheiratet, den sie liebt, hat eine interessante Arbeit, nette, fürsorgliche Schwiegereltern. Und nun haben diese sogar ein kleines Haus gefunden für das junge Paar, ganz in ihrer Nähe. Wie praktisch, dass Ruth gerade jetzt zum ersten mal schwanger wird. Aber eigentlich will sie nicht aufs Land ziehen, eigentlich möchte sie lieber weiterhin in der Stadt arbeiten, und sie will so schnell auch noch kein Kind. Notgedrungen fügt sie sich den Umständen, wo doch ihre Schwiegermutter Elizabeth alles so gut organisiert. So vollkommen wie Elizabeth wird Ruth das wohl nie können! Baby Thomas wird geboren, und nun beweist Schwiegermutter Elizabeth ihre Perfektion in der Säuglingspflege. Allmählich aber wird ihre ständige Einmischung zum Alptraum für Ruth, nimmt ihre Fürsorge die Form offener Bedrohung an. Ruth muss alle ihre Kräfte aufbieten, um dem Horrorszenarium zu entkommen, zu dem ihr Leben geworden ist, und um ihren Mann und ihren Sohn endlich wieder für sich zu gewinnen. Ein Roman, der die ganz alltägliche Auseinandersetzung einer Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter bis zur letzten Konsequenz führt.

Quelle: Radioropa

Eigene Meinung:
Ruth und Patrick sind ein glückliches Paar. Sie arbeiten beide in der Medienbranche und bewohnen eine kleine Wohnung in der Stadt. Sonntags besuchen sie regelmäßig Patricks Eltern. Die Begegnungen laufen immer gleich ab: Patrick hilft seiner Mutter in der Küche, während Ruth mit ihrem Schwiegervater zwanghaft Konversation betreibt. Nach dem Essen geht Patrick mit seinem Vater spazieren, während Ruth mit ihrer Schwiegermutter alleine bleibt. Als ein Häuschen in der Nähe der Schwiegereltern zum Kauf angeboten wird, überschlagen sich die Ereignisse. Die gesamte Familie beschließt, dass das Haus gekauft wird, Ruth und Patrick dort einziehen und dass es auch langsam Zeit wird, dass Ruth ein Kind bekommt. Doch Ruth ist von dieser Planung förmlich überrollt worden. Um ihrem Mann und ihren Schwiegereltern zu gefallen, macht sie zunächst mit. Sie hat selbst keine Familie, ihre Eltern starben früh, und so ist sie den Clearys hilflos ausgeliefert. Ihre Schwiegermutter Elizabeth gängelt sie, zwingt ihr förmlich ihren Willen auf. Ihr Mann Patrick ist ein Muttersöhnchen und hat keine eigene Meinung. Der Schwiegervater ist ein äußerst korrekter Mann, der scheinbar zu Ruth hält. Als sie nach der Geburt des Sohnes Thomas postnatale Depressionen bekommt, kümmern sich alle um Ruth. Aber was zunächst liebevoll aussieht, entpuppt sich sehr schnell als eine Intrige und Ruth muss um ihren Sohn kämpfen.

Die Handlung klingt auf den ersten Blick sehr klischeehaft. Aber der Autorin ist es gelungen, ein psychologisch sehr gut aufgebautes Werk zu präsentieren. Es wird meistens aus Ruths Sicht erzählt. So ist es mir sehr gut gelungen, mich in die Protagonistin zu versetzen. Sie ist mit der Situation von Anfang an komplett überfordert, mit Leib und Seele Journalistin und eigentlich überhaupt nicht daran interessiert, Mutter zu werden. Als das Kind dann auf der Welt ist, ist sie der Situation nicht gewachsen. Und immer und überall lauert die perfekte Schwiegermutter Elizabeth. Die Situation spitzt sich immer weiter zu, die Spannung, steigt unaufhörlich. Zum Ende des Hörbuchs hin konnte ich kaum noch aufhören zuzuhören. Ich wollte endlich wissen, ob Ruth es schafft, ihren Sohn und ihren Mann aus den Klauen der Familie zu retten.

Die Sprecherin Saskia Kästner hat das Buch sehr gekonnt vorgelesen. Wobei ich sagen muss, dass sie die Rolle der Schwiegermutter so gesprochen hat, dass mir diese ab dem ersten Wort unsympathisch war. Die Sprache ist extrem gestelzt und künstlich freundlich bei dieser Figur. Auf der anderen Seite gibt Frau Kästner diese Rolle genauso wieder, wie ich sie am Ende empfunden habe.

Fazit:
„Die Schwiegertochter“ ist ein Roman, der auf erschreckend realistische Weise wiedergibt, wie ein Mensch in den Machenschaften einer eingeschworenen Gemeinschaft untergehen kann.
:****:

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