Schier, Petra - Pilger-Reihe. Das Geheimnis des Pilgers (Band 02)
Titel: Das Geheimnis des Pilgers
Originaltitel: -
Verlag: HarperCollins
Erschienen: 2022
ISBN-13: 9783749903818
Seiten: 416
Einband: Taschenbuch
Serie: Pilger-Reihe, Band 2
Preis: 11,00 Euro
Autorenportrait:
Seit Petra Schier 2003 ihr Fernstudium in Geschichte und Literatur abschloss, arbeitet sie als freie Autorin und Lektorin. Neben ihren historischen Romanen schreibt sie auch zauberhaften Liebesromane mit Hund. Sie lebt mit ihrem Mann und einem deutschen Schäferhund in einem kleinen Ort in der Eifel.
Quelle: HarperCollins
Inhaltsangabe:
Koblenz 1379: Erst seit Kurzem trägt Conlin den Titel Graf vom Langenreth, der für ihn mehr Pflicht als Ehre bedeutet, denn nun ist es an ihm, den guten Ruf und den Wohlstand der Familie zu retten, die sein Bruder zugrunde gerichtet hat. Doch um als Händler von Sicherheiten erfolgreich zu sein, braucht er Kapital. Als ausgerechnet seine Verlobte Reinhild ihn finanziell unterstützen will und dann auch noch ihr lang gehütetes Geheimnis ans Licht kommt, droht die noch junge Liebe zu scheitern.
Quelle: HarperCollins
Meine Meinung:
Conlin bekommt von seinem Bruder den Titel des Grafen von Langenreth übertragen und damit jede Menge Verantwortung übertragen. Dann steht auch noch die Hochzeit mit Reinhild vor der Tür. Eine Hochzeit, die er eigentlich nicht wollte, aber aufgrund seiner finanziellen Situation nicht ausschlagen kann. Reinhild dagegen merkt, dass ihr Drängen vielleicht doch eher davon ausging, was sie für Conlin empfindet, und nicht, um ihm finanziell zu helfen.
Währenddessen kommt Palmiro unverhofft zu einem neuen Wachmann, der sich mit seinem losen Mundwerk so einiges erlaubt und Palmiro mehrmals so dastehen lässt, als wäre dieser ein kleines Kind. Und doch kann Palmiro Benedikt vom Heidenstein nicht wegschicken, denn irgendetwas an diesem Mann reizt ihn unbändig.
Über allem droht jedoch immer noch, dass Palmiros Geheimnis gelüftet wird und die Freundschaft von Palmiro, Conlin und Reinhild wird auf die Probe gestellt.
Der zweite Teil der Pilger-Reihe knüpft direkt an den ersten an. Wir stehen vor der Ausrichtung einer Hochzeit zwischen Conlin und Reinhild, Palmiro baut sein Kontor mithilfe seines neuen Gehilfen Mathys auf und es wird ein neuer Charakter ausgeführt. Benedikt vom Heidenstein wird als Spion der Inquisition eingeschleust, um das fortzuführen, was Mathys zwar herausgefunden hat, aber nie gemeldet hat. Benedikt soll nun herausfinden, was in Koblenz vorgeht und wird auch gleich in Palmiros Haus als Wachmann eingestellt. Durch seine rechthaberische und forsche Art eckt er aber ständig bei Palmiro an und die beiden führen so manchen wortreichen Schlagabtausch durch.
Reinhild und Conlin jedoch kommen sich langsam aber sicher näher. Nicht freundschaftlich, sondern als zukünftiges Ehepaar. Beide merken, dass sie mehr empfinden und Conlin findet dabei etwas heraus, was Reinhild jahrelang als Geheimnis gehütet hat. Doch hält ihn dies nicht davon ab, weiter an der Ehe festzuhalten.
Besonders gut hat mir in diesem Buch die Köchin Minta gefallen, die mich von ihrer Art her an eine andere Person aus einem anderen Buch der Autorin erinnert hat. Minta redet sehr gerne und viel, dabei kommt sie von Punkt A auf Punkt B auf Punkt C. Ich musste mehrmals an den Charakter Janna aus der Reihe "Spionin wider Willen" denken, die auch - vor allem wenn sie nervös ist - ohne Punkt und Komma redet. Ob Minta wohl eine Vorfahrin von Janna ist?
Dies jedoch nur am Rande.
Ich habe eine Lieblingsszene in dem Buch, als Benedikt vom Heidenstein mit Reinhilds 5jährigem Sohn Hannes ein Gespräch führt. Hannes fragt Benedikt Löcher in den Bauch und dieser beantwortet sehr geduldig eine Frage nach der anderen. Die Fragen werden jedoch immer tiefgründiger, was für ein kleines Kind schon sehr gewöhnungsbedürftig ist. Benedikt jedoch behandelt Hannes nicht wie ein Kind, sondern gleichwertig und wird am Ende fast sogar schon philosophisch, was bei Hannes einen kleinen Sinneswandel herbeiführt. Diese Szene habe ich gleich mehrmals lesen müssen, weil sie mich einfach sehr berührt hat.
Benedikt habe ich sowieso gleich ins Herz geschlossen. Auch wenn er etwas brummelig ist, ist er doch eine treue Seele. Was sich am Ende auch beweist, weil er etwas tun muss, was er eigentlich nicht will. Er aber treu ergeben ist. Ich bin sehr gespannt, wo dies dann im dritten Teil der Reihe noch hinfahren wird.
Reinhild ist mir in diesem Teil auch sympathischer geworden, obwohl ich sie im ersten Teil noch etwas kalt fand. Aber hier kommt sie etwas aus sich heraus und zeigt, dass man auf sie zählen kann.
Der Schreibstil der Autorin ist wie immer sehr fesselnd und ihre Beschreibung der Szenen hat mich auch hier wieder gefangen nehmen können. Koblenz im Jahre 1379 wird wunderbar beschrieben, die Charaktere sind sehr gut gewählt und haben Tiefe. Denn sie sind nicht perfekt, machen Fehler, lieben, leiden und wollen nur eins: eine Zukunft, in der sie sich auf einander verlassen können.
Ich freue mich sehr auf den dritten und letzten Teil der Reihe und bin gespannt, wie es vor allem Palmiro ergehen wird, der mit seinem Geheimnis wohl die schwerste Bürde trägt.
Fazit:
Ein Geheimnis, dass nicht öffentlich werden darf.
LG Meggie
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