- Beiträge: 2628
Schacht, Andrea - Begine Almut: Der dunkle Spiegel (Band 01)
23 März 2011 16:04 - 06 März 2024 07:19 #1
von Ikopiko
Schacht, Andrea - Begine Almut: Der dunkle Spiegel (Band 01) wurde erstellt von Ikopiko
Autor: Schacht, Andrea
Titel: Der dunkle Spiegel
Originaltitel: -
Verlag: Blanvalet
Erschienen: 2005
ISBN-10: 3442362806
ISBN-13: 9783442362806
Seiten: 368
Einband: Taschenbuch
Serie: Begine Almut 1
Preis: 8,50 €
Autorenportrait:
Inhaltsangabe:
Meine Meinung:
„Glaubt mir, ich bete jeden Abend auf Knien vor Maria, dass sie mir dabei helfen möge, den Mund zu halten, aber selbst ihr will es nicht gelingen.“
Die Begine Almut hat ein loses Mundwerk. Die Worte sprudeln oft unbedarft aus ihr heraus und bringen sie in missliche Lagen. So gerät sie auch ins Blickfeld eines Paters, dem sie während einer Predigt über die Falschheit der Frauen mehrfach ins Wort fällt. Als sie dann in Zusammenhang mit dem Mord an dem Gast eines Weinhändlers gerät, ist sie für den Inquisitor gefundenes Fressen. Sie gerät in Verdacht, eine Giftmischerin zu sein. Um den Mord aufzuklären, aber auch um ihre eigene Haut zu retten, beginnt sie, den Fall aufzuwickeln.
Begine Almut ist eine vorlaute, ehrliche und liebenswerte Person, die einem bereits auf den ersten Seiten ans Herz wächst. Ihre vorschnellen Äußerungen treffen immer ins Rote, aber oft wäre es besser, wenn sie ihre Worte runter schluckt. Man fühlt mir ihr, man schmunzelt über sie, man rätselt mit ihr. Auch die anderen Beginen des Konvents sind einem schnell geläufig. Ein bisschen erinnert das Konvent an die Serie „Um Gottes Willen“, die im Fernsehen ausgestrahlt wird. Hier ist es jedoch nicht nur seichtes Geplänkel, sondern es steckt auch ein durchaus spannender Kriminalfall in dem Roman. Wie bei einer Schnitzeljagd tauchen nach und nach Indizien auf, die letztlich zum Mörder führen. Dabei wird Begine unter anderem von der Maurin Aziza unterstützt, die gar keine Maurin ist und von Pater Ivo. Die Beziehung zwischen Almut und Ivo ist nicht klar ersichtlich. Wären es nicht Pater und Begine, könnte man von einer beginnenden Romanze sprechen. Die frechen Wortwechsel zwischen Ivo und Almut sind jedenfalls ein „Leckerbissen“.
Ein unbedingt empfehlenswertes Buch. Ich freue mich, dass ich die vier Folgebände bereits lesebereit bei mir habe.
Bewertung:
Volle fünf von fünf Sternen!
Titel: Der dunkle Spiegel
Originaltitel: -
Verlag: Blanvalet
Erschienen: 2005
ISBN-10: 3442362806
ISBN-13: 9783442362806
Seiten: 368
Einband: Taschenbuch
Serie: Begine Almut 1
Preis: 8,50 €
Autorenportrait:
Quelle: [url] www.buecher.de/shop/koeln/der-dunkle-spi...il/prod_id/13382151/ [/url]Andrea Schacht, Jg. 1956, war lange Jahre als Wirtschaftsingenieurin in der Industrie und als Unternehmensberaterin tätig, hat dann aber dem seit Jugendtagen gehegten Wunsch nachgegeben, Schriftstellerin zu werden. Sie lebt heute als freie Schriftstellerin in der Nähe von Bad Godesberg. Neben erfolgreichen historischen Romanen hat sie etliche Bücher veröffentlicht, in denen Katzen eine Hauptrolle spielen.
Inhaltsangabe:
Quelle: [url] www.buecher.de/shop/koeln/der-dunkle-spi...il/prod_id/13382151/ [/url]"Ein ebenso spannender wie humorvoller historischer Kriminalroman!" -- Westdeutsche Zeitung
Meine Meinung:
„Glaubt mir, ich bete jeden Abend auf Knien vor Maria, dass sie mir dabei helfen möge, den Mund zu halten, aber selbst ihr will es nicht gelingen.“
Die Begine Almut hat ein loses Mundwerk. Die Worte sprudeln oft unbedarft aus ihr heraus und bringen sie in missliche Lagen. So gerät sie auch ins Blickfeld eines Paters, dem sie während einer Predigt über die Falschheit der Frauen mehrfach ins Wort fällt. Als sie dann in Zusammenhang mit dem Mord an dem Gast eines Weinhändlers gerät, ist sie für den Inquisitor gefundenes Fressen. Sie gerät in Verdacht, eine Giftmischerin zu sein. Um den Mord aufzuklären, aber auch um ihre eigene Haut zu retten, beginnt sie, den Fall aufzuwickeln.
Begine Almut ist eine vorlaute, ehrliche und liebenswerte Person, die einem bereits auf den ersten Seiten ans Herz wächst. Ihre vorschnellen Äußerungen treffen immer ins Rote, aber oft wäre es besser, wenn sie ihre Worte runter schluckt. Man fühlt mir ihr, man schmunzelt über sie, man rätselt mit ihr. Auch die anderen Beginen des Konvents sind einem schnell geläufig. Ein bisschen erinnert das Konvent an die Serie „Um Gottes Willen“, die im Fernsehen ausgestrahlt wird. Hier ist es jedoch nicht nur seichtes Geplänkel, sondern es steckt auch ein durchaus spannender Kriminalfall in dem Roman. Wie bei einer Schnitzeljagd tauchen nach und nach Indizien auf, die letztlich zum Mörder führen. Dabei wird Begine unter anderem von der Maurin Aziza unterstützt, die gar keine Maurin ist und von Pater Ivo. Die Beziehung zwischen Almut und Ivo ist nicht klar ersichtlich. Wären es nicht Pater und Begine, könnte man von einer beginnenden Romanze sprechen. Die frechen Wortwechsel zwischen Ivo und Almut sind jedenfalls ein „Leckerbissen“.
Ein unbedingt empfehlenswertes Buch. Ich freue mich, dass ich die vier Folgebände bereits lesebereit bei mir habe.
Bewertung:
Volle fünf von fünf Sternen!
Letzte Änderung: 06 März 2024 07:19 von Meggie.
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
12 März 2012 21:12 #2
von goat
Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig.
Ernst Reinhold Hauschka
goat antwortete auf Schacht, Andrea - Begine Almut: Der dunkle Spiegel (Band 01)
Meine Meinung:
„Der dunkle Spiegel“ ist der erste Roman aus der Beginen-Reihe und spielt in Köln im Jahr 1376. Da vielleicht einige mit dem Begriff Begine wenig anfangen können, möchte ich zunächst noch ein paar erklärende Worte dazu schreiben. Beginen nannte man ab dem 13. Jahrhundert, kirchlich gesehen, gläubige Frauen, die keinen geistlichen Beruf ausübten. Diese lebten meistens in ordensähnlichen Gemeinschaften und führten ein eheloses und frommes Leben. Von der römisch-katholischen Kirche wurden sie oft geduldet, zum Teil aber auch durch die Inquisition verfolgt, weil ihr Leben für einige im Widerspruch zur Lehre einer christlichen Großkirche stand. Zu Beginn der frühen Neuzeit schloss sich der Rest dieser Glaubensgemeinschaft der Reformation an oder wurde kirchlich integriert.
In dem Roman von Andrea Schacht geht es um Almut Bossart, Tochter eines angesehenen Kölner Baumeisters. Nach einer sehr unglücklichen und vom Vater arrangierten Ehe schließt sich Almut nach dem Tod ihres Ehemannes dem Beginen-Konvent am Eigelstein an. Die junge und sehr eigenwillige Begine, die ihre spitze Zunge oftmals nicht in Griff hat, legt sich mehr als einmal mit einem Priester an, der der Meinung ist, Frauen hätten in der Kirche nichts verloren und hätten sich gefälligst unterzuordnen.
Als jedoch im Hause des Weinhändlers de Lipa der junge Gehilfe Jean unter mysteriösen Umständen ums Leben kommt, gerät Almut unter Verdacht, diesen vergiftet zu haben, als sie ihm ein paar Tage zuvor Medizin verabreicht hat. Die Phiole mit der restlichen Medizin ist nicht mehr aufzufinden, dafür aber fällt Almut ein Spiegel neben dem Bett des toten Jungen auf, der völlig schwarz ist, als sie hineinblickt.
Die Begine ist gezwungen, ihre Unschuld zu beweisen. Erschwert wird das Ganze durch den Inquisitor Deubelbeiß, der bereits durch Almuts ketzerischen Äußerungen auf sie aufmerksam geworden ist. Doch sie bekommt unerwartet Hilfe vom Benedektinerpater Ivo von Spiegel und der maurischen „Hure“ Aziza, die eigentlich gar keine ist …
Andrea Schacht hat mich mit ihrem sehr gut recherchierten Roman absolut überzeugen können. Ihre Charaktere sind authentisch und keineswegs übertrieben dargestellt. Sie hat ihren Figuren Leben eingehaucht und auch die örtlichen Gegebenheiten so realistisch geschildert, dass sie mir als Leserin das Gefühl gegeben hat, mitten im Geschehen zu sein.
Besonders gut gefallen haben mir die verbalen Auseinandersetzungen von Almut und Pater Ivo, die mich immer schmunzeln ließen. Ich konnte ich es förmlich knistern hören und es fiel mir gleich der Spruch ein „Was sich neckt, das liebt sich“. Beiden Figuren merkt man an, dass ihr „Beruf“ eigentlich nicht ihre Berufung ist, so wie es eigentlich sein sollte und somit hege ich schon leise Hoffnung, dass die Zwei sich irgendwann einmal näher kommen.
Es war auch sehr interessant etwas über die Herstellung von Arzneimitteln zu lesen oder wie rein zufällig das Kölnisch Wasser erfunden wurde (dass dieses tatsächlich erst im Jahr 1792 erfunden wurde, darüber sehen wir mal hinweg). Im Vorwort weist die Autorin darauf hin, dass die handelnden Personen frei erfunden sind, bis auf Friedrich III. von Saarweden und den Dombaumeister Michael.
Zu Beginn des Buches hat Andrea Schacht ein Personenregister aufgelistet, welches in diesem Fall, was mich betrifft, nicht notwendig gewesen wäre, weil die Geschichte mit all ihren Figuren sehr übersichtlich geschrieben ist.
Abschließend kann ich sagen, dass mir die Mischung aus Krimi und Historie mit einer Prise Humor sehr gut gefallen hat und ich gerne fünf Sterne vergebe.
Reihenfolge der Beginen-Romane:
Der dunkle Spiegel
Das Werk der Teufelin
Die Sünde aber gebiert den Tod
Die elfte Jungfrau
Das brennende Gewand
„Der dunkle Spiegel“ ist der erste Roman aus der Beginen-Reihe und spielt in Köln im Jahr 1376. Da vielleicht einige mit dem Begriff Begine wenig anfangen können, möchte ich zunächst noch ein paar erklärende Worte dazu schreiben. Beginen nannte man ab dem 13. Jahrhundert, kirchlich gesehen, gläubige Frauen, die keinen geistlichen Beruf ausübten. Diese lebten meistens in ordensähnlichen Gemeinschaften und führten ein eheloses und frommes Leben. Von der römisch-katholischen Kirche wurden sie oft geduldet, zum Teil aber auch durch die Inquisition verfolgt, weil ihr Leben für einige im Widerspruch zur Lehre einer christlichen Großkirche stand. Zu Beginn der frühen Neuzeit schloss sich der Rest dieser Glaubensgemeinschaft der Reformation an oder wurde kirchlich integriert.
In dem Roman von Andrea Schacht geht es um Almut Bossart, Tochter eines angesehenen Kölner Baumeisters. Nach einer sehr unglücklichen und vom Vater arrangierten Ehe schließt sich Almut nach dem Tod ihres Ehemannes dem Beginen-Konvent am Eigelstein an. Die junge und sehr eigenwillige Begine, die ihre spitze Zunge oftmals nicht in Griff hat, legt sich mehr als einmal mit einem Priester an, der der Meinung ist, Frauen hätten in der Kirche nichts verloren und hätten sich gefälligst unterzuordnen.
Als jedoch im Hause des Weinhändlers de Lipa der junge Gehilfe Jean unter mysteriösen Umständen ums Leben kommt, gerät Almut unter Verdacht, diesen vergiftet zu haben, als sie ihm ein paar Tage zuvor Medizin verabreicht hat. Die Phiole mit der restlichen Medizin ist nicht mehr aufzufinden, dafür aber fällt Almut ein Spiegel neben dem Bett des toten Jungen auf, der völlig schwarz ist, als sie hineinblickt.
Die Begine ist gezwungen, ihre Unschuld zu beweisen. Erschwert wird das Ganze durch den Inquisitor Deubelbeiß, der bereits durch Almuts ketzerischen Äußerungen auf sie aufmerksam geworden ist. Doch sie bekommt unerwartet Hilfe vom Benedektinerpater Ivo von Spiegel und der maurischen „Hure“ Aziza, die eigentlich gar keine ist …
Andrea Schacht hat mich mit ihrem sehr gut recherchierten Roman absolut überzeugen können. Ihre Charaktere sind authentisch und keineswegs übertrieben dargestellt. Sie hat ihren Figuren Leben eingehaucht und auch die örtlichen Gegebenheiten so realistisch geschildert, dass sie mir als Leserin das Gefühl gegeben hat, mitten im Geschehen zu sein.
Besonders gut gefallen haben mir die verbalen Auseinandersetzungen von Almut und Pater Ivo, die mich immer schmunzeln ließen. Ich konnte ich es förmlich knistern hören und es fiel mir gleich der Spruch ein „Was sich neckt, das liebt sich“. Beiden Figuren merkt man an, dass ihr „Beruf“ eigentlich nicht ihre Berufung ist, so wie es eigentlich sein sollte und somit hege ich schon leise Hoffnung, dass die Zwei sich irgendwann einmal näher kommen.
Es war auch sehr interessant etwas über die Herstellung von Arzneimitteln zu lesen oder wie rein zufällig das Kölnisch Wasser erfunden wurde (dass dieses tatsächlich erst im Jahr 1792 erfunden wurde, darüber sehen wir mal hinweg). Im Vorwort weist die Autorin darauf hin, dass die handelnden Personen frei erfunden sind, bis auf Friedrich III. von Saarweden und den Dombaumeister Michael.
Zu Beginn des Buches hat Andrea Schacht ein Personenregister aufgelistet, welches in diesem Fall, was mich betrifft, nicht notwendig gewesen wäre, weil die Geschichte mit all ihren Figuren sehr übersichtlich geschrieben ist.
Abschließend kann ich sagen, dass mir die Mischung aus Krimi und Historie mit einer Prise Humor sehr gut gefallen hat und ich gerne fünf Sterne vergebe.
Reihenfolge der Beginen-Romane:
Der dunkle Spiegel
Das Werk der Teufelin
Die Sünde aber gebiert den Tod
Die elfte Jungfrau
Das brennende Gewand
Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig.
Ernst Reinhold Hauschka
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
Ladezeit der Seite: 3.709 Sekunden