Die Päpstin

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01 Nov. 2009 20:22 #1 von Zabou1964
Die Päpstin wurde erstellt von Zabou1964
Titel: Die Päpstin
Originaltitel: Pope Joan, La Papessa, La Papisa
Romanvorlage: Donna W. Cross
Regie: Sönke Wortmann
Produktion: Deutschland/Großbritannien/Spanien/Italien 2009
Länge: 148 Minuten
ASIN: B002TZ022K
FSK 12

Darsteller:
Johanna Wokalek – Johanna/Johannes Anglicus
David Wenham – Graf Gerold
John Goodman – Papst Sergius II.
Anatole Taubman – Anastasius
Alexander Held – Kaiser Lothar I.
Iain Glen – Johannas Vater
Jördis Triebel – Johannas Mutter


Der Film beginnt mit Johannas Geburt in einer ärmlichen Hütte. Die Mutter droht zu sterben, was den Vater, einen Priester, ziemlich kalt lässt. „Das ist Gottes Wille.“, ist sein einziger Kommentar. Die Mutter überlebt und zieht Johanna und ihre beiden Brüder auf. Der Vater beherrscht die Familie mit unglaublicher Brutalität und Härte. Die Jungen werden vom ihm unterrichtet, Johanna natürlich nicht, denn sie ist nur ein Mädchen. Dabei ist sie sehr begabt und lernt durch Zuhören mehr als ihr jüngerer Bruder Johannes beim Unterricht.

Als ihr älterer Bruder Matthias, der sie heimlich unterrichtet hat, stirbt, soll Johannes statt seiner auf die Domschule gehen. Doch der Lehrer Aesculapius erkennt, dass Johanna viel intelligenter ist als ihr Bruder und unterrichtet beide. Schließlich landen beide Kinder in der Schule. Johanna ist das einzige Mädchen und wird entsprechend vom Lehrer und den Mitschülern behandelt. Graf Gerold nimmt Johanna in seine Familie auf. Doch als er in den Krieg zieht, will seine Frau das Mädchen verheiraten. Nur ein Überfall der Normannen rettet Johanna vor der Zwangsehe.

Als Mann verkleidet geht sie in ein Kloster, wo sie sich dem Studium der Heilkunde widmet und Kranke versorgt. Als sie selber krank wird, muss sie fliehen. Denn wenn die anderen Mönche sie medizinisch versorgen würden, sähen sie, dass sie ein falsches Spiel spielt. Schließlich landet Johanna in Rom, wo sie dem Papst Sergius II. begegnet. Sie wird sein Leibarzt und Berater. Doch das Schicksal hält noch größere Dinge für sie bereit.

Der Regisseur Sönke Wortmann hat bei seinem opulenten Werk großen Wert auf Authentizität gelegt. Es wird nichts geschönt dargestellt. Er zeigt das ganze Elend und die Brutalität des Mittelalters. Die Schauspieler sind nicht gestylt und geschminkt, sondern schmutzig und ungepflegt. Der Vater verhält sich seiner Frau und seiner Tochter gegenüber verachtend und wird oft handgreiflich. Beim Überfall der Normannen rollen gar Köpfe. Mir hat diese realistische Darstellung gut gefallen. Das machte den Film glaubwürdig.

Die Schauspieler sind gut ausgewählt. Johanna Wokalek hat die Rolle der Johanna perfekt ausgefüllt. Sehr gut hat mir auch John Goodman als Papst Sergius II. gefallen. Mit seiner Leibesfülle hat er das genussfreudige Kirchenoberhaupt sehr glaubhaft dargestellt.

Die Drehorte in Sachsen-Anhalt (Burg Querfurt und Kirche und Schule in Gernrode) und Marokko passen wunderbar zu der Geschichte. Obwohl der Film mit 148 Minuten erheblich Überlänge hatte, wurde es mir keinen Moment langweilig. Johannas Geschichte ist spannend bis zum Schluss.

Da ich die Romanvorlage leider nicht gelesen habe, kann ich zu eventuellen Unterschieden zwischen Buch und Film leider nichts sagen.

Fazit: Ein opulentes Werk mit großartigen Bildern und einer bewegenden Geschichte, die das Mittelalter realistisch wiedergibt. Ich vergebe fünf Sterne.

:*****:

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25 Nov. 2009 17:34 #2 von Meggie
Meggie antwortete auf Die Päpstin
Titel: Die Päpstin
Originaltitel: Pope Joan, La Papessa, La Papisa
Romanvorlage: Donna W. Cross
Regie: Sönke Wortmann
Produktion: Deutschland/Großbritannien/Spanien/Italien 2009
Länge: 148 Minuten
ASIN: B002TZ022K

Inhaltsangabe:

Im Jahr 814 nach Christi ist Johanna zu einem Leben als Frau verdammt. Ihr Lebensweg scheint vorbestimmt: arbeiten, Kinder kriegen und früh sterben. Doch Johanna lehnt sich auf, gegen den strengen Vater, gegen die Regeln der Kirche, für ihre Überzeugung und ihren Glauben. Denn sie spürt, dass ihre Bestimmung eine andere ist, dass Gott ihr einen anderen Weg weist. Doch der Preis dafür ist hoch. In Dorstadt besucht Johanna die Domschule und begegnet Graf Gerold, einem Edelmann am Hofe des Bischofs. Aus ihrer Freundschaft wird Liebe. Als Gerold in den Krieg zieht, erinnert sich Johanna ihrer Bestimmung. Ihr Ziel aber kann sie als Frau nicht erreichen. Johanna trifft eine folgenreiche Entscheidung: Unter dem Namen Bruder Johannes tritt sie als Mann verkleidet ins Benediktinerkloster Fulda ein und lebt dort als heilkundiger und geachteter Arzt. Als ihre wahre Identität droht, aufgedeckt zu werden, flieht sie nach Rom. Dort trifft sie Gerold wieder und bemerkt, dass sie eines nicht länger verleugnen kann: ihre Liebe.


Quelle: amazon.de

Meine Meinung:
Ich war begeistert. Der Film hat mich total umgehauen. Für eine deutsche Produktion war das "hollywood-like".

Die Kostüme, die Kulisse, die Schauspieler - alles war einfach perfekt.

Ich persönlich war begeistert von John Goodman als Papst Sergius (auch wenn die Rolle etwas comedy-haft ausgelegt war).

Die Nähe zum Buch war auch toll. Ich habe eigentlich noch nie einen Film gesehen, der sich so sehr an das Original-Buch gehalten hat.

Auch die realitätsnahe Verfilmung hat mir gut gefallen. Es wurde nichts beschönigt. Die Schauspieler waren kaum geschminkt, selbst an den Dreck unter den Fingernägeln wurde gedacht.

Fazit:
Einen Film, den ich bedenkenlos weiterempfehlen werde (und mir sicherlich auch auf DVD gönne).

:*****:


LG Meggie

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