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Harmel, Kristin - Das Buch der verschollenen Namen
Titel: Das Buch der verschollenen Namen
Originaltitel: The Book of Lost Names
Übersetzerin: Dünninger, Veronika
Verlag: Droemer Knaur
Erschienen: Oktober 2021
ISBN-13: 978-3-426-22713-8
Seiten: 380
Einband: Paperback
Serie: ---
Preis: € 14,99
Autorenporträt:
Kristin Harmel arbeitet als Autorin und Journalistin. Mit ihrem Debüt Solange am Himmel Sterne stehen landete sie einen weltweiten Bestseller.
Sie lebt mit ihrem Mann in Orlando, Florida.
Quelle: Droemer Knaur
Inhaltsangabe:
Kristin Harmels historischer Roman aus der Zeit des 2. Weltkriegs ist inspiriert von der wahren Geschichte einer kleinen Stadt in Frankreich, die zu einem Symbol des Widerstands wurde.
Nur knapp entkommt die Studentin Eva Abrams 1942 aus Paris, nachdem ihr Vater, ein polnischer Jude, verhaftet wurde. Eva findet Zuflucht im kleinen Bergdorf Aurignon in der unbesetzten Zone, wo sie auch den jungen Widerstandskämpfer Rémy kennenlernt.
Bald beginnt Eva, im Auftrag der Résistance Ausweispapiere für jüdische Kinder zu fälschen – doch deren wahre Identität möchte sie für eine Zeit nach dem Krieg bewahren. Zusammen mit Rémy fertigt sie verschlüsselte Aufzeichnungen an: das Buch der verschollenen Namen. Als jedoch ihre Widerstandszelle verraten wird und Rémy plötzlich verschwindet, bedeutet das Buch für sie beide tödliche Gefahr …
Quelle: Droemer Knaur
Meine Meinung:
Zur Lektüre dieses Buches hat mich der Klappentext inspiriert. Ich bin sehr interessiert an der Zeit des Zweiten Weltkriegs und an den unterschiedlichen Widerstandsbewegungen und jüdischen Schicksalen. Etwas erstaunt war ich, dass die Autorin Amerikanerin ist. Aber der Inhalt beruht auf einer wahren Begebenheit, sodass sie wohl ihre Beweggründe hatte, diese Geschichte zu schreiben. Leider erfährt man über diese weder im Buch in einem Nachwort noch auf der Website des Verlages etwas.
Die Geschichte handelt von der jungen Jüdin Eva, die mit ihren Eltern, die aus Polen eingewandert sind, im von den Nazis besetzten Paris lebt. Als ihr Vater verhaftet wird, befindet sie sich mit ihrer Mutter in der Nachbarwohnung. Die beiden können entkommen und finden Zuflucht in einem kleinen Dorf im unbesetzten Frankreich. Dort lernt Eva den Widerstandskämpfer Rémy kennen und beginnt schon bald, Papiere für jüdische Kinder zu fälschen. Damit ihre echten Namen nicht in Vergessenheit geraten, vermerkt sie diese mittels eines Codes in einem alten Kirchenbuch: dem Buch der verschollenen Namen. Aber die Gefahr durch die Nazis rückt immer näher …
Dieser Roman hat mich tief bewegt. Eva war mir auf Anhieb sympathisch. Sie ist eine kluge und selbstlose Frau, die ihr eigenes Leben und das ihrer Mutter in Gefahr bringt, um Unschuldigen zu helfen. Bei ihrer Mutter stößt ihr Engagement leider nicht auf Gegenliebe. Deren Haltung konnte ich zwar nachvollziehen, ich fand sie aber dennoch eher unsympathisch. Eva konnte ihr gar nichts rechtmachen, an allem hat sie Eva die Schuld gegeben, sodass diese ständig Gewissensbisse hatte. Den Pfarrer der Gemeinde, Père Clement, mochte ich, genau wie Rémy, sehr gerne. Der Zusammenhalt der Widerstandskämpfer hat mich sehr beeindruckt. Jeder hat gemacht, was er konnte, um zu helfen. Jedes noch so kleine Rädchen im Getriebe war wichtig.
Das persönliche Schicksal Evas war sehr einfühlsam und spannend geschildert. Gerade zum Ende hin, als die Gefahr immer näher rückte, konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Am Ende saß ich mit Tränen in den Augen auf meinem Sofa und habe das Buch mit einem Seufzen zugeklappt. Neben der spannenden und emotionalen Unterhaltung habe ich auch einiges über die französische Résistance lernen können. Für mich ist dieses Buch eines meiner Jahreshighlights.
Fazit:
Spannend und emotional erzählte Geschichte aus der Zeit der französischen Résistance
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