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Beto, Isabel - Die Bucht des grünen Mondes
Titel: Die Bucht des grünen Mondes
Originaltitel: ---
Verlag: Rowohlt
Erschienen: 1. Dezember 2011
ISBN-10: 3499257017
ISBN-13: 978-3499257018
Seiten: 544
Einband: TB
Serie: ---
Preis: € 9,99
Autorenportrait:
Isabel Beto arbeitete als Malerin, bevor sie anfing zu schreiben. Die Farben Südamerikas haben sie schon immer besonders fasziniert, und sie liebt es, ganz in ihren Geschichten und Bildern abzutauchen und so fremde, exotische Welten erleben zu können.
Quelle: Rowohlt
Inhaltsangabe:
Quelle: [url=http://www.rowohlt.de/buch/Isabel_Beto_Die_Bucht_des_gruenen_Mondes.2939392.html[/URL]Rowohlt[/url]Eine Liebe, so mächtig wie der Amazonas.
Berlin, 1896: Für die junge Fabrikantentochter Amely bricht eine Welt zusammen, als sie erfährt, dass ihr Vater sie mit einem deutlich älteren Verwandten verheiraten will. Kilian Wittstock ist märchenhaft reich – und er lebt am anderen Ende der Welt. Als einer der mächtigsten Kautschukbarone beherrscht er das Amazonasgebiet. Schweren Herzens macht sich Amely auf die Reise über den Ozean. In Manaus erwartet sie ein fremdes, exotisches Leben voller Luxus und ein ebenso exzentrischer wie brutaler Ehemann. Erst als ein dramatisches Ereignis sie mit dem Indianer Aymáho zusammenführt, erfährt Amely, was Liebe bedeutet. Aymáho weckt in ihr tiefe Gefühle und nie geahnte Leidenschaft. Doch ihr gemeinsames Glück ist bedroht durch ein Geheimnis, das Aymáho in sich trägt.
Meine Meinung:
Die junge Amely wächst wohlbehütet bei ihrem Vater, einem Fabrikanten von Fahrrädern, im Berlin des späten 19. Jahrhunderts auf. Sie steht kurz vor ihrer Verlobung mit Julian, einem Angestellten ihres Vaters, als sie erfährt, dass ihr Vater sie mit einem wesentlich älteren Verwandten verheiraten will, der zudem noch in Brasilien lebt. Kilian Wittstock ist einer der Kautschukbarone, die durch die Ausbeutung der brasilianischen Bevölkerung zu unermesslichem Reichtum gekommen sind. Amely erwartet nicht nur ein fremdes Land voller Exotik und ein Leben im Luxus. Ihr Ehemann erweist sich als brutaler Patriarch, der ihr das Leben zur Hölle macht. Durch einen Zufall lernt sie den Indio Aymáho kennen, der ihr ihre neue Heimat auf ganz andere Art und Weise zeigt. Doch ihre Liebe wird überschattet von der Gefahr, die durch die Gier der Kautschukbarone droht.
Auf dieses wunderbare Buch bin ich durch die außergewöhnliche Gestaltung aufmerksam geworden. Das Cover zeigt eine Bucht mit türkisfarbenem Wasser, umrandet von grünen Pflanzen. Über dem Nachnamen der Autorin ist ein Tukan abgebildet. Der Buchschnitt ist mit grünen Verzierungen geschmückt.
Der außergewöhnliche Handlungsort Brasilien und die Zeit der Kautschukbarone haben mich zudem gereizt, dieses Buch zu lesen. In der Biografie Isabel Betos steht, dass sie die Farben Südamerikas schon immer fasziniert haben. Diese Begeisterung hat sie in der Geschichte exzellent zum Ausdruck gebracht. Ich fühlte mich, als sei ich mit Amely im Dschungel und habe durch ihre Augen die fremde und exotische Welt kennenlernen dürfen. Aber auch die Welt der Kautschukproduzenten mit ihrem Prunk und Protz, der im Bau der Oper von Manaus ihren Höhepunkt fand, hat die Autorin sehr gut beschrieben. Mir war diese Oper bisher nur aus dem Film „Fitzcarraldo“ mit Klaus Kinski bekannt. Es war sehr interessant, etwas mehr über den Bau dieses Monuments zu erfahren.
Das Leben der Indianer ist dem der Yanomami nachempfunden, wie die Autorin in einem Nachwort erklärt. Selbst die Sprache der Indianer hat sie recherchiert. Die Passagen, die im Urwald spielen, haben mich absolut fasziniert. Sie haben mir einen Einblick in eine vollkommen fremde Welt ermöglicht. Ein Glossar wäre allerdings sehr hilfreich gewesen, um die fremden Begriffe nachschlagen zu können. Da die Autorin aber alles im Text erklärt hat, bin ich auch ohne zurechtgekommen.
Sehr eindrucksvoll wird auch die Entwicklung der Figuren beschrieben, allen voran natürlich die Amelys. Aus dem verschüchterten Berliner Mädchen wird nach und nach eine erwachsene und selbstbewusste Frau, die ihren Weg mit allen Mitteln gehen will. Aber auch die Wandlung Kilians vom zunächst netten Ehemann zum Scheusal oder die Aymáhos vom skeptischen Indio zum Vertrauten und Geliebten Amelys ist der Autorin wunderbar gelungen. Ich habe mit den Figuren gelebt, gelitten und geliebt.
Dieser Roman ist das Debüt der Autorin. Aber bereits im Dezember wird es ein neues Buch aus ihrer Feder geben, das ich auf jeden Fall auch lesen werde.
Fazit:
Ein großartiges Debüt Isabel Betos, das mich mit Spannung und Romantik in eine komplett fremde und exotische Welt entführt hat. Ich hoffe, es werden noch sehr viele Bücher dieser Autorin erscheinen.
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