Springorum, Björn - Der Ruf des Henkers
Titel: Der Ruf des Henkers
Originaltitel: --
Verlag: Thienemann
Erschienen: 2016
ISBN-13: 978-3-522-20216-9
Seiten: 352
Format: Hardcover
Serie: --
Preis: 14,99 Euro
Autorenporträt:
Björn Springorum, geboren 1982 in Calw, würde am liebsten am zweiten Stern rechts abbiegen, im Kleiderschrank eine neue Welt entdecken, durch einen Kaninchenbau ins Wunderland fallen, mit einem Ring unsichtbar werden, nur durch das Lesen eines Buches nach Phantásien reisen oder eine recht wagemutige Partie Quidditch spielen. Weil sich das alles als schwieriger herausstellt als gedacht, schreibt er eben solange seine eigenen Geschichten. Björn Springorum studierte Englisch und Geschichte, lebt, schreibt und liest in Stuttgart und wird von zwei Katzen gehörig auf Trab gehalten.
Quelle: Thienemann
Inhaltsangabe:
England, Mitte des 19. Jahrhunderts Unfreiwillig gerät Richard Winters in die Hände des berüchtigsten Henkers von ganz England. An der Seite von William Calcraft führt er fortan das finstere Leben eines Henkerslehrlings. Rasch merkt er, dass sein strenger Meister ein Geheimnis verbirgt, das seine Welt für immer aus den Angeln heben wird. Richard muss beweisen, dass er dieser Aufgabe gewachsen ist. Doch als er in London ausgerechnet seine große Liebe wiedertrifft, steht urplötzlich noch viel mehr auf dem Spiel …
Quelle: Thienemann
Meine Meinung
Während einer Hinrichtung in seinem kleinen Heimatdorf wird Richard Winters durch einen Zufall zum Retter seiner geliebten Elizabeth und zum Lehrling des berüchtigten Henkers William Calcraft. Calcraft ist ein gefürchteter Mann - nicht nur, weil er eben Hinrichtungen ausführt, sondern oftmals dabei grausame Methoden anwendet. Richard zieht mit Calcraft durchs Land und lernt den Tod von vielen Seiten kennen und schätzen. Aber auch seinen Meister. Und bald merkt er, dass Calcraft eine besondere Mission hat - denn Wechselbälger überrennen England und der Henker hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese auszulöschen. Und Richard soll sein Nachfolger werden. Doch Richard muss immer wieder an Elizabeth denken und ob er wirklich als Henker arbeiten will. Bis er in London eine schreckliche Entdeckung macht.
Ich muss zugeben, dass ich nur des Covers wegen zu dem Buch gegriffen habe und gar nicht genau wusste, was denn da auf mich zukommt. Aber letzten Endes war ich positiv überrascht.
Richard ist eigentlich ein sehr naiver junger Mann, der sich gerne sagen lässt, was er tun und lassen soll. Auch hinterfragt er die Methoden seines Meisters nicht näher und lässt sich gerne von ihm abspeisen. Und so bleibt er in Calcrafts Diensten und lässt sich widerwillig zum Henker ausbilden. So tingeln die beiden durch England von einer Hinrichtung zur nächsten. Nebenbei lernt Richard so einiges und merkt auch bald, dass es seinem Meister gar nicht um den Tod von Dieben, Mördern und Schändern geht, sondern um das Jagen von Wechselbälgern.
Schlagartig hat sich damit das Buch für mich gewandelt und wurde interessanter. Denn ich hatte etwas Mühe, in die ganze Geschichte reinzukommen. Sie plätscherte erst vor sich hin und es dauerte etwas, bis Fahrt aufkam.
Richard kann man richtig zusehen, wie er erwachsen wird, auch wenn er mit seinen Gedanken immer wieder bei Elizabeth landet. Trotzdem verliert er vorerst nicht das Ziel aus seinen Augen, Wechselbälger zu jagen.
Sein Meister William Calcraft ist das genaue Gegenteil von Richard, aber hinter seiner harten Schale steckt ein weicher Kern.
Calcraft hat übrigens wirklich gelebt und als Henker gearbeitet. Er muss ein grausamer Mensch gewesen sein, der seinen Beruf mehr als geliebt haben muss.
Der Schreibstil des Autors war sehr flüssig zu lesen und ab Mitte des Buches hat er es auch geschafft, mich zu fesseln. Mein Kopfkino hatte viel zu tun, gerade bei der Beschreibung des Gefängnisses in London und auf den Kämpfen. Die Wechselbälger an sich waren detailliert dargestellt und wirkten irgendwie faszinierend.
Gegen 3/4 des Buches gab es für mich dann wieder eine kleine Durststrecke, doch der Showdown am Ende hat alles wieder wett gemacht. Denn dort gab es eine kleine Überraschung. Das Ende war für mich mehr als befriedigend.
Sogar eine kleine Hoffnung hat sich breit gemacht. dass es vielleicht einen zweiten Teil geben könnte. Denn Richard ist mir sehr ans Herz gewachsen und ich würde gerne noch mehr von ihm lesen.
Auch die Nebencharaktere sind toll gezeichnet und ausgereift. Hier würde ich mich ebenfalls über ein Wiederlesen freuen. So z. B. Rose, einer jungen Frau, die Richard eine gute Freundin geworden ist. Oder Ben, ein jüdischer Gasthaus-Besitzer, der mit seinem Wissen und seiner Freundlichkeit eine große Stütze für alle Beteiligten ist.
Fazit:
Mal was anderes und deswegen sehr empfehlenswert. Aufgrund der kleinen Längen gibt es von mir
LG Meggie
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